Traditionsbäckerei Schulz in Schwerin feiert Wiedereröffnung nach 1,5 Jahren!
Die Traditionsbäckerei Schulz in Schwerin hat nach 1,5 Jahren Schließung wieder eröffnet und setzt auf handwerkliche Qualität.

Traditionsbäckerei Schulz in Schwerin feiert Wiedereröffnung nach 1,5 Jahren!
Eine wahre Erfolgsgeschichte hat sich in Schwerin entfaltet: Die Traditionsbäckerei Schulz hat nach eineinhalb Jahren Schließung wieder ihre Türen geöffnet. 1936 gegründet, wird das Unternehmen heute in der vierten Generation von Sophia Schulz und ihren Eltern geführt. Wie Nordkurier berichtet, hat die Bäckerei neben ihrer neuen Filiale in der Robert-Beltz-Straße auch die Wiedereröffnung der beliebten Filiale in Schwerin Süd geplant.
Die Bäckerei setzt auf handwerkliche Herstellung und produziert alles selbst, ohne auf Fertigteige zurückzugreifen. Auf der Auswahl stehen beeindruckende 24 Brötchensorten sowie verschiedene Brote, Feingebäck und Torten. Das erfreuliche daran: Das Team, bestehend aus 36 Mitarbeitenden, beginnt bereits früh am Morgen mit der Arbeit. Sophia Schulz selbst ist ab 2 Uhr in der Backstube aktiv, um die frischen Leckereien zu zaubern.
Familienfreundlichkeit im Fokus
Das Unternehmen verfolgt ein Konzept, das familienfreundliche Arbeitszeiten betont – ein Schritt, der in der heutigen Zeit nicht hoch genug geschätzt werden kann. So bleibt die Bäckerei an den Wochenenden geschlossen. Gut gefüllte Bewerberlisten zeigen, dass es an Nachwuchs kaum mangelt; zudem finden zunehmend ältere Menschen den Weg in die Backstube.
Besonders wichtig ist, dass die Verkäuferinnen und Verkäufer über die Produkte Bescheid wissen und gleichzeitig die Filiale sauber und einladend halten. Schließlich leben die Besucherinnen und Besucher von der Kommunikation und dem Erlebnis, das ihnen die Bäckerei bietet.
Ein Rezept für die Zukunft
Die Traditionsbäckerei hat sich eine starke Produktpalette erarbeitet, die klassische deutsche Backwaren umfasst. Unter den traditionellen Spezialitäten sind das Vollkornbrot, Knüppelbrötchen, Hefekuchen und Butterstollen. Letzteres ist besonders erwähnenswert, da das Rezept seit Generationen in der Familie weitergereicht wird und Sophia Schulz es jetzt erstmals selbst umgesetzt hat.
Doch nicht nur in Schwerin gibt es interessante Entwicklungen im Bäckereigeschäft. In Gallin, Landkreis Ludwigslust-Parchim, zeigt die Familienbäckerei “Backverrückt” ebenfalls, wie erfolgreich ein traditionsbewusster Ansatz sein kann. Gegründet von Malte und Guido Wohlgemuth, hat sich der Betrieb auf klassischere Handwerkskunst spezialisiert, was den Verkaufszahlen zugutekommt. Malte Wohlgemuth erklärt, dass die Herstellung von “Weltmeister-Brötchen” aus 250 Kilogramm Teig eine besondere Herausforderung darstellt.
Während einige Bäckereien in Mecklenburg-Vorpommern – insgesamt rund 158 – mit hohen Energiepreisen und Nachwuchssorgen kämpfen, zeigt die Bäckerei in Gallin, dass es auch anders geht. Sie hat ihre Filialen auf eine überschaubare Anzahl reduziert und legt nun Wert auf Qualität und Geschmack, anstatt auf Masse. Beliebte Produkte sind unter anderem das “Alter Fritz”, ein Schwarzbrot aus Vollkornschrot, sowie das “300 Grad Dinkelbrot”, das mit Röstaromen begeistert. Auch besondere Kundenwünsche erfüllt man dort gerne.
Ob in Schwerin oder Gallin, die Rückkehr zu handwerklichen Traditionen und die Fokussierung auf Qualität bringen frischen Wind in die Backstuben Norddeutschlands. In einer Zeit, in der die deutsche Brotkultur mit 3.000 Brotspezialitäten als immaterielles Kulturerbe der UNESCO gilt, ist jede Bäckerei gefragt, ihren Teil zu diesem wertvollen Kulturgut beizutragen.