Französisch unter Druck: Schüler kämpfen gegen Englisch und Russisch!

Französisch unter Druck: Schüler kämpfen gegen Englisch und Russisch!

Ludwigslust, Deutschland - Was geht in der Region Ludwigslust? Ein immer wiederkehrendes Thema in Schulen ist der Unterricht in Fremdsprachen. Besonders Französisch hat es hier nach wie vor schwer, sich gegen die übermächtigen Konkurrenten Englisch und Russisch durchzusetzen. Lehrerin Mareike Heidenreich von der Ludwigsluster Lennéschule beschreibt im Gespräch, dass Schüler oft eine hohe Hemmschwelle beim Erlernen der französischen Sprache empfinden. „Französisch klingt für viele fremd und es gibt keine direkten Bezüge zur Alltagssprache“, so Heidenreich.

Mit einem besonderen Höhepunkt wurde dennoch für frischen Wind gesorgt: Ein Auftritt eines Muttersprachlers, organisiert durch das Programm FranceMobil, brachte den Schüler*innen die französische Sprache und Kultur näher. Dieses Programm des französischen Ministeriums bietet kostenlose Animationen für Schulen an und verfolgt das Ziel, Französisch auf eine spielerische Weise zu vermitteln. „Die Resonanz unserer Schüler war sehr positiv“, erklärt Heidenreich.

Herausforderungen des Französischunterrichts

Statistischen Bundesamts waren im Schuljahr 2021/2022 nur 1,29 Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland im Französischunterricht. Dies entspricht lediglich 15,3 Prozent der Gesamtzahl von 8,44 Millionen Schüler*innen, und ist der niedrigste Wert der letzten paar Jahrzehnte.

Um den Französischunterricht zu fördern, kommt FranceMobil als Programm rechtzeitig ins Spiel. Es bietet Präsenz- und Online-Aktivitäten für Schüler*innen aller Altersgruppen und hat bereits über 1,3 Millionen Kinder seit 2002 erreicht. Schulintern entscheiden sich derzeit an der Lennéschule 20 bis 25 Schüler*innnen pro Jahrgang für Französisch – eine Zahl, die deutlich höher sein könnte, wenn die Sprache weniger mit Hemmungen behaftet wäre.

Berufliche Vorteile und Kompetenzen

Warum ist es jedoch wichtig, sich mit Französisch auseinanderzusetzen? Die Antwort ist einfach: Französisch eröffnet Türen, ob in der Berufswelt, im Tourismus, in der Diplomatie oder im Journalismus. Unternehmen sind auf der Suche nach haupt- oder nebenberuflichen Mitarbeitern, die über Sprachkenntnisse hinaus auch eine Affinität zur französischen Kultur besitzen. „Französisch ist nicht nur wichtig für die persönliche Entwicklung, es schult auch das sprachliche Denken und erleichtert das Erlernen weiterer Sprachen“, weiß Heidenreich zu berichten.

Zusätzlich bringt das Erlernen von Französisch Herausforderungen mit sich, insbesondere was die Aussprache betrifft. Nasalvokale und stumme Buchstaben können insbesondere für deutsche Muttersprachler zu Schwierigkeiten führen. Auch die Grammatik verlangt aufgrund ihrer Komplexität und vielen Ausnahmen ein gewisses Maß an Engagement.

Insgesamt zeigt sich, dass Französisch zwar ein schwerer Stand in der Schule hat, es dennoch ein lohnendes Unterfangen ist, sich mit dieser Sprachwelt auseinanderzusetzen. Der Schlüssel liegt darin, den Unterricht interessanter und zugänglicher zu gestalten, damit mehr Schüler*innen Lust bekommen, diese wunderschöne Sprache zu lernen.