Studierendenzahlen in MV sinken – Wirtschaft schlägt Alarm!
Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen Rückgang der Studierendenzahlen, was Wirtschaft und Hochschulen vor Herausforderungen stellt.

Studierendenzahlen in MV sinken – Wirtschaft schlägt Alarm!
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Stimmung an den Hochschulen getrübt: Die Zahl der Studierenden ist im Wintersemester 2024/2025 auf rund 36.000 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Fachhochschulen, die unter dem Rückgang der Studierendenzahlen zu leiden haben. Laut n-tv sind dies besorgniserregende Nachrichten für die Wirtschaft, die auf kluge Köpfe angewiesen ist, um Forschung und Bildung voranzutreiben. Susan Bach von der Vereinigung der Unternehmensverbände forderte, die Hochschulen besser zu vermarkten und die Stärken von MV hervorzuheben.
Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent im letzten Jahr, während das bundesweite Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent schrumpfte, hat die Region die Chance, ihre Hochschulen attraktiver zu präsentieren. Die Vorteile von Hochschulen in MV liegen in der geringeren Größe, den engen Verbindungen zur Wirtschaft und der Möglichkeit für Studierende, bessere Praktikumschancen zu nutzen.
Sinkende Zahl an Erstsemestern
Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist der Rückgang der Erstsemester. Auch hier gab es einen Rückgang von 1,1 Prozent, der Anteil der Studienanfängerinnen und -anfänger liegt bei gerade einmal 5.562. Überraschend ist zudem, dass 43 Prozent der Neuimmatrikulierten aus Mecklenburg-Vorpommern stammen, was die lokale Basis stärkt. Die Anzahl der Studentinnen macht dabei knapp 55 Prozent aus, ein erfreulicher Trend in einer oftmals männerdominierten Hochschullandschaft.
Die Studienrichtungen sind dabei äußerst vielfältig, aber dennoch gibt es einige Fächer, die extrem niedrige Einschreibezahlen verzeichnen. Studiengänge wie Italienisch, Baltistik, Russisch und Polnisch sind teilweise im einstelligen Bereich, was Fragen über die zukünftige Bedeutung solcher Fächer aufwirft. Übrigens schließen im Prüfungsjahr 2024 6.777 Studierende erfolgreich ihre Ausbildung ab, was eine leichte Steigerung von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Bundesweiter Vergleich
Interessanterweise stagniert die Zahl der Studierenden bundesweit bei rund 2,9 Millionen, während in einigen Bundesländern wie Bayern, Thüringen, Hamburg, Brandenburg und Sachsen leichte Zunahmen zu verzeichnen sind. In einem Vergleich ist Mecklenburg-Vorpommern der zweitstärkste Rückgang nach Schleswig-Holstein. Das Wissenschaftsministerium in Schwerin äußert sich bisher noch nicht zu den Gründen für diesen Rückgang. Ministerin Bettina Martin (SPD) zeigt sich allerdings optimistisch für eine positive Wende in der Zukunft.
Dies zeigt, dass der Wandel in den Hochschulen sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. NDR berichtet von der Notwendigkeit, privatwirtschaftliche Initiativen und eine Anwerbung von internationalen Studierenden voranzutreiben, um die Zahl der Studierenden wieder zu beleben.
Die Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich jetzt ins Zeug legen, um die Attraktivität zu steigern und um sicherzustellen, dass die klugen Köpfe von morgen in der Region bleiben und zur zukünftigen Entwicklung beitragen. Ein Blick auf die Studierendenzahlen in Deutschland zeigt, dass es Potenzial gibt; seit 1998 sind die Zahlen von rund 1,8 Millionen auf fast 2,9 Millionen gestiegen, obwohl die Marke von 3 Millionen noch nicht erreicht wurde.
Die Hochschulen in MV stehen also vor der Herausforderung, die regionale Identität zu betonen und gleichzeitig mit den nationalen Trends zu konkurrieren. Die Zeit zu handeln ist gekommen, um die Zukunft der Bildung in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern.