Weihnachtsmann schlägt Kind auf Märkten: Schock für Stralsund!

Ein Weihnachtsmann in Stralsund wurde wegen eines Vorfalls auf dem Weihnachtsmarkt zu einer Geldstrafe von 4.000 Euro verurteilt.
Ein Weihnachtsmann in Stralsund wurde wegen eines Vorfalls auf dem Weihnachtsmarkt zu einer Geldstrafe von 4.000 Euro verurteilt. (Symbolbild/MND)

Weihnachtsmann schlägt Kind auf Märkten: Schock für Stralsund!

Stralsund, Deutschland - In einer außergewöhnlichen Gerichtsverhandlung hat das Amtsgericht Stralsund nun ein Verfahren gegen einen 62-jährigen Weihnachtsmann-Darsteller eingestellt. Das unterhaltsame, jedoch besorgniserregende Geschehen spielte sich im November des vergangenen Jahres auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt ab, wo der Angeklagte viel mehr als nur Tannenzweige verteilen sollte. Laut faz.net hat der Angeklagte einen vierjährigen Jungen – nach seiner eigenen Schilderung – nicht mit der Absicht, ihm weh zu tun, aber doch mit einer Tannenzweigrute geschlagen, nachdem dieser ihm die Zunge rausgestreckt hatte.

Der Vorfall erregte nicht nur im Gerichtssaal, sondern auch in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit. Der Rechtssprechung zufolge sah die Staatsanwältin Grund zur Verfahrenseinstellung, da die mediale Aufmerksamkeit bereits eine Strafe für den Weihnachtsmann darstellte. Der Vorschlag wurde von beiden Seiten, Angeklagtem und Verteidiger, aangenommen. Im Ergebnis musste er lediglich eine Geldauflage von 4.000 Euro zahlen.

Ein Gespräch über Respekt oder ein Schlag ins Gesicht?

Der Vorfall sorgte für Gesprächsstoff, insbesondere bei den Eltern. Die Mutter des kleinen Opfers berichtete, dass der Weihnachtsmann initital mit ihrem Sohn sprach und ihn dann plötzlich mit der Rute schlug. Zuvor soll er den Jungen als „Hosenscheißer“ bezeichnet haben, was die Situation nicht gerade entschärfte. Eine weitere Zeugin bestätigte, dass es sich um einen richtigen Schlag handelte und keinesfalls um einen harmlosen Klaps, wie vielleicht in der Absicht des Darstellers lag.

Der Weihnachtsmann erklärte schließlich, dass er mit dem „Klaps“ eigentlich Respekt und Achtung erzeugen wollte, jedoch nicht wahrnahm, dass er den Jungen im Gesicht traf. Aber nicht nur die Tat selbst, sondern auch die Reaktion des Mannes ist bemerkenswert: Nach über fünf Jahrzehnten als Weihnachtsmann erklärte er, dass es für ihn an der Zeit ist, diesen Teil seiner Karriere zu beenden. Die Tradition, die Rolle des Weihnachtsmannes in seiner Familie darzustellen, wird damit vorerst enden.

Kinderschutz und gesellschaftliche Verantwortung

Ein solches Ereignis wirft Fragen hinsichtlich des Kinderschutzes auf, der mittlerweile ein zentrales Thema in der Gesellschaft darstellt. Statistisch betrachtet werden vier Arten der Kindeswohlgefährdung unterschieden: Vernachlässigung, körperliche Misshandlung, psychische Misshandlung und sexuelle Gewalt. In Anbetracht der Ereignisse in Stralsund, die auf eine körperliche Misshandlung hinweisen, darf nicht vergessen werden, dass Kinder und Jugendliche oft von mehreren Gefährdungsarten betroffen sein können. Auch destatis.de informiert über die vielfältigen Facetten des Kinderschutzes und unterstreicht die Bedeutung von präventiven Maßnahmen.

Der Vorfall vermittelt nicht nur eine Lehre über den Respekt im Umgang mit Kindern, sondern er zeigt auch, wie schnell aus einer vermeintlich harmlosen Situation eine bedenkliche Handlung entstehen kann. Die Öffentlichkeit, die Medien und die Justiz stehen in der Verantwortung, aufmerksam zu sein und Schutz für die Jüngsten unserer Gesellschaft zu gewährleisten.

Ein Weihnachtsmann, der diehrer Tradition nicht mehr nachgehen kann und ein Kindergartenkind, das mit einem solchen Vorfall konfrontiert wird — da liegt definitiv etwas an, das wir nicht unter den Tisch fallen lassen sollten.

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OrtStralsund, Deutschland
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