Neustrelitz als Drogen-Hotspot: Alarmierende Abwasseranalysen enthüllen Fakten!

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Neustrelitz, einst idyllisch, kämpft 2025 gegen steigende Drogenrückstände im Abwasser. Bürgermeister und Sozialarbeiter fordern präventive Maßnahmen.

Neustrelitz, einst idyllisch, kämpft 2025 gegen steigende Drogenrückstände im Abwasser. Bürgermeister und Sozialarbeiter fordern präventive Maßnahmen.
Neustrelitz, einst idyllisch, kämpft 2025 gegen steigende Drogenrückstände im Abwasser. Bürgermeister und Sozialarbeiter fordern präventive Maßnahmen.

Neustrelitz als Drogen-Hotspot: Alarmierende Abwasseranalysen enthüllen Fakten!

Ein Blick ins Abwasser hat kürzlich Besorgnis erregende Drogenrückstände in Neustrelitz zutage gefördert. Laut einer Untersuchung der Technischen Universität Dresden belegt die Stadt den zweiten Platz in Mecklenburg-Vorpommern bei Amphetaminen, übertroffen lediglich von Neubrandenburg. Bürgermeister Andreas Grund (parteilos) macht auf ein ernsthaftes Drogenproblem im Nordosten aufmerksam: Jeder Neunte soll betroffen sein. Amphetamine, oft auch Speed genannt, führen die Liste der illegalen Drogen in Neustrelitz und Neubrandenburg an, gefolgt von Kokain und MDMA (Ecstasy). Diese düsteren Zahlen wurden auch von Nordkurier bekannt gegeben.

Doch wie sieht es mit den Zahlen genau aus? Neustrelitz verzeichnete etwa 211 Mikrogramm Kokain im Abwasser, was höher ist als die 159 Mikrogramm in Neubrandenburg. Interessanterweise sind die Werte für Ketamin, auch als “Vitamin K” bekannt, im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, während die Amphetamin-Werte einen leichten Rückgang gezeigt haben. Trotzdem bleibt der Konsum dieser Drogen auf einem hohen Niveau, warnt Siedlungshydrologe Björn Helm von der Technischen Universität Dresden. Trotz des Rückgangs der Drogenwerte im Abwasser bleibt die Situation angespannt, und eine Entwarnung ist noch nicht in Sicht.

Präventionsmaßnahmen auf der Agenda

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen wird klar: Hier muss gegengesteuert werden. Die Stadtvertretung plant verschiedene Präventionsprogramme, um Drogenrückstände zu reduzieren und die Bevölkerung, insbesondere Jugendliche, über die Gefahren von Rauschmitteln aufzuklären. So hat das Land 288.000 Euro bereitgestellt, um über zwei Jahre hinweg verstärkt in Schul- und Jugendarbeit zu investieren. Der Fokus liegt dabei auf der Verteilung von Informationsflyern und Workshops in Schulen und Jugendclubs.

Der Ausschuss-Vorsitzende Thomas Hildebrandt (SPD) und Sozialpädagoge Valentin Lunkenheimer (CDU/FDP) äußern begleitet Sorge über die gesundheitlichen Folgen des Drogenmissbrauchs und plädieren für eine stärkere Einbeziehung der Schulsozialarbeit. In einem Gymnasium mit über 1000 Schülern, wie dem Carolinum, wird die Dringlichkeit einer solchen Maßnahme deutlich. Stadtvertreterin Stella Schüssler (Grüne) schlägt vor, relevante Akteure wie Schulleiter und TU-Mitarbeiter in zukünftige Ausschusssitzungen einzuladen, um Lösungen zu erarbeiten.

Die Rolle von Großveranstaltungen

Anfängliche Vermutungen, dass große Events wie das Fusion oder Immergut Festival für die hohen Drogenwerte verantwortlich sind, wurden ebenfalls angestellt. Fest steht: Die Problematik um Drogen und Konsumverhalten ist vielschichtig und lässt sich nicht auf einen einzigen Faktor zurückführen. Bürgermeister Grund hebt dennoch die besondere Fürsorgepflicht hervor, die die Stadt gegenüber ihren Jugendlichen hat. Es ist offensichtlich, dass nicht nur Jugendliche betroffen sind; auch Erwachsene konsumieren Drogen, was die Herausforderung zur Aufklärung noch größer macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Abwasseranalysen in Neustrelitz sind nicht nur ein eindringlicher Alarmruf, sondern auch ein Anstoß zur Diskussion über Sinn und Unsinn von Drogenpolitik und Prävention im 21. Jahrhundert. Regelmäßige Abwassermessungen sollten Teil einer umfassenden Strategie sein, um sowohl den Drogenkonsum als auch die Effektivität der ergriffenen Maßnahmen zu überwachen. Die kommenden Monate könnten in dieser Hinsicht entscheidend sein, nicht nur für Neustrelitz, sondern auch für andere Städte, die sich ähnlichen Herausforderungen gegenübersehen.