Kochbuch-Revival: Alte Sütterlin-Rezepte neu entdeckt in Güstrow!

Andy Haensch aus Güstrow veröffentlicht ein Kochbuch mit alten Sütterlin-Rezepten und lässt Gastronomietraditionen lebendig werden.
Andy Haensch aus Güstrow veröffentlicht ein Kochbuch mit alten Sütterlin-Rezepten und lässt Gastronomietraditionen lebendig werden. (Symbolbild/MND)

Kochbuch-Revival: Alte Sütterlin-Rezepte neu entdeckt in Güstrow!

Güstrow, Deutschland - In Güstrow sorgt ein neues Kochbuch für frischen Wind in der Kulinarik-Community: Andy Haensch, der Besitzer der Anmut-Bar, hat ein Werk veröffentlicht, das alte Rezepte in der faszinierenden Sütterlin-Schrift enthält. Diese Schrift, die im 19. Jahrhundert populär wurde und bis 1941 in Deutschland verwendet wurde, erweckt Erinnerungen an eine Zeit, als die Rezepte nicht nur Infos zu Gerichten, sondern auch Geschichten über nachhaltige Nahrungsmittelzubereitung enthielten. Haensch hat als Kind viel Zeit bei seinen Großeltern verbracht und dort das Sütterlin lesen gelernt. So kam auch seine Leidenschaft für die alte Schrift.

Das Buch mit dem Titel „Mein altes Kochbuch“ präsentiert über 200 Rezepten, die Haensch mühevoll aus einem alten Buch transkribierte und in modernes Deutsch übertrug. Über sechs Monate lang arbeitete er daran, die teils komplexe, handgeschriebene Schrift zu entschlüsseln. Neben den Rezepten für Suppen, Gemüse, Saucen, Kuchen und vieles mehr, sind auch die Originalseiten mit den übertragenen Texten zu finden, was einen einzigartigen Einblick in die Familientraditionen des Kochens bietet.

Nachhaltigkeit und historische Einblicke

Ein bemerkenswertes Beispiel aus dem Buch ist die „Brotklößchensuppe“, die vor 150 Jahren sicherlich viele Familien erfreute. Haensch markiert die Bedeutung der alten Rezepte, die oft eine nachhaltige Nutzung von Tieren zeigen und darauf abzielen, möglichst wenig zu verschwenden. Einige Rezepte, wie das für die „Alte Henne in guter Sauce“, tragen einen beeneliachen Humor und bringen uns die Realität der damaligen Zeit näher, in der Zubereitung und Herkunft des Essens eine große Rolle spielten.

„Mein altes Kochbuch“ ist nicht nur ein Kochbuch, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte. Die Uwe-Johnson-Bibliothek hat bereits ein Exemplar angefragt, und für interessierte Leser ist das Buch über die Webseite der Anmut-Bar bestellbar. Es verdeutlicht, wie wichtig es ist, unsere kulinarischen Wurzeln zu bewahren.

Sütterlin-Kurse für alle

Neben dem Kochbuch gibt es auch die Möglichkeit, Sütterlin zu lernen. Anbieter wie Zeit-Lupen bieten Kurse an, die sowohl für Privatpersonen als auch für Fachleute konzipiert sind. Diese Schulungen sind besonders für Mitarbeiter in Behörden und Einrichtungen nützlich, die häufig mit historischen Dokumenten arbeiten. Mit solch einer Ausbildung erhält man ein Gespür für die Schönheit der alten Schrift und kann sogar alte Familientexte wie Kochrezepte oder Briefe entschlüsseln, die über Generationen weitergegeben wurden.

Ein Lehrbuch von Vasco Kintzel, das auf Amazon erhältlich ist, erleichtert das Lesen der Sütterlin-Schrift und bietet strukturierte Übungen zur Verbesserung. So kann jeder die Geheimnisse seiner Familiengeschichte lüften und in die Zeit eintauchen, als das Lesen und Schreiben von Hand einen ganz anderen Stellenwert hatte.

Das Angebot von Haensch und den Kursanbietern ist wirklich eine Bereicherung für alle Weinliebhaber und Geschichtsfans, die das alte Wissen rund um unsere Essgewohnheiten und die Kunst des Schreibens wiederentdecken wollen.

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OrtGüstrow, Deutschland
Quellen