Der Indie-Wandel: Vom Festival-Hit zur Mainstream-Aura in Neustrelitz!

Der Indie-Wandel: Vom Festival-Hit zur Mainstream-Aura in Neustrelitz!

Neustrelitz, Deutschland - Wenn man von der Musikszene in Norddeutschland spricht, führt kaum ein Weg am Immergut-Festival vorbei. Seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2000 zieht es Musikliebhaber aus der Region und darüber hinaus an den malerischen Ort Neustrelitz. In diesem Jahr feiert das Festival bereits seine 25. Ausgabe und das mit einem spannenden Programm.

Ursprünglich als Plattform für „Indie“-Musik ins Leben gerufen, war der Begriff damals noch weit entfernt von seiner heutigen Bedeutung. Zu Beginn der 2000er Jahre zeichnete der Begriff „Indie“ vor allem Musiker und Bands aus, die unabhängig von großen Plattenlabels arbeiteten. Daniel „Kemper“ Kempf, Mitgründer des Festivals, beschreibt, wie sich die Sicht auf „Indie“ über die Jahre gewandelt hat und was dies für die Akteure der Szene bedeutet. Viele haben ihr Glück im Mainstream gesucht, doch das Immergut bleibt der unabhängigen und kreativen Seele erhalten. Die Beatsteaks, einer der ersten Acts, stehen exemplarisch für den typischen „Indie“-Sound, der oft ungeschliffen und innovativ war, fernab von kommerziellen Erfolgen. So berichtet [Freitag] von den Ursprüngen und der Entwicklung des Begriffs „Indie“ aus der Subkultur heraus.

Ein Festival von Ehrenamtlichen für die Region

Ein ganz besonderer Aspekt des Immergut-Festivals ist die Organisation. In diesem Jahr stellen die beiden Festivalmacherinnen Charlotte Brehe und Charlotte „Lotzi“ Litzinger die dritte Generation der Organisatoren dar. Der Verein, der das Festival stemmt, hat rund 130 Mitglieder, die sich auf verschiedene Minigruppen aufteilen, von Infrastruktur über Kommunikation bis hin zu Nachhaltigkeit. Circa 30 dieser Mitglieder sind das ganze Jahr aktiv. Dies zeigt, wie wichtig das Festival für die lokale Gemeinschaft ist und wie sehr die Menschen mit ihrer Region verbunden sind, wie die taz erläutert.

Die Produktionskosten sind aufgrund von Fachkräftemangel, Inflation und gestiegenen Energie- und Reisekosten in die Höhe geschossen. Frühe Ticketpreise begannen bei 115 Euro, während spätere Käufer 150 Euro für den Eintritt hinblättern müssen. Doch die Organisatoren lassen sich nicht entmutigen und bieten zudem günstige Tickets für Schüler:innen aus der Region an.

Das Aufgebot des Jubiläums

Zum 25. Jubiläum haben die Festivalmacher ein fantastisches Line-up zusammengestellt. Künstler:innen, die schon länger dabei sind, wie Erobique, Shout Out Louds und Drangsal, werden die Bühne betreten. Ein besonderer Höhepunkt wird die Rückkehr von Nilüfer Yanya sein, die erstmals 2019 in Neustrelitz auftrat. Damit wird die enge Verbindung zwischen Künstler:innen und Publikum zum Ausdruck gebracht, ein Charakteristikum des Immergut-Festivals, das darauf abzielt, eine familiäre Atmosphäre zu schaffen.

Über die Jahre hat das Immergut-Festival auch dazu beigetragen, die Indie-Szene auf ein neues Level zu heben. Bands wie Isolation Berlin, Bilderbuch und International Music waren Teil des diesjährigen Programms und erinnern uns daran, dass trotz des Wandels des „Indie“-Begriffs hin zur Kommerzialisierung und der Einflussnahme durch Major-Labels, die Wurzeln der unabhängigen Musikszene weiterhin bestehen bleiben. Herzmukke veranschaulicht eindrucksvoll die Entwicklung der Indie-Musik und dessen bleibende Beliebtheit durch Festivals.

Insgesamt zeigt das Immergut-Festival, dass trotz aller Herausforderungen die Musikszene lebendig und dynamisch bleibt. Für die Macher:innen, die Künstler:innen und die treuen Besucher:innen wird dieses Festival mehr sein als nur ein Event – es ist ein Teil des Lebens, der Gemeinschaft und der Kultur in dieser Region.