Skandal in Stralsund: Gefälschte Bundeswehr-Plakate gegen Veteranentag!

Skandal in Stralsund: Gefälschte Bundeswehr-Plakate gegen Veteranentag!
Stralsund, Deutschland - In Stralsund wird zurzeit ein auffälliges Protestphänomen sichtbar. Aktivisten haben die öffentlichen Werbeflächen genutzt, um auf den bevorstehenden Veteranentag der Bundeswehr am 15. Juni hinzuweisen – allerdings mit einer kreativen Wendung. Am 13. Mai wurden in der Stadt Plakate der Bundeswehr aus mindestens vier verschlossenen Werbekästen entfernt und durch gefälschte Poster ersetzt, die eine klare und provokante Botschaft transportieren. In diesen neuen Plakaten prangen Slogans wie „Deutscher Mix: Nazis Patronen Einzelfälle“ und „Abhängen mit Nazi Preppern?“, ergänzt durch den Schriftzug „Braunes Heer“ unter einem abgewandelten Bundeswehr-Logo. Diese Form des Protests, auch bekannt als „Adbusting“, soll die gesellschaftliche Wahrnehmung des Veteranentags in Frage stellen und wird von der Polizei als potenziell problematisch eingestuft, da sie möglicherweise zu Ordnungswidrigkeiten führen könnte. Laut Ostsee Zeitung ermittelt die Polizei in diesem Zusammenhang und hat die gefälschten Plakate als Beweismittel gesichert.
Das antimilitaristische Aktionsnetzwerk, zu dessen Protestaktionen auch das Adbusting gehört, plant, den Veteranentag als „Naziprepper-Tag“ zu entlarven. Die Aktivisten erhoffen sich durch solche Provokationen, frischen Wind in die Friedensbewegung zu bringen. Neben dem Abhängen von Werbevitrinen und Plakataktionen wird auch ein QR-Code angeboten, der zu weiteren Informationen führt. In der Vergangenheit waren ähnliche Protestaktionen, wie die aus dem Jahr 2021 unter dem Motto „Kein Tag der Bundeswehr!“, äußerst erfolgreich und zogen große mediale Aufmerksamkeit auf sich. Indymedia berichtet, dass auch in anderen Städten wie Berlin, Kiel und Hamburg Veranstaltungen zum Veteranentag geplant sind, die von Veteranenverbänden organisiert werden.
Kreativer Widerstand
Der Veteranentag, der 2024 durch den Bundestag beschlossen wurde, soll aktive und ehemalige Soldaten würdigen. Doch die Kritiker, vertreten durch das antimilitaristische Aktionsnetzwerk und andere Gruppen, sehen darin eine Militarisierung der Gesellschaft, die durch Kriege und Lobbyismus begünstigt wird. In einem Seminar über kreativen Protest, das kürzlich in Berlin stattgefunden hat, wurden einige der zentralen Botschaften gesammelt, die an diesem Tag verbreitet werden sollen. Teilnehmer diskutierten auch über den Einfluss von Antisemitismus und Sexismus innerhalb der Friedensbewegung. Vorschläge wie „Nazis nicht den Hof machen – nein zum Veteranentag“ und „Heldenverehrung ist so was von 1933“ sollen den Ton für die Protestaktionen setzen. nd-aktuell hebt hervor, dass die Kreativität der Protestformen wichtige Themen wie Aufrüstung und die notwendigen finanziellen Mittel für den öffentlichen Nahverkehr in den Vordergrund rückt, während gleichzeitig die Militärpräsenz in der Gesellschaft kritisiert wird.
Die Polizei in Stralsund hat nun die Überprüfung eingeleitet, ob eine politisch motivierte Straftat vorliegt. Auch wenn die Aktivisten anmerken, dass Adbusting nicht strafbar ist, solange keine originalen Plakate gestohlen oder Werbekästen beschädigt werden, bleibt die rechtliche Situation ungewiss. Die Diskussion um die Grenzen von Kunst und Protest setzt sich also auch in dieser norddeutschen Stadt fort – mit einer radikalen Form von Widerstand gegen die Annahme des Militarismus in der Gesellschaft.
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Ort | Stralsund, Deutschland |
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