Alkohol-Attacke im Rettungswagen: 59-Jähriger greift Sanitäter an!

Polizeieinsatz in Wismar am 18.06.2025: Alkoholisierter Patient bedroht Rettungsdienst, mehrere Anzeigen folgen.
Polizeieinsatz in Wismar am 18.06.2025: Alkoholisierter Patient bedroht Rettungsdienst, mehrere Anzeigen folgen. (Symbolbild/MND)

Alkohol-Attacke im Rettungswagen: 59-Jähriger greift Sanitäter an!

Wismar, Deutschland - Ein turbulenter Polizeieinsatz sorgte am Dienstagabend in Metelsdorf bei Wismar für Aufregung. Um 19:50 Uhr informierte die integrierte Leitstelle Westmecklenburg die Polizei über eine Auseinandersetzung zwischen einem als hilflos gemeldeten Patienten und der Besatzung eines Rettungswagens. Der Vorfall ereignete sich während eines Transports auf der B 208 zwischen der BAB 20 Wismar-Mitte und dem Kreisverkehr Wismar-Rothentor. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der 59-jährige Patient stark alkoholisiert war.

Der Mann, der bereits in Warin auf den Rettungsdienst zugekommen war, brachte einige Schwierigkeiten mit sich. Mit einem Atemalkoholwert von über 2,7 Promille begann er während des Transports, die Mitarbeiter der Rettungsdienste zu beleidigen und bedrohen. Der Rettungssanitäter berichtet, dass der Patient sogar versuchte, einen von ihnen zu schlagen, wobei das Angriffsspiel durch eine Abwehrbewegung gestoppt werden konnte. Trotz dieser brenzligen Situation konnte der Rettungsdienstmitarbeiter eine Schürfwunde am Unterarm davontragen und sein Brille fiel zu Boden und wurde beschädigt. „So ein Verhalten kann man einfach nicht tolerieren“, äußerte sich ein verständnisvoller Kollege der Rettungsdienst-Mitarbeiter.

Folgen für den alkoholisierten Patienten

Die Polizei ergriff umgehend Maßnahmen: Der zuständige Richter ordnete eine Blutprobenentnahme im Wismarer Klinikum an. Der 59-Jährige muss sich nun wegen Verdachts auf Sachbeschädigung, Beleidigung, Bedrohung, Körperverletzung sowie tätlichen Angriff auf Rettungskräfte strafrechtlich verantworten. Nach dem Vorfall konnte der Patient seinen Weg eigenständig fortsetzen. Experten weisen darauf hin, dass solche aggressiven Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum nicht ungewöhnlich sind.

Alkohol spielt eine relevante Rolle bei vielen Gewaltdelikten – besonders auffällig ist, dass laut der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes im Jahr 2021 etwa 50% der Straftäter bei Widerstand gegen die Staatsgewalt oder tätlichen Angriffen alkoholisiert waren. Diese Zahlen zeigen, wie gefährlich Alkohol nicht nur für den Konsumenten selbst, sondern auch für die Umgebung werden kann. Zudem gibt es zahlreiche Hilfsangebote für Gewaltbetroffene, die schnell erreichbar sind.

Ein Blick auf die Alkoholsituation in der Region

In den letzten Jahren gab es immer wieder Vorfälle, bei denen Alkohol eine überaus bedenkliche Rolle spielte. So wurden bereits mehrfach in der Umgebung Fahrer unter Alkoholeinfluss festgestellt. Im Landkreis Nordwestmecklenburg beispielsweise wurden an einem Tag vor drei Jahren mehrere Verkehrsunfälle durch alkoholisierten Fahrern verursacht, was für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgt. Laut den damaligen Berichten mussten mehrere Fahrer, deren Werte teils über 1,6 Promille lagen, mit Konsequenzen rechnen, darunter Blutprobenentnahmen und Führerscheinentzüge.

Das Geschehen in Metelsdorf ist ein klarer Hinweis, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Alkohol und Gewalt auseinanderzusetzen. Prävention ist die beste Strategie. Auch wenn die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Alkoholkonsum in den letzten 20 Jahren abgenommen hat, ist dies kein Grund, die Alarmbereitschaft zu senken.

Für die Rettungskräfte ist es nicht nur eine berufliche, sondern auch eine menschliche Herausforderung, in solchen Situationen ruhig zu bleiben. Die aktuellen Vorfälle zeigen, dass hier nicht nur schnelle Hilfe gefragt ist, sondern auch ein starkes Bewusstsein für die Gefahren, die Alkoholkonsum mit sich bringt.

Für diejenigen, die selbst oder aus ihrem Umfeld gefährdet sind, bietet sich eine Reihe von Hilfsangeboten an. So gibt es für Kinder und Jugendliche das Kinder- und Jugendtelefon unter 116 111 sowie die zentrale Nummer gegen Kummer, die ebenfalls unter dieser Nummer erreichbar ist. Auch das Opfer-Telefon des Weißen Rings, das anonym und kostenfrei Hilfe anbietet, ist eine wertvolle Anlaufstelle für Betroffene.

Wir müssen als Gesellschaft wachsam bleiben und Gewalt und Aggressionen im Zusammenhang mit Alkohol entschlossen begegnen.

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OrtWismar, Deutschland
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