Neustrelitz: Millionen für Bildungsgerechtigkeit – Fragen bleiben offen!

Neustrelitz initiiert ein neues Bildungsprogramm mit über 17 Millionen Euro zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit bis 2035.
Neustrelitz initiiert ein neues Bildungsprogramm mit über 17 Millionen Euro zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit bis 2035. (Symbolbild/MND)

Neustrelitz: Millionen für Bildungsgerechtigkeit – Fragen bleiben offen!

Neustrelitz, Deutschland - In Neustrelitz tut sich was im Bereich Bildung: Eine neue Initiative von Bund und Land soll für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen. Die Stadtvertretung hat kürzlich ein Investitionsprogramm vorgestellt, das auf der Starchancenförderrichtlinie basiert. Laut Nordkurier könnten insgesamt über 17 Millionen Euro nach Mecklenburg-Vorpommern fließen, was für die Bildungseinrichtungen der Region eine echte Chance darstellt.

Mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 sollen die Mittel für einen Zeitraum von zehn Jahren in Nutzung kommen. Ein großes Plus: Jede der 77 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, einschließlich der beruflichen Schulen, kann bis zu 900.000 Euro von Bund und Land beantragen. Die Koordination dieser Mittel übernimmt die Stabsstelle des staatlichen Schulamtes. Am besten aufgestellt scheint das Berufliche Bildungszentrum in Altstrelitz, das bereits eine erste Zuwendung von 11.500 Euro für 2024 erhalten hat.

Herausforderungen der Umsetzung

Obwohl die Initiative vielversprechend ist, besteht erheblicher Klärungsbedarf, insbesondere was den Einsatz der Fördermittel angeht. Bürgermeister Andreas Grund äußert den Wunsch nach mehr Klarheit und konkreten Informationen. Schließlich soll die Jawaharlal Nehru Schule in Neustrelitz ebenfalls von den Fördermitteln profitieren, doch die genauen Beträge sind noch nicht bekannt.

Ein großes Problem bleibt der suboptimale Austausch zwischen Verwaltung und Schulen. Die Schulträger können zudem nur zweimal innerhalb des Förderzeitraums von zehn Jahren Anträge stellen, was die Situation weiter verkompliziert.

Ein gerechtes Bildungssystem für alle

Die Notwendigkeit für solche Programme wird durch die Initiative BildungsgeRECHTigkeit untermauert, die als Ziel hat, jedem Kind ein Recht auf Bildung zu garantieren. Das aktuelle Bildungssystem erfüllt diesen Anspruch nur unzureichend. Die Initiative schlägt in ihrem Policy Paper vier zentrale Bausteine für ein gerechtes Bildungssystem vor, darunter die Entwicklung einer kindzentrierten, datengestützten Bildungsstrategie und institutionalisierte Kooperationen zwischen den verschiedenen Bildungsträgern.Bildungsgerechtigkeit hat die Themen noch weiter vertieft und einen Paradigmenwechsel gefordert: Bildung solle stets vom Kind aus gedacht werden.

Statistiken unterstreichen die Dringlichkeit dieser Reformen. Studien zeigen, dass sozial benachteiligte Kinder bei den Bildungschancen deutlich im Nachteil sind, was international bestätigt wird. So hat der OECD-Bildungsbericht eindringlich aufgezeigt, dass vor allem Kinder aus diesen Familien global gesehen oft geringere Bildungschancen haben. Die Initiative „Schule macht stark“, unterstützt von der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, setzt sich ebenfalls für Chancengleichheit im Schulwesen und die Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung von Schüler*innen ein, so berichtet Bildungsserver.

Die Feststellung steht fest: Bildungsgerechtigkeit ist ein Thema, das nicht nur im Bildungssystem selbst, sondern auch in der gesamten Gesellschaft relevant ist. Der Aufruf zur Beteiligung und zur aktiven Mitgestaltung dieses Prozesses bleibt daher laut und klar.

Details
OrtNeustrelitz, Deutschland
Quellen