Doppelpremiere begeistert: Tanzkunst, Klischees und emotionale Geschichten!

Die Deutsche Tanzkompanie präsentiert am 28. Juni das Choreografie-Debüt „Camille“ von Jutta Ebnother in Neustrelitz.
Die Deutsche Tanzkompanie präsentiert am 28. Juni das Choreografie-Debüt „Camille“ von Jutta Ebnother in Neustrelitz. (Symbolbild/MND)

Doppelpremiere begeistert: Tanzkunst, Klischees und emotionale Geschichten!

Historische Nervenheilanstalt Domjüch, Neustrelitz, Deutschland - Die Bühne war festlich und kreativ, als die Deutsche Tanzkompanie am 14. Juni 2025 einen herausragenden Abend mit eigenen Choreografien der Ensemblemitglieder präsentierte. Im Rampenlicht standen fünf Tänzerinnen, die sich mit ihren individuellen kulturellen Prägungen und inneren Seelenwelten auseinandersetzten. Die Zuschauer wurden auf eine bewegende Reise mitgenommen, die sowohl die Emotionen als auch die künstlerische Vielfalt der Gruppe zelebrierte.

Den Auftakt machte die Choreografie „Es ist nicht alles Samba“ von Vinícius da Silva, vorgetragen von Sara Branco und Franziska Schüller. Dieses Stück war eine erfrischende Auseinandersetzung mit den Klischees über Brasilien. Die Leistungen der Tänzerinnen wurden durch unterschiedliche musikalische Darbietungen, darunter der Klavierbegleitung von Melissa Rümpler, untermalt. Linn Rümpler präsentierte ihr Solo „Allein“, das eine intensive Erforschung des eigenen Körpers im Raum beinhaltete.

Ein Abend voller Emotionen

Noé Plasencia zeigte seine kreative Bandbreite mit der Choreografie „Engel“, die menschliche Beziehungen ins Zentrum rückte und von Franziska Schüller sowie Emma Lucia Barattini getanzt wurde. Auch Daisuke Sogawa trug mit seinen drei Choreografien wesentlich zu diesem Abend bei. „Day of Tears“, inspiriert von Mozarts Requiem, ist ein kraftvolles Stück, in dem mehrere Tänzer die Gedanken der Trauer verkörpern. Sein Solo „Human“ mit Emma Lucia Barattini erkundet das Thema der Selbst-Erforschung, während „completed (not)“ die faszinierende Welt der Axolotl ansprach. Diese verschiedenen Darbietungen spiegelten die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen wider und schafften einen tiefen emotionalen Eindruck.

Abgerundet wurde der Abend durch die Aufführung von „Camille“ nach einer Choreografie von Jutta Ebnother, die bereits im Sommer 2023 auf die Bühne gebracht wurde und die tragische Geschichte der Bildhauerin Camille Claudel thematisiert. Claudel war eine außergewöhnliche Künstlerin des 19. Jahrhunderts und die Muse von Auguste Rodin. Ebnother hat sich über viele Jahre intensiven mit Claudels Leben und Werk auseinandergesetzt. In „Camille“ werden verschiedene Fragmente präsentiert, die das bewegte Schicksal von Claudel beleuchten. Die Ensemblemitglieder Nicola Clarissa Gehring und Johanna Sogawa tanzen dieses Stück in der historischen Nervenheilanstalt Domjüch, einem besonderen Ort, der der Aufführung zusätzliche Schwere verleiht. Auf die Frage nach den Inspirationsquellen erklärt Ebnother: „Die tragische Intensität von Claudels Schicksal und Emotionen ist der Kern dieses Werkes.“

Ein Blick in die Zukunft

Nach dem gelungenen Abend stellte Geschäftsführer Marco Zabel klar, dass trotz finanzieller Unsicherheiten die Deutsche Tanzkompanie mit vollem Elan weitermachen wird. Zukünftige Aufführungen von „Camille“ sind bereits für den 28. Juni, 20. Juli und 10. August angesetzt. Zudem wird am 6. August eine Auswahl aus dem „Zyklus der Elemente“ präsentiert, die die Zuschauer erneut in die Welt des Ausdruckstanzes entführen wird.

Insgesamt war dieser Abend nicht nur ein Zeichen künstlerischer Kreativität, sondern auch ein starkes Bekenntnis zur Bedeutung des Tanzes in der heutigen Kultur. Es bleibt also spannend, was die Deutsche Tanzkompanie in Zukunft noch präsentieren wird, denn mit einem so kreativen Ansatz ist sicher, dass sie auch weiterhin hoch im Kurs stehen wird.

Details
OrtHistorische Nervenheilanstalt Domjüch, Neustrelitz, Deutschland
Quellen