Knutzen Markt in Neubrandenburg: Dramatische Rettung nach Insolvenz!
Nach der Insolvenz von Hammer bleibt der Knutzen Markt in Neubrandenburg geöffnet. Kunden profitieren von neuem Sortiment und gesicherten Arbeitsplätzen.

Knutzen Markt in Neubrandenburg: Dramatische Rettung nach Insolvenz!
Die Insolvenz der Hammer-Märkte hatte für viele Filialen in Norddeutschland schwere Folgen. Doch eine erfreuliche Wende gibt es für den Knutzen Markt in Neubrandenburg: Das traditionsreiche Geschäft bleibt erhalten und wird durch das Familienunternehmen Knutzen Wohnen übernommen. Diese Rettung kam am 1. November zustande, nachdem eine 20-jährige Zusammenarbeit mit Hammer zu Ende ging.
Ursprünglich sollte der Knutzen Markt Ende September geschlossen werden, als die Insolvenz des Mutterkonzerns, der Brüder Schlau GmbH & Co. KG, im Juni 2025 bekanntgegeben wurde. Die Schließung von insgesamt 66 Hammer-Märkten, regional vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, stand im Raum. Mit der Übernahme konnte jedoch nicht nur die Schließung abgewendet werden, sondern auch alle Arbeitsplätze im Knutzen Markt wurden gesichert. Einige ehemalige Hammer-Mitarbeiter fanden zudem neue Stellen bei Knutzen.
Wachstum und Kundenorientierung
Filialleiter Axel Wichmann kündigte ein „erweitertes und verschönertes Sortiment“ an, betont jedoch, dass das Kernsortiment mit Teppichen, Bodenbelägen, Gardinen und Sonnenschutz erhalten bleibt. Geschäftsführer Hauke Knutzen äußert sich erfreut über die Rückkehr nach Neubrandenburg und unterstreicht die Absicht, den Kunden eine verlässliche Anlaufstelle zu bieten. Dank der langjährigen Erfahrung in den Vertriebs- und Lieferstrukturen ist eine reibungslose Lieferfähigkeit im gesamten Norden gewährleistet.
Die Hammer-Kette selbst, welche zur Zeit ihrer Insolvenz circa 180 Fachmärkte und 60 Großhandelsstandorte betrieb, sah sich zunehmendem Druck ausgesetzt. Hohe Energiekosten, Mieten und die allgemeine Konsumzurückhaltung aufgrund von Inflation forderten ihren Tribut. Die Brüder Schlau Gruppe beantragte im Juni Insolvenz in Eigenverwaltung, um sich unter Aufsicht eines Sachwalters zu restrukturieren. Obgleich einige Filialen bundesweit geschlossen werden mussten, stehen die verbleibenden Märkte weiterhin offen, um laufende Bestellungen abzuwickeln und Garantiefälle zu bearbeiten.
Ein Blick auf den Einzelhandel
Die Situation der Hammer-Märkte ist nicht nur ein Einzelfall, sondern spiegelt eine breitere Krise im deutschen Einzelhandel wider. Der Gesamtumsatz des Einzelhandels in Deutschland beläuft sich auf etwa 649,9 Milliarden Euro. Insgesamt sind dort etwa drei Millionen Menschen beschäftigt, wodurch die Branche einer der wichtigsten Arbeitgeber ist. Dennoch sehen sich viele Geschäftsmodelle starkem Wettbewerb ausgesetzt, insbesondere durch Online-Anbieter wie Amazon und OTTO, die Marktanteile im Einzelhandel erobern.
Eine scharfe Wettbewerbslandschaft, zusätzliche Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und Kostenexplosionen bei Energie und Mieten haben den Einzelhandel in eine strukturelle Krise gestürzt. Stationäre Anbieter müssen zunehmend innovative Wege finden, um auf dem Markt bestehen zu können.
Der Knutzen Markt in Neubrandenburg zeigt, dass es auch Lichtblicke gibt, wenn Familienunternehmen sich entschließen, bestehende Strukturen zu übernehmen und weiterzuentwickeln. Kunden dürfen sich also auf ein vielfältigeres Angebot und eine ansprechende Einkaufserfahrung freuen.