Wasserstoffstrategie in der Krise: Barke fordert schnelles Handeln!

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Am 8.12.2025 diskutierten in Stralsund Minister Wasserstoffstrategien und deren Bedeutung für die Energiewende in Deutschland.

Am 8.12.2025 diskutierten in Stralsund Minister Wasserstoffstrategien und deren Bedeutung für die Energiewende in Deutschland.
Am 8.12.2025 diskutierten in Stralsund Minister Wasserstoffstrategien und deren Bedeutung für die Energiewende in Deutschland.

Wasserstoffstrategie in der Krise: Barke fordert schnelles Handeln!

Am 8. Dezember 2025 fand die jüngste Sitzung der Energieministerkonferenz in Stralsund statt, bei der sich die Bundesländer einmal mehr über zentrale Herausforderungen austauschten. Hierbei wurden vor allem die Themen Versorgungssicherheit, Netzausbau, Strompreise und die Wasserstoffstrategie intensiv diskutiert. Unter den Anwesenden war auch der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke, der in seiner Ansprache klare Forderungen äußerte: Er plädierte für einen schnelleren Ausbau des Wasserstoffhochlaufs und eine Senkung der Strompreise um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde. Die saarländische Stahlindustrie ist stark auf Wasserstoff angewiesen, was die Dringlichkeit seiner Anliegen unterstreicht. Die Ministerkonferenz trifft sich zweimal jährlich, um gegenüber der Bundesregierung eine einheitliche Stimme zu präsentieren. WNDN berichtet, dass …

Doch die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Der Bundesrechnungshof hat in einem kritischen Sonderbericht zur Nationalen Wasserstoffstrategie auf drei wesentliche Schwächen hingewiesen. Dazu gehört ein unrealistischer Bedarf an Wasserstoff, der für die Erreichung der Klimaziele bis 2030 voraussichtlich weit höher ist, als innerhalb Deutschlands erzeugt werden kann. Die notwendigen Importe könnten die Strategie ins Wanken bringen. Auch die hohen Kosten des grünen Wasserstoffs im Vergleich zu Erdgas stellen ein erhebliches Hindernis dar. Und last but not least könnte der Aufbau eines Wasserstoffnetzes bis zu 24 Milliarden Euro verschlingen, ohne dass der tatsächliche Bedarf klar ist.Laut dem Bundesrechnungshof …

Die Wasserstoffstrategie und ihre Hürden

Die Wasserstoffstrategie spielt eine Schlüsselrolle für die deutsche Energiewende, da Deutschland bis 2045 klimaneutral werden möchte. Wasserstoff soll fossile Energieträger ersetzen, insbesondere in Bereichen, wo eine direkte Nutzung von erneuerbarem Strom nicht möglich ist. Es wird jedoch deutlich, dass der Hochlauf von Angebot, Nachfrage und Infrastruktur präzise koordiniert ablaufen muss – ohne den Bundeshaushalt übermäßig zu belasten. Bis 2030 sollen zwei Drittel des Wasserstoff-Kernnetzes zur Verfügung stehen, doch realistisch betrachtet, sind die Ziele mehr als ehrgeizig.

Die geplanten industriellen Anwendungen verzögern sich, und private Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft bleiben hinter den Erwartungen zurück. Eine dauerhafte staatliche Förderung könnte außerdem die Stabilität der Bundesfinanzen gefährden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erkennt den Handlungsbedarf, doch die vorgeschlagenen Maßnahmen werden als unzureichend angesehen.

Politische Widersprüche und Zukunftsaussichten

Ein weiterer Punkt, den Barke in seiner Ansprache angesprochen hat, ist die Forderung nach Zulassung aller Wasserstofffarben. Während er den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben möchte, bleibt er jedoch bei dem strittigen Thema der Kernkraft, die für die Stahlindustrie von Bedeutung ist, außen vor. Die EU-Richtlinie RED III verlangt zudem, dass bis 2030 mindestens 42 % des verwendeten Wasserstoffs grün sein müssen.

Barkes Wunsch nach einer Senkung der Strompreise ist besonders interessant, da die SPD in der Vergangenheit Kernkraftwerke abgeschaltet hat, was zu gestiegenen Preisen geführt hat. Hier fordert die Bundesregierung einige Überlegungen, insbesondere im Hinblick auf geplante Subventionen von über 30 Milliarden Euro zur Bekämpfung der hohen Strompreise im Jahr 2026. In einem politischen Umfeld, das sich stark für den Ausbau Erneuerbarer Energien ausspricht, könnte Barkes Position durchaus in Widerspruch zu den Kernzielen seiner Partei stehen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob es der Bundesregierung gelingt, eine tragfähige Strategie zur Wasserstoffnutzung zu entwickeln und gleichzeitig die Grundlagen für eine nachhaltige Energiewirtschaft zu legen. Die Herausforderungen sind groß, und ohne einen klaren Plan könnte der Traum von der Klimaneutralität bis 2045 in weite Ferne rücken. Ob der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelingt, bleibt abzuwarten.