Zunehmende Gewalt an Schulen: Schulleiter schlagen Alarm!

Bildungsministerkonferenz in MV thematisiert Gewalt an Schulen, digitale Bildung und mentale Gesundheit der Schüler.
Bildungsministerkonferenz in MV thematisiert Gewalt an Schulen, digitale Bildung und mentale Gesundheit der Schüler. (Symbolbild/MND)

Zunehmende Gewalt an Schulen: Schulleiter schlagen Alarm!

Klütz, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern liegt ein ernstes Thema auf dem Tisch: Die steigende Gewalt an Schulen. Dies wurde bei der aktuellen Bildungsministerkonferenz der Länder, die vom 25. bis 27. Juni auf Schloss Bothmer in Klütz stattfindet, deutlich. Schulleiter und Eltern fordern dringend eine Diskussion über dieses Problem, während gleichzeitig auch die digitale Ausstattung und Lehrkräftebildung auf der Agenda stehen. Ostsee-Zeitung berichtet über die spezielle Besorgnis, dass die Legalisierung von Cannabis unter Schülern immer mehr tabuisiert wird.

Steffen Kästner, Schulleiter der CJD-Christophorusschule, hat beobachtet, dass insbesondere Schüler ab der Jahrgangsstufe 10 regelmäßig Cannabis konsumieren. Er betont, dass der Unterricht davon nicht direkt beeinträchtigt wird, doch die Auswirkungen auf die schulischen Leistungen sind unübersehbar. Diese Thematik geht Hand in Hand mit dem Problem des Rechtsextremismus, worüber Felix Wizowsky, der Vorsitzende des Landesschülerrates MV, berichtet. Ereignisse aus dieser Richtung sind an Schulen bereits den Alltag betroffen.

Digitalpakt und der Schulalltag

Ein weiteres Thema, das auf der Ministerkonferenz besprochen wird, ist der Digitalpakt 2.0. Der erste Digitalpakt hat insgesamt 6,5 Milliarden Euro bereitgestellt, doch Deutsches Schulportal verrät, dass die Mittel nun fast aufgebraucht sind. Der Digitalpakt 2.0 soll weiterführen, bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück. Viele Schulen, insbesondere in benachteiligten Umfeldern, klagen über unzureichende technische Ausstattung und fortlaufenden Verbesserungsbedarf.

Laut einer Umfrage vom Juni 2023 sehen 50 Prozent der Lehrkräfte großen Handlungsbedarf, während 61 Prozent berichten, dass die digitalen Geräte an ihrem Standort unzureichend sind. Dennoch hegen 69 Prozent der Lehrkräfte die Überzeugung, sich kompetent im Umgang mit digitalen Medien zu fühlen.

Psychische Gesundheit und Schulpsychologen

Ein weiteres drängendes Problem ist die mentale Gesundheit der Schüler. Die Bundesschülerkonferenz fordert sowohl eine Verbesserung der Unterstützung als auch eine flächendeckende Regelung für Schulpsychologen: ein Psychologe auf 300 Schüler und ein Sozialarbeiter auf 150 Schüler. Diese Notwendigkeit wird untermauert durch die Ergebnisse der Jugendstudie 2024, die einen mangelnden Zugang zu wichtigen Themen wie psychischen Belastungen und Stress in Schulen aufzeigt. DW berichtet, dass über 40 Prozent der Lehrer Gewalt und Mobbing an Schulen bemerken.

Die Forderung nach mehr Personal im Bereich der Schulpsychologie wird immer lauter, insbesondere da die Nachwirkungen der Corona-Pandemie noch lange nicht überwunden sind. Nach einem langen Lockdown haben viele Schüler Schwierigkeiten, mit Stress und Konflikten umzugehen, was unter anderem auch auf den übermäßigen Handykonsum zurückgeführt wird.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen, vor denen die Bildungslandschaft steht, vielschichtig sind. Ob es sich um Gewalt an Schulen, digitale Ausstattung oder die mentale Gesundheit der Schüler handelt: Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten – von Lehrern über Eltern bis hin zur Politik – an einem Strang ziehen.

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OrtKlütz, Deutschland
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