Weihnachten in der DDR: Erinnerungen an beschauliche Feste
Greifswalds Silke Krasselt erinnert sich an harmonische DDR-Weihnachten: Traditionen, Geschenke und liebevolle Familienmomente.

Weihnachten in der DDR: Erinnerungen an beschauliche Feste
Am zweiten Weihnachtstag, dem 26. Dezember 2025, wird in vielen deutschen Haushalten der besinnliche Feiertag noch immer nachgelebt. Wie die Erinnerungen von Silke Krasselt aus Greifswald zeigen, ist Weihnachten in der DDR oft ein Thema, das Generationen verbindet. Der Nordkurier hat Leser aufgefordert, ihre Erlebnisse zum Fest in der ehemaligen DDR niederzuschreiben. Krasselt, die 1954 in Leipzig das Licht der Welt erblickte, erzählt von einer Weihnachtszeit, in der ihre Familie nie hungern musste.
In ihren Erinnerungen hat sie immer wieder betont, dass die Westpakete, die sie und ihre Familie erhielten, nur ein „nettes Zubrot“ waren. Ihre Großmutter arbeitete als private Steuerberaterin und bescherte der Familie, unter anderen, die geschätzte „Bückware“ wie Schweinelende und Champignons. Besonders die großen Spielzeugläden in Leipzig, mit „Wagner & Sohn“ als Höhepunkt, bleiben ihr in lebhafter Erinnerung. Wie die Weihnachtsvorbereitungen stets mit großer Mühe verbunden waren, wusste auch ihre Mutter zu berichten. Der festliche Abend war geprägt von einem prachtvoll geschmückten Weihnachtsbaum und köstlichem Essen – ein Menü aus Vorspeise, Suppe, Braten und Nachspeise, das gemeinsam mit Weihnachtsliedern am Klavier genossen wurde.
Weihnachten in der DDR – Ein Fest im Familienkreis
Traditionell war Weihnachten in der DDR ein Fest, das im Kreise der Familie gefeiert wurde, jedoch oft auch in Betrieben und Verbänden. Klaus Horn, Leiter der DDR-Ausstellung „Deudera“ in Erfurt, erklärt, dass die Feiern breiter gefasst waren und es üblich war, Geschenke selbst herzustellen. Die Kostbarkeit der Geschenke war dabei nicht das Hauptaugenmerk; vielmehr ging es um die Idee und den Gedanken, die dahintersteckten.N-tv und Berliner Kurier stellen fest, dass diese Feiertage mit viel Kreativität und Liebe gestaltet wurden.
Ein beliebtes Element der Weihnachtsdekoration in der DDR war das Lametta, das aus Alufolie hergestellt wurde. Familien sammelten es nach den Feiertagen sorgsam ein, um es im nächsten Jahr erneut verwenden zu können. In vielen Haushalten wurden die Weihnachtsbäume oft aus zwei Bäumen zusammengesetzt – eine praktische Lösung, da die Auswahl der Bäume nicht immer üppig war.N-tv beschreibt auch, wie das Gefühl der Gemeinschaft, das durch gemeinsame Feiertagsaktivitäten und das Singen von Weihnachtsliedern verstärkt wurde, bis heute nachwirkt.
Ein Erbe, das bleibt
Die Erinnerungen von Silke Krasselt offenbaren eine tief verwurzelte Verbundenheit zur Weihnachtszeit. Jedes Jahr erhielt sie ein Puppenhaus, welches sie bis heute besitzt und das auch ihren Enkelkindern Freude bereitet. Ihr Bruder freute sich über eine elektrische Eisenbahn und traditionelle Kasperlepuppe. Doch auch in späteren Jahren ließ die Großmutter nicht nach, ihre Enkelkinder mit gestrickten Pullovern und Nachtwäsche zu beschenken. Die generelle Bescheidenheit der Lebensweise in Greifswald hatte zwar ihre Schattenseiten, aber wie Krasselt betont, hungerte dort niemand.
Die Traditionen, die durch das Feiern von Weihnachten in der DDR geprägt wurden, bewegen noch immer viele Menschen. Die SED-Führung versuchte, christliche Symbole aus dem Weihnachtsfest zu entfernen, doch der Brauch blieb bestehen und konnte nicht unterdrückt werden. Der Wunsch nach Frieden, verkörpert im beliebten Lied „Sind die Lichter angezündet“, ist nach wie vor ein zentraler Bestandteil dieser Zeit und wird von vielen in der heute gelebten Weihnachtszeit hochgehalten.Berliner Kurier berichtet über die nostalgische Bedeutung dieser Feiertage, die auf so viele verschiedene Arten in den Herzen der Menschen weiterleben.