Drogen im Abwasser: Neubrandenburg wird zur Hochburg der Sucht!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Neubrandenburg: Drogenrückstände im Abwasser alarmieren, insbesondere nach dem Drogentod einer Jugendlichen. Fachleute warnen vor Risiken.

Neubrandenburg: Drogenrückstände im Abwasser alarmieren, insbesondere nach dem Drogentod einer Jugendlichen. Fachleute warnen vor Risiken.
Neubrandenburg: Drogenrückstände im Abwasser alarmieren, insbesondere nach dem Drogentod einer Jugendlichen. Fachleute warnen vor Risiken.

Drogen im Abwasser: Neubrandenburg wird zur Hochburg der Sucht!

In Norddeutschland bleibt die Drogenproblematik ein heißes Thema. NDR hat Untersuchungen in sechs mittelgroßen Städten in der Region in Auftrag gegeben, um die Rückstände illegaler Drogen im Abwasser zu analysieren. Interessanterweise zeigen die Ergebnisse, dass Drogen nicht nur in den großen Städten gediehen sind, sondern auch in kleineren Städten und Dörfern einheimisch geworden sind. So wurde etwa in Neubrandenburg, einer Stadt mit 65.000 Einwohnern, eine besonders hohe Menge an Speed im Abwasser entdeckt. Diese Stadt belegt sogar einen beachtlichen Platz 11 im europäischen Vergleich hinsichtlich der Drogenrückstände, wie prisma.de berichtet.

Der junge Lorenz Haase aus Altentreptow, ganz in der Nähe von Neubrandenburg, spricht offen über die leicht zugänglichen Drogen in der Region. Die alarmierende Situation wird durch tragische Einzelfälle wie den Drogentod der 13-jährigen Finja Knapp verstärkt, der 2023 bundesweit Schlagzeilen machte. Finja erwarb eine Ecstasy-Tablette für fünf Euro und musste letztendlich ihr Leben dafür lassen. Ihre Mutter, Lucienne Knapp, äußert, dass ein Teil von ihnen mit dem Verlust gestorben sei. Eine eindringliche Warnung kommt von Dr. Sven Armbrust, dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg, der die zunehmenden Drogenvergiftungen unter Jugendlichen betont. Hierbei sind es nicht nur ältere Jugendliche, sondern auch immer mehr 14-Jährige, die mit Drogenproblemen im Krankenhaus landen.

Einblick in die Drogenszene

Reporter*innen haben sich in Neubrandenburg umgehört und mit Drogenkonsumenten sowie Dealern gesprochen. Ihre Berichte dokumentieren die erschreckend einfache Verfügbarkeit illegaler Drogen in der Stadt. Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit den allgemeinen Trends, die auch im Europäischen Drogenbericht 2024 festgehalten sind. Dieser Bericht analysiert die Drogensituation in Europa bis Ende 2023 und zeigt auf, dass viele Daten aus dem Jahr 2022 stammen, da die Erhebung Zeit benötigt. Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte illegale Droge auf dem Kontinent, gefolgt von Kokain. Synthetische Stimulanzien wie Amphetamin und Methamphetamin sind ebenfalls auf dem Markt, wobei MDMA besonders in der Nachtclubszene beliebt ist, erläutert euda.europa.eu.

Ein wachsender Markt für neue psychoaktive Substanzen stellt zusätzliche Herausforderungen dar, während injizierender Drogenkonsum rückläufig ist, jedoch weiterhin gesundheitlich problematisch bleibt. Drogenbedingte Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis sind ein signifikantes Risiko für injizierende Konsumenten. Die Opioid-Agonisten-Therapie wird als gängige Behandlungsmethode für opioidabhängige Menschen eingesetzt, um die negativen Auswirkungen des Drogenkonsums, wie im Bericht hervorgehoben, zu reduzieren.

Die hier aufgeführten Informationen beleuchten die Drogenproblematik nicht nur lokal, sondern zeigen auch ein europäisches Bild, das zum Nachdenken anregt. Es braucht nicht nur Aufklärung, sondern auch Maßnahmen, um die vergiftete Realität der Drogenverfügbarkeit und den damit verbundenen Risiken einzudämmen. Ein offener Dialog in Schulen, Familien und Gemeinschaften könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um Jugendlichen zu helfen, die Gefahren der Drogen frühzeitig zu erkennen und zu meiden. Für weiterführende Informationen lohnt sich ein Blick auf die umfassenden Daten des europäischen Drogenberichts.