ROSA in Greifswald: Neue Hoffnung für den Kulturschatz der Stadt!
Technoclub ROSA in Greifswald erhält unerwartete politische Unterstützung, während die Zukunft deutscher Clubs unsicher bleibt.

ROSA in Greifswald: Neue Hoffnung für den Kulturschatz der Stadt!
Gerade als alle um die Zukunft des Technoclubs ROSA in Greifswald bangten, kam am Ende des Jahres eine unerwartete Wendung. Ursprünglich sollte der beliebte Club Anfang 2026 schließen, doch die Stadtverwaltung hat ihren Rückhalt für die kulturelle Institution zugesichert. Dies berichtet fazemag.de. Die Pläne sehen vor, die Räumlichkeiten in der Bahnhofsstraße nicht nur weiterhin als Club zu nutzen, sondern auch ihre kulturelle Bestimmung zu bewahren. Ein klarer Lichtblick in einer Zeit, in der viele Clubs in Deutschland um ihre Existenz kämpfen.
Der Besitzer des ROSA, Murat Demirkaya, äußerte sich überrascht über diese Unterstützung. Der Club erfüllt eine wichtige kulturelle Rolle in Greifswald, mit einer familiären Atmosphäre und einem klaren Bekenntnis gegen Rechts, während er kulturelle Vielfalt fördert. Trotz der positiven Signale bleibt die Zukunft unsicher. Bei einem sanierungsbedürftigen Gebäude sind Investitionen unerlässlich, und eine temporäre Schließung des Betriebs bleibt wahrscheinlich. Die Herausforderungen, mit denen ROSA konfrontiert ist, spiegeln die Situation vieler Clubs in Deutschland wider, die unter wirtschaftlichem Druck und unzureichenden Förderstrukturen leiden.
Die Lage der Clubkultur in Deutschland
Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus zeigt, dass ROSA kein Einzelfall ist. Laut dem ZDF ist die Clubkultur in Deutschland ernsthaft bedroht. Die Schließungen kleiner Clubs und Festivals nehmen zu, und seit 2021 sind Club-Gründungen deutlich gesunken. Probleme wie steigende Kosten und ein Mangel an Nachfolgern für Clubbetreiber erschweren es, das finanzielle Risiko zu stemmen. Diese Schwierigkeiten sind insbesondere in größeren Städten wie Berlin, München und Hamburg zu spüren, wo Gentrifizierung die kulturelle Vielfalt eindämmt.
Darüber hinaus äußert die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die gesellschaftliche Bedeutung von Clubs und Festivals und kündigte einen Festivalförderfonds in Höhe von 5 Millionen Euro an. Doch die Realität bleibt ernüchternd: Laut dem Verband der Musikspielstätten Deutschland e.V. konnten nur 20% der über 800 Antragssteller gefördert werden. Dies lässt Zweifel aufkommen, ob eine ernsthafte Unterstützung der Clubkultur in Deutschland erfolgen wird.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die ernsten Herausforderungen für die Clubs zeigt eine Erhebung des Bundesverbands der Musikspielstätten LiveKomm. Über 50% der Clubs benötigen laut den Ergebnissen staatliche Hilfe, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. TheClubMap berichtet, dass nicht nur die steigenden Kosten für Energie und Produktionen die Livekultur bedrohen, sondern auch eine schwindende Nachfrage und Umsatzeinbußen. Viele Clubs ziehen in Betracht, ihre Pforten zu schließen, während 62% gezwungen sind, ihre Programplanung anzupassen. Die Einnahmen generieren oft keine Gewinne und die Ticketpreise steigen, um Gagen zu decken.
Die Zukunft der Clubkultur in Deutschland steht also auf der Kippe. Das Überleben des ROSA in Greifswald ist derzeit ein Hoffnungsschimmer, doch ohne umfassende Unterstützung von Seiten der Politik bleibt die langfristige Rettung vieler Clubs ungewiss. Die Gemeinde ist gefragt, die kulturellen Schätze zu schützen und ihnen den Raum zu geben, den sie benötigen. Wenn die Clubs nicht mehr nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell gefördert werden, ist das vielleicht der Weg, um die vielfältigen und kreativen Oasen des Nachtlebens zu bewahren.