Weihnachten im Knast: Festliche Stimmung fördert Resozialisierung

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In Neustrelitz feiern Justizvollzugsanstalten festlich Weihnachten zur Resozialisierung, unterstützt von Ministerin Bernhardt.

In Neustrelitz feiern Justizvollzugsanstalten festlich Weihnachten zur Resozialisierung, unterstützt von Ministerin Bernhardt.
In Neustrelitz feiern Justizvollzugsanstalten festlich Weihnachten zur Resozialisierung, unterstützt von Ministerin Bernhardt.

Weihnachten im Knast: Festliche Stimmung fördert Resozialisierung

In den Gefängnissen Mecklenburg-Vorpommerns wird in der Vorweihnachtszeit nicht nur verbüßt, sondern auch festlich gefeiert. In den Justizvollzugsanstalten von Bützow, Stralsund, Waldeck und Neustrelitz wird die besinnliche Zeit mit verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen begangen, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern auch der Resozialisierung der Inhaftierten dienen. „Normalität ist wichtig für die Wiedereingliederung in ein straffreies Leben nach der Haftentlassung“, erklärt Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) und unterstreicht die Bedeutung solcher Feierlichkeiten für die Inhaftierten. Informationen dazu bietet die Borkener Zeitung.

Die Haftanstalten erstrahlen in weihnachtlichem Glanz; vor der JVA Stralsund ziert ein hölzerner Schwibbogen die Eingänge, während in der JVA Waldeck ein selbstgebauter Adventskalender aufgestellt wurde. Auch ein großer Rentierschlitten, gefertigt von den Inhaftierten, versüßt die Atmosphäre. „Traditionen wie das Weihnachtsfest sollten gewahrt werden“, betont Ministerin Bernhardt, vielleicht auch als Erinnerung an die Werte der Gemeinschaft. Sicherlich liegt es der Ministerin am Herzen, dass die Gefangenen trotz ihrer Taten nicht vergessen werden und wieder einen Platz in der Gesellschaft finden.

Festliche Aktivitäten und Bescherung

In diesen Tagen wird auch musikalisch aufgetrumpft: Gefangenen-Chöre und Blasmusikkapellen sorgen für die passende Einstimmung auf die Feiertage. In der JVA Waldeck gibt es zum Beispiel ein Konzert mit einem Gefangenen-Chor, während die Kessiner Bläsergruppe die JVA Waldeck zum zweiten Advent besucht. An Heiligabend wird Bernhardt in der JVA Waldeck persönlich Geschenke verteilen – „Diese kleinen Aufmerksamkeiten helfen den Inhaftierten, sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen“, so ihre Ansprache. Die Geschenke werden von Vereinen gesammelt und sollen den Gefangenen zeigen, dass die Gesellschaft an sie denkt, auch wenn sie hinter Gittern sind.

Doch nicht nur Geschenke und Musik stehen auf dem Programm. Die Anstalten organisieren zudem Spielsportturniere – von Skat über Tischtennis bis hin zu Dart. Gottesdienste bereichern das festliche Programm, und selbst eine kleine Feier für die Familienangehörigen der Inhaftierten wird in Bützow und Neustrelitz veranstaltet. Da kommt sicher auch das menschliche Miteinander nicht zu kurz, was für viele ein wichtiger Punkt ist, um in ihrer Lebenssituation einen Sinn zu finden.

Kulinarische Genüsse weihnachtlich serviert

Und was wäre Weihnachten ohne gutes Essen? Am Heiligabend gibt es traditionell für alle Gefangenen Kartoffelsalat mit Würstchen. Am ersten Weihnachtstag werden die kulinarischen Highlights aufgetischt: In Waldeck und Neustrelitz gibt es Entenkeule mit Rotkohl, während in Bützow Kaninchenkeule mit Rotkohl und Klößen auf den Tisch kommt. In Stralsund steht zum zweiten Weihnachtstag ebenfalls Entenkeule auf dem Speiseplan. Diese festlichen Menüs tragen zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in den Anstalten bei.

Insgesamt sind die Weihnachtsfeierlichkeiten in den Justizvollzugsanstalten nicht nur ein Lichtblick in der tristen Gefangenschaft. Sie dienen auch der wichtigen Aufgabe der Resozialisierung, indem sie Traditionen pflegen und den Inhaftierten Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben. Laut Zeit spiegelt sich in diesen Feiern die unantastbare Würde jedes Menschen wider, die auch bei den Inhaftierten nicht verloren gehen sollte. Ein gelungener Ansatz, um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, sich mit der Weihnachtszeit zu verbinden.