Verführung und Betrug: Der Streit im Kloster Eldena entfesselt Emotionen!

Am 22.06.2025 inszeniert Hannes Hametner Marivaux' „Der Streit“ im Kloster Eldena bei Greifswald – ein spannendes Theaterexperiment über Liebe und Untreue.
Am 22.06.2025 inszeniert Hannes Hametner Marivaux' „Der Streit“ im Kloster Eldena bei Greifswald – ein spannendes Theaterexperiment über Liebe und Untreue. (Symbolbild/MND)

Verführung und Betrug: Der Streit im Kloster Eldena entfesselt Emotionen!

Klosterruine Eldena, 17493 Greifswald, Deutschland - Für Theaterliebhaber ist das Theater Vorpommern mit seiner neuesten Inszenierung von Pierre Carlet de Marivauxs Stück „Der Streit“ ein ganz heißer Tipp. Am malerischen Kloster Eldena bei Greifswald, das nicht nur wegen seiner beeindruckenden Kulisse, sondern auch dank Caspar David Friedrichs berühmtem Gemälde ein beliebter Anlaufpunkt ist, wird das Stück aktuell aufgeführt. Regisseur Hannes Hametner beschäftigt sich mit dem spannenden Thema der Verführbarkeit und dem leidenschaftlichen Zwiegespräch über Treue und Untreue.

Marivaux, ein Meister der französischen Aufklärung, beleuchtet in seinem Werk die komplexen Facetten der Liebe und des menschlichen Verhaltens. In „Der Streit“, dessen französischer Titel „La dispute“ eine tiefere Bedeutung transportiert, geht es um einen Disput zwischen Fürst (Hannes Rittig) und Hermiane (Christiane Schoon) über die Frage, welches Geschlecht für Untreue verantwortlich ist. Die dramatische Handlung entfaltet sich, als der Fürst sechs Kinder, die bei der Geburt isoliert wurden, mit dem Ziel, die Frage der Untreue eingehend zu erforschen, mit 18 Jahren erstmals zusammentreffen lässt. Ein Experiment mit unvorhersehbaren Ergebnissen!

Eine unterhaltsame und philosophische Erfahrung

Die Inszenierung, die noch bis zum 25. Juli zu sehen ist, verspricht eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und philosophischen Elementen. Musikalische Einlagen wie der Song „Lass es Liebe sein!“ von Rosenstolz tragen zur lebendigen Atmosphäre bei. Die Zuschauer können sich auf eine spannende Entdeckung freuen, wenn die Protagonisten erstmals mit den enormen Emotionen von Verführung und Liebe konfrontiert werden.

Das Bühnenbild von Eva Humburg nutzt kräftige Farben wie Pink und Rot, um die gewaltigen Emotionen der Charaktere sichtbar zu machen. Hametners Anregung an die Schauspieler, ihre Sinne zu schärfen und sich ungeniert dem Spiel hinzugeben, zeigt bereits Wirkung: Die Darsteller brillieren mit großer Spielfreude und interagieren auf humorvolle Weise mit dem Publikum. Gegen Ende der zweistündigen Aufführung werden die Fragen nach der Treue und Verführbarkeit auf spielerische Weise behandelt, und es bleibt die nachdenkliche Schlussweisheit: „Die Welt ist größer, als ihr ahnt.“

Der Blick in die Vergangenheit

Der ursprüngliche Kontext von Marivauxs Werk ist faszinierend – es entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und verschaffte dem Autor lange Zeit ein wenig Ruhm, bevor seine Werke nach der Französischen Revolution in Vergessenheit gerieten. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erfahren sie jedoch ein Comeback und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die zentrale Frage seines Stückes, welches Geschlecht eher zur Untreue neigt, bleibt zeitlos relevant und regt auch die zeitgenössischen Zuschauer zum Nachdenken an. Das Theater Vorpommern zeigt mit dieser Inszenierung, dass die Themen Liebe und Verführung nichts von ihrer Aktualität verloren haben.

Insgesamt ist das „Der Streit“ eine spannende Aufführung, die Fragen aufwirft und gleichzeitig das Publikum mit Witz und Leichtigkeit unterhält. Hier trifft philosophischer Tiefgang auf heitere Unterhaltung, was die Inszenierung zu einem nicht zu verpassenden Erlebnis im Norddeutschen Theaterleben macht.

Die ersten Vorstellungen waren bereits ausverkauft, und die kommenden Aufführungen versprechen, weitreichende Gespräche über die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen zu entfachen. Ein guter Grund, sich rasch Tickets zu sichern!

Für weitere Informationen und Ticketbuchungen empfehlen wir einen Blick auf die Website des Theater Vorpommern sowie auf Kultur MV und Theaterkritiken.com.

Details
OrtKlosterruine Eldena, 17493 Greifswald, Deutschland
Quellen