Kampf gegen Schulgewalt: Eltern protestieren in Schwerin!

Kampf gegen Schulgewalt: Eltern protestieren in Schwerin!
Schwerin, Deutschland - Ein Vorfall an der Bertolt-Brecht-Schule in Schwerin sorgt für hitzige Diskussionen unter Eltern und in der Öffentlichkeit. Daniel Muchow ist entsetzt, dass seine Tochter (11) nach einem brutalen Übergriff wieder zur Schule gehen soll. Mitte Mai wurde sie von einer Mitschülerin und deren Komplizin schwer verletzt, dabei wurde die Szene sogar gefilmt und ins Internet hochgeladen. Die mutmaßlichen Täterinnen wurden zwar zunächst vom Unterricht suspendiert, doch die Rückkehr einer der beiden Schülerinnnen ist nun möglich, nachdem ihre Eltern Widerspruch gegen die Suspendierung eingelegt haben. Das Bildungsministerium sieht sich nun gezwungen, den Konflikt zu erklären, wie Nordkurier berichtet.
Der Fall wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit in Schulen auf, sondern thematisiert auch die generelle Zunahme von Gewalt an Schulen in Deutschland. An Orten mit sozialen Brennpunkten, wie an vielen Schulen in Niedersachsen, nehmen solche Vorfälle deutlich zu. Lehrer berichten von Schlägereien, Beleidigungen und sogar sexualisierter Gewalt. An der IGS Büssingweg in Hannover ereigneten sich kürzlich schwere Massenschlägereien, was zeigt, dass Gewalt in Schulen ein weit verbreitetes Problem darstellt. Auch die IGS Stöcken leidet unter Respektlosigkeit und Bedrohungen gegen das Lehrpersonal, was die Anfrage nach mehr Unterstützung und Ressourcen laut werden lässt, wie ZDF feststellt.
Elternprotest und Ungewissheit
Daniel Muchow plant nicht untätig zu bleiben. Zusammen mit anderen betroffenen Eltern will er eine öffentliche Demonstration gegen Gewalt und Mobbing in Schwerin organisieren. Mit eigens gestalteten T-Shirts soll ein Zeichen gesetzt werden. „Es kann nicht sein, dass die Haupttäterin einfach wieder zur Schule kommt, während unsere Kinder sich weiter mit der Angst auseinandersetzen müssen“, sagt Muchow entschlossen. Ein Gesprächstermin mit Stadtvertretern wurde bereits beantragt, um die Einhaltung der Suspendierung zu fordern. „Es ist besorgniserregend, dass die suspendierten Mädchen schon wieder Provokationen auf dem Schulweg aussetzen“, fügt er hinzu.
Das Bildungsministerium hat jedoch bereits reagiert und plant, den Unterricht für die suspendierten Schülerinnen durch schulische Aufgaben für zu Hause aufrechtzuerhalten, um eine pädagogische Anbindung zu gewährleisten. Sollte dies nicht fruchten, könnte eine Versetzung an andere Schulen in Betracht gezogen werden. Eine Maßnahme, die auch an anderen Schulen diskutiert wird, denn das Thema Gewaltprävention hat in den letzten Jahren an Brisanz zugenommen.
Der Weg zur Gewaltprävention
In vielen Schulen wird Vermittlung von sozialen Kompetenzen und Gewaltprävention großgeschrieben. Regierung und Schulbehörden betonen die Wichtigkeit von Projekten zur Verbesserung des Schulklimas. Das Ziel ist, Schulen zu Orten zu machen, an denen Kinder angstfrei und diskriminierungsfrei lernen können. Oft jedoch geschieht das Gegenteil. Gewalterfahrungen sind für viele Schüler keine Seltenheit, und nachhaltige Lösungen werden weiterhin dringend benötigt. „Es braucht mehr Ressourcen, um den Lehrkräften zu helfen, um eine gewaltfreie Schulatmosphäre zu schaffen“, heißt es in einer Mitteilung des Bildungsservers Berlin-Brandenburg. Initiativen zur Gewaltprävention stehen immer mehr im Fokus und für die Schulen in schwierigen Lagen ist dies überlebenswichtig, wie Berlin.de berichtet.
Die aktuelle Situation an der Bertolt-Brecht-Schule in Schwerin spiegelt wider, wie dringend ein Umdenken im Schulbereich notwendig ist. Der Protest von Daniel Muchow und anderen Eltern könnte ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein, um der Gewalt an Schulen den Kampf anzusagen.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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