Dunkle Geheimnisse der Psychiatrie: Neue Enthüllungen in Ueckermünde!

Dunkle Geheimnisse der Psychiatrie: Neue Enthüllungen in Ueckermünde!
Ueckermünde, Deutschland - In Ueckermünde wurde ein neues Buch zur dunklen Geschichte der Psychiatrie während des Nationalsozialismus vorgestellt. Am 18. Juni 2025 fand im Kino der Stadt die Präsentation von Dr. Kathleen Haacks Werk „Von Anstaltsboom zum NS-Krankenmord – Psychiatrie in Ueckermünde und Pommern im 19. und 20. Jahrhundert“ statt (Nordkurier). Die Autorin, Medizinhistorikerin mit über zehn Jahren Forschungserfahrung, beleuchtet in ihrem 400 Seiten umfassenden Buch die Gräueltaten, die zwischen 1939 und 1944 an tausenden von psychisch kranken und behinderten Menschen verübt wurden.
Ein besonders erschütternder Aspekt der Aufarbeitung findet sich in den Einzelschicksalen der Opfer, die im Buch thematisiert werden. Hier sind beispielhaft die erschütternden Geschichten von Erika Kuckuck, die im Alter von nur 14 Jahren starb, oder der 90-jährigen Albertine Adloff, die 1940 vergast wurde. Auch die 5-jährige Marianne Richter zählt zu den Opfern, die im Gaswagen ihr Leben verloren. Solche Schicksale zeigen, wie brutal die Realität für viele Menschen war, und fordern eine eingehende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Bewusstsein schaffen und Geschichte aufarbeiten
Das Buch wurde im Rahmen des 150-jährigen Bestehens der psychiatrischen Versorgung in Ueckermünde vorgestellt. Damit wird nicht nur die Geschichte der Psychiatrie in Pommern dokumentiert, sondern auch die tiefgreifende Umkehrung der humanistischen Ansätze in der psychiatrischen Versorgung während der NS-Zeit. Dr. Haack hat dazu historische Patientenakten ausgewertet, um Transparenz über die Verhältnisse zu schaffen. In den Akten der Klinik finden sich Dokumente, die die Verbrechen belegen und zeigen, dass viele Menschen fälschlicherweise glaubten, die Klinik hätte lediglich als Verlegestation gedient (AMEOS).
Diese Aufarbeitung ist von immenser Bedeutung, da in der Öffentlichkeit lange Zeit wenig über die tatsächlichen Geschehnisse wusste. Die Landes-Wissenschaftsministerin Bettina Martin lobte die Erinnerungsarbeit der AMEOS-Gruppe und betonte die Notwendigkeit, die Vergangenheit zu beleuchten, um aus der Geschichte zu lernen. Auch Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor äußerte, dass er in der Schule kaum etwas über diese Zeit erfahren hatte und erhofft sich, dass das Buch als Unterrichtsmaterial in Schulen eingesetzt wird.
Ein dunkles Kapitel der Geschichte
Das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten, dem mindestens 250.000 psychisch Kranke und Menschen mit Behinderungen zum Opfer fielen, ist ein unheilvolles Kapitel der deutschen Geschichte. Die im Buch angeführten Tötungsmethoden, wie Verhungern, Vergiftung mit Luminal und Vergasung in Eisenbahnwaggons, sind nur einige der Grausamkeiten, die die Psychiatrie in dieser Zeit prägten (DGPPN).
Unter dem Vorwand der „Rassenhygiene“ und der „Eugenik“ wurden psychisch kranke Menschen als minderwertig angesehen und brutal hinterfragt. Die Aktion T4, die offiziell 1941 gestoppt wurde, ließ dennoch nicht abreißen. Viele Ärzte, die an dieser humanitären Katastrophe beteiligt waren, blieben nach dem Krieg unbestraft oder erhielten milde Strafen. Diese Fakten sind nicht nur Teil der psychiatrischen Geschichte, sondern auch eine Mahnung für die Zukunft.
Die Aufarbeitung, wie sie Dr. Haack in ihrem Buch betreibt, schafft ein Bewusstsein für die Gräuel der Vergangenheit und zeigt die Bedeutung einer transparenten Diskussion, um zu verhindern, dass sich solche Schicksale wiederholen. Nur durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte können wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln und Gedenken an die Opfer aufrechterhalten.
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Ort | Ueckermünde, Deutschland |
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