Millionenloch in Greifswald: Pflicht der Pacht bleibt!
Greifswald plant gewerbliche Steuererhöhung und Pachtanpassungen, während ein Haushaltsdefizit von 41 Millionen Euro drückt.

Millionenloch in Greifswald: Pflicht der Pacht bleibt!
In Greifswald gibt es derzeit turbulente Entwicklungen, die nicht nur die Stadtfinanzen betreffen, sondern auch die Kleingärtner vor Herausforderungen stellen könnten. Während sich das Haushaltsdefizit auf 41 Millionen Euro beläuft, haben Politik und Verwaltung verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Ruder herumzureißen. So bleiben die Pachtpreise für die Kleingärten im kommenden Jahr vorerst stabil, nachdem die ursprüngliche drastische Erhöhung von 8 auf fast 18 Cent pro Quadratmeter ab 2026 aufgrund eines Veto mehrerer Bürgerschaftsfraktionen zurückgezogen wurde, berichtet die Ostsee-Zeitung.
Vizebürgermeister Achim Lerm hat jedoch bereits angekündigt, dass die Pacht 2027 um 2 Cent und 2029 um weitere 2 Cent angehoben werden soll. Ein umfassendes Kleingartenkonzept soll zudem im Laufe der Zeit zusätzliche Pachterhöhungen prüfen. Doch was bedeutet diese Unsicherheit für die Kleingärtner? Trotz der gegenwärtigen Besorgnis, über die Agrarheute informierte, die über die hohen Pachtpreise in vielen Regionen berichtet, können sich die Greifswalder erst einmal entspannen.
Haushaltslage zwischen Sparmaßnahmen und sozialen Projekten
Die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt haben auch Auswirkungen auf verschiedene soziale und kulturelle Projekte. Die ursprünglich geplanten Mittelkürzungen für das laufende Jahr fallen nun weitestgehend weg, was den Ortsteilbudgets und den Zuschüssen für Kultureinrichtungen zugutekommt. Dennoch sind für 2026 Kürzungen im Bereich der Kunstwerkstätten, etwa um 25.600 Euro, bereits in Planung.
Ein weiteres großes Thema ist die Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes auf 445 Prozent ab 2027, eine Maßnahme, die von der oppositionellen Fraktion Alternative Liste/Tierschutzpartei/Die Partei gefordert wird. Parallel dazu dringen die Christlich Demokratisch Konservativen auf ein Haushaltssicherungskonzept zur Konsolidierung der Finanzen. Um dies zu erreichen, soll ein externer Gutachter eingeschaltet werden, was die Stadt 750.000 Euro kosten würde. Doch wird dieses Vorgehen wirklich den gewünschten Effekt erzielen? Die Bürgerschaft wird am 17. November über diese Vorschläge abstimmen.
Herausforderungen und Perspektiven
Klar ist: Die Stadtverwaltung steht unter Druck, Lösungen zu finden, um den finanziellen Spielraum zu erweitern. Die geplanten Erhöhungen der Kleingartenpacht könnten langfristig zu einem Anstieg der Pachteinnahmen führen, was zur Senkung des Defizits beitragen würde. Allerdings ist auch zu beobachten, dass die Vermietungsbedingungen von Kleingartenflächen unter spezieller gesetzlicher Regelung stehen, was für viele Gartenliebhaber von Bedeutung ist. Der Eigentümer des Kleingartengeländes kann im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften entscheiden, an wen er das Gelände verpachtet, was häufig zu Unsicherheiten auf dem Markt führt.
In dieser angespannten Situation zeigt sich, dass die Stadt und ihre Bürger zusammenstehen müssen, um die Herausforderung zu meistern. Die Ideen und Vorschläge aus der Bürgerschaft könnten entscheidend sein, um nachhaltige Lösungen zu finden. Der Blick wird mit Spannung auf die kommende Sitzung gerichtet, wo die künftige Richtung für Greifswald festgelegt werden könnte.