Zoll warnt: Mehr illegale Pyrotechnik in MV vor Silvester entdeckt!

Zoll warnt: Mehr illegale Pyrotechnik in MV vor Silvester entdeckt!

Der Jahreswechsel steht vor der Tür und bringt die altbekannte Freude am Feuerwerk mit sich. Doch während viele Menschen in den letzten Tagen vor Silvester den festlichen Countdown beginnen, haben die Zollbehörden in Mecklenburg-Vorpommern und auch bundesweit ein wachsendes Augenmerk auf die illegale Pyrotechnik. Wismar.fm berichtet, dass im Jahr 2025 bereits 47 Feststellungen von illegalen Feuerwerkskörpern gemacht wurden, eine deutliche Abnahme im Vergleich zum Vorjahr mit 126 Feststellungen. Dennoch sind mehr als 37.650 Stück Pyrotechnik mit einem Gesamtgewicht von über 690 Kilogramm sichergestellt worden, was auf die anhaltende Problematik hindeutet.

Besonders alarmierend waren große Funde in diesem Jahr, wie beispielsweise im Juni, als beim Grenzübergang Pomellen über 540 Kilogramm illegale Feuerwerkskörper von zwei jungen Fahrern sichergestellt wurden. Diese konnten keine Erlaubnis für den Umgang mit Pyrotechnik der Kategorie F3 nachweisen, was zu Strafanzeigen führte. Auch bei Kontrollen zum vergangenen Wochenende stellte die Bundespolizei an der deutsch-polnischen Grenze in mehreren Fällen illegale Pyrotechnik sicher.

Illegaler Import und Klassifikation von Pyrotechnik

Die Rückgänge bei den Feststellungen bedeuten nicht, dass das Problem der illegalen Feuerwerkskörper gelöst ist. Gerade vor Silvester reisen viele Menschen aus Brandenburg und Sachsen nach Polen, um sich mit Feuerwerk einzudecken. Allerdings, wie die Märkische Onlinezeitung betont, dürfen nicht alle in Polen erhältlichen Feuerwerkskörper nach Deutschland eingeführt oder gezündet werden. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit hohen Bußgeldern und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Das deutsche Sprengstoffrecht unterscheidet vier Kategorien von Pyrotechnik:

• Kategorie F1: Kleinstfeuerwerke, geringes Risiko, erlaubt für Personen über 12 Jahren, ganzjährig nach Deutschland einführbar.
• Kategorie F2: Kleinfeuerwerke, geringer Geräuschpegel, nur für volljährige Personen, ganzjährig einführbar; allerdings benötigen bestimmte Produkte eine Spezialerlaubnis.
• Kategorie F3 und F4: Mittelfeuerwerke und Großfeuerwerke, nur für ausgebildete Personen nutzbar, Einfuhr nur mit besonderer Erlaubnis vom Zoll.

Feuerwerkskörper aus Drittstaaten müssen zudem gesondert beim Zoll angemeldet werden und nur Produkte mit entsprechendem CE-Zeichen sind zulässig. Für eine sichere Nutzung ist es daher wichtig, die Herkunft der Produkte und deren Sicherheitsstandards zu überprüfen, warnen Experten.

Die Forderung nach mehr Sicherheit

Trotz der bestehenden Regeln sind die Aufrufe nach einem generellen Verbot von Böllern und Raketen nicht verstummt. Verschiedene Organisationen und die Gewerkschaft der Polizei fordern weiterhin, private Feuerwerksnutzung zu reglementieren, um die Verletzungsgefahr für die Bevölkerung zu verringern und die Krankenhäuser zu entlasten. In letzter Zeit konnten sich die Innenminister von Bund und Ländern nicht auf ein umfassendes Verbot einigen, was den Unmut in der Bevölkerung weiter steigert.

Der Zoll führt wiederholt Sondereinsätze vor dem Jahreswechsel durch. Bislang wurden keine signifikanten Anstiege bei der illegalen Verbringung von Feuerwerkskörpern festgestellt, doch die Aufmerksamkeit bleibt hoch. Illegales Feuerwerk kann im schlimmsten Fall schwere Verletzungen verursachen, die bis hin zu Verlust von Gliedmaßen oder Augenlicht reichen können. Florian Thürmer vom Hauptzollamt Dresden warnt: „Nicht getestete Böller können beim Zünden gefährliche Folgen haben.“ Die umfassende Kontrolle soll sicherstellen, dass die Sicherheitsstandards eingehalten werden.

Die Vorfreude auf den Jahreswechsel ist groß, doch gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, verantwortungsbewusst mit Feuerwerken umzugehen und die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. Feiern Sie sicher und genießen Sie die Pyrotechnik, die nicht nur erlaubt ist, sondern auch den Sicherheitsstandards genügt.