Kultur in Not? Konferenz in Neubrandenburg kämpft um Grundversorgung!
Landeskulturkonferenz in Neubrandenburg am 6.11.2025 thematisiert kulturelle Grundversorgung und Herausforderungen in MV.

Kultur in Not? Konferenz in Neubrandenburg kämpft um Grundversorgung!
In Neubrandenburg ging am Donnerstag die Landeskulturkonferenz über die Bühne, die unter dem Motto „Flagge zeigen: Kultur stark machen!“ stand und ein breites Spektrum an Themen rund um die kulturelle Grundversorgung abdeckte. Rund 350 Kunst- und Kulturschaffende aus Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich, um über die Herausforderungen und Chancen zu diskutieren, denen sich die Kultur in Deutschland gegenübersieht. Die Eröffnung der Konferenz übernahm Kulturministerin Bettina Martin, die in ihrer Ansprache die untrennbare Verbindung zwischen Kulturbildung und dem Gemeinschaftsgefühl hervorhob. Kultur M-V berichtet, dass auch die persönlichen Erfahrungen von Martin in Bezug auf Kultur aus ihrer Schulzeit einen emotionalen Touch in die Diskussion mitbrachten.
Geladen für die Keynote war der Kabarettist Silvio Witt, der in erfrischender Art und Weise betonte, wie wichtig es ist, dass Kultur auch einmal unbequem sein darf und gleichzeitig Spaß macht. In dieser spannenden Atmosphäre gab es auch eine lebhafte Podiumsdiskussion, moderiert von Dörthe Graner, bei der die Rolle der kulturellen Grundversorgung im Mittelpunkt stand. Teilnehmer waren unter anderen Antje Theise und Imke Freiberg, die beide eindringlich auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Kulturszene hinwiesen.
Kulturelle Grundversorgung: Ein verbindendes Element
Was genau bedeutet kulturelle Grundversorgung? Diese zentrale Frage zirkulierte durch die Veranstaltung. Marion Schael beschrieb, wie wichtig es ist, kulturelle Grundversorgung als verbindendes Element in der Gesellschaft zu begreifen. Auch die Relevanz von kultureller Bildung, angefangen in Kitas und Schulen, war ein häufig angesprochenes Thema. Antje Theise erwähnte zudem die besorgniserregenden Schließungen von Bibliotheken, insbesondere in Vorpommern-Rügen. Sie forderte, dass mehr Investitionen in mobile Bibliotheksangebote fließen sollten, um die kulturelle Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten zu fördern.
Zusätzlich wurde die Herausforderung thematisiert, dass Kulturpolitik oft als freiwillige Leistung aufgefasst wird. Erforderlich seien daher klare Standards für die kulturelle Infrastruktur, um Qualität zu sichern und ein breites Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Die anhaltenden Diskussionen, wie Kultur als Pflichtaufgabe verstanden werden kann, zeigen, dass der Staat eine zentrale Verantwortung für die kulturelle Infrastruktur hat. Kubi macht deutlich, dass es notwendig ist, Verantwortungspartnerschaften mit verschiedenen Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft zu etablieren, um die kulturelle Landschaft zu gestalten.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Konferenz ein wichtiger Schritt in Richtung einer stärkeren gemeinsamen Anstrengung zur Sicherung der kulturellen Grundversorgung war. Die Stimmen der Kulturschaffenden und politischen Entscheider treffen sich in dem Bestreben, die kulturellen Angebote für alle zugänglich zu machen und kulturelle Vielfalt zu fördern. Denn am Ende liegt die Stärke der Kultur in ihrer Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und Gemeinschaften zu bilden. Ein gelungener Abend mit viel Diskussionsstoff für die kommenden Monate!