Zahl der Trisomie-Tests bei Schwangeren explodiert: Jeder Zweite jetzt informiert!

Die Nutzung von Bluttests zur Trisomie-Diagnose in Mecklenburg-Vorpommern steigt – aktuelle Daten und Entwicklungen im Überblick.
Die Nutzung von Bluttests zur Trisomie-Diagnose in Mecklenburg-Vorpommern steigt – aktuelle Daten und Entwicklungen im Überblick. (Symbolbild/MND)

Zahl der Trisomie-Tests bei Schwangeren explodiert: Jeder Zweite jetzt informiert!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Immer mehr werdende Mütter entscheiden sich für Bluttests, um das Risiko von Trisomien wie dem Down-Syndrom frühzeitig zu ermitteln. Diese Tests sind besonders im vergangenen Jahr in der Schwangerenbevölkerung stark angestiegen. Laut einem aktuellen Bericht von Welt.de führten etwa 50% der Schwangeren einen solchen Test durch, während die Quote im Jahr 2021 noch zwischen 30-33% lag.

Das Interesse an den nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) variiert jedoch erheblich zwischen den Bundesländern. So liegt Bayern mit 52,1% an der Spitze, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (49,3%) und Brandenburg (46%). Niedersachsen und Schleswig-Holstein zeigen ebenfalls hohe Werte mit 44,8% und 43%.

Was sind Trisomien?

Trisomien sind genetische Störungen, bei denen eine Zelle drei Kopien eines bestimmten Chromosoms hat, anstelle der üblichen zwei. Dies kann zu körperlichen Fehlbildungen, geistigen Einschränkungen und einer verkürzten Lebensdauer führen. Die häufigste Trisomie ist das Down-Syndrom (Trisomie 21). Bei 10.000 Schwangeren im Alter von 30-34 Jahren werden etwa 17 mit Trisomie 21 geboren. Jüngere Schwangere (unter 36) machen sich weniger Gedanken über den Test, während vor allem ältere Schwangere ab 36 Jahren diesen vermehrt in Anspruch nehmen.

So nutzen in Mecklenburg-Vorpommern 72,1% der Schwangeren ab 36 Jahren den Test, in Bayern sind es fast 72%, in Niedersachsen 60,9%. Die Häufigkeit von Trisomien steigt mit dem Alter, weshalb gerade ältere Frauen gut beraten sind, sich über die Testmöglichkeiten zu informieren.

Kostenerstattung und Vorgehen

Bereits seit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den NIPT. Dieser Test gehört nicht zu den regulären Vorsorgeuntersuchungen, stellt aber eine unkomplizierte Möglichkeit dar, um Ungewissheiten aus dem Weg zu räumen. Es ist wichtig, dass werdende Mütter im Gespräch mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt klären, ob dieser Test für sie sinnvoll ist, da die Ergebnisse keine gesicherte Diagnose sind und bei Auffälligkeiten weitere Untersuchungen notwendig sind. Dies wird auch auf Gesundheitsinformation.de betont.

Ein NIPT untersucht kleine DNA-Stückchen des ungeborenen Kindes im Blut der Mutter und kann bereits ab der 10. Schwangerschaftswoche Hinweise auf häufige Chromosomenstörungen geben. Die Methode hat den Vorteil, dass es bei der Gewinnung keine Gefahr von Fehlgeburten gibt, ist jedoch in der Verlässlichkeit hinter invasiven Verfahren zurück. Solche invasiven Tests, wie etwa die Amniozentese, werden nur empfohlen, wenn ein höheres Risiko für Chromosomenstörungen besteht. Diese bieten eine verlässlichere Diagnose, bergen jedoch ein Risiko für die Gesundheit der Schwangeren und des ungeborenen Kindes.

Werdende Eltern sollten sich gut informieren und ihre Entscheidungen mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin ausführlich besprechen, um die bestmögliche für sich und ihr Kind zu treffen. Die Schweizerische Gesundheitsbehörde hebt zudem hervor, dass genetische Untersuchungen während der Schwangerschaft zur Erkennung von Erbkrankheiten und Chromosomenstörungen beitragen können. Eine gute Wahl des Tests kann dabei helfen, frühzeitig sicherere Entscheidungen zu treffen und Ungewissheiten abzubauen.

Details
OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Quellen