Alarmierender Anstieg: Jugendliche in Niedersachsen auf Extremisten-Kurs!

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Niedersachsen: Sicherheitsbehörden warnen vor wachsender islamistischer Radikalisierung von Jugendlichen. Maßnahmen zur Prävention erforderlich.

Niedersachsen: Sicherheitsbehörden warnen vor wachsender islamistischer Radikalisierung von Jugendlichen. Maßnahmen zur Prävention erforderlich.
Niedersachsen: Sicherheitsbehörden warnen vor wachsender islamistischer Radikalisierung von Jugendlichen. Maßnahmen zur Prävention erforderlich.

Alarmierender Anstieg: Jugendliche in Niedersachsen auf Extremisten-Kurs!

In Niedersachsen zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung: Die Sicherheitsbehörden beobachten eine wachsende islamistische Radikalisierung unter Jugendlichen. Bei einer Fachkonferenz am Montag in Hannover wurde intensiv beraten, wie junge Menschen vor extremistischen Einflüssen geschützt werden können. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) äußerte konkrete Bedenken gegenüber den Anwerbemethoden von Extremisten, die geschickt den Nahost-Konflikt für ihre Zwecke nutzen. Dieser Konflikt beeinflusst nicht nur die politische Landschaft, sondern wird auch von Radikalisierern als Hebel eingesetzt, um neue Anhänger zu gewinnen. Für Behrens ist Deutschland ein potenzielles Anschlagsziel, insbesondere aufgrund seiner Unterstützung für Israel, was die Gefährdungslage zunimmt. Dies bekräftigte auch Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril, der die Gefahr islamistischer Anschläge als hoch einschätzt.

Die Zahlen sind alarmierend: In Niedersachsen sind etwa 1.200 bis 1.300 Menschen in der islamistischen Szene aktiv, wobei die Zahl stagnierend ist. Besonders gewaltbereit sind rund 600 Salafisten. Diese Radikalisierung bleibt in den letzten Jahren eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt – nicht nur für die Sicherheitsbehörden, sondern auch für Schulen und Jugendarbeiter. Innenministerin Behrens hat daher deren Unterstützung gefordert, um Präventionsarbeit effektiv zu leisten. Sie betonte, dass das Umfeld von gefährdeten Jugendlichen, insbesondere die Eltern, eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Radikalisierung spielt.

Radikalisierung als globales Phänomen

Andreas Zick von der Universität Bielefeld beschreibt die Radikalisierung als ein Phänomen, das globale Dimensionen annimmt. Labilen Jugendlichen wird schmerzlich eine Stimme gegeben, oft über Online-Kanäle, die extremistische Inhalte verbreiten. Das Internet spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Propaganda, die die Jugend anspricht und sie in gefährliche Echokammern führt. Die zunehmende Gewaltkriminalität unter Jugendlichen ist ein weiterer besorgniserregender Aspekt: Die Zahl tatverdächtiger Jugendlicher bis 17 Jahre ist seit 2019 um knapp ein Drittel gestiegen.

Ein besonders erschreckender Vorfall ereignete sich kürzlich in Nordrhein-Westfalen, wo zwei Jugendliche, 15 und 17 Jahre alt, in einen geplanten Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt verwickelt waren. Sie identifizierten sich mit der Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) und planten, mit einem Lastwagen möglichst viele Menschen zu töten. Glücklicherweise wurden sie zwei Tage vor ihrem Attentat verhaftet, nachdem sie durch Internet-Chats auffielen. Ihre Herkunft aus Afghanistan und der autonomen russischen Republik Tschetschenien zeigt, wie international das Problem der Radikalisierung ist.

Die Rolle der Prävention

Die Organisation “Violence Prevention Network” (VPN) hat sich seit über 20 Jahren der Deradikalisierung gewidmet. Geschäftsführer Thomas Mücke betont die Notwendigkeit eines Dialogs mit Jugendlichen. Eine hohe Rückfallquote unter radikalisierten Jugendlichen stellt allerdings eine Herausforderung dar. Von 431 “Hochrisiko-Personen” in den letzten zehn Jahren sind lediglich zwei rückfällig geworden. Dennoch bleibt die Distanz zwischen Jugendlichen und Erwachsenen oft emotional festgefahren, was es schwieriger macht, diesen jungen Menschen eine positive Perspektive zu bieten.

Zusätzlich suchten Ermittler in zwölf Bundesländern Wohnungen wegen der Verbreitung islamistischer Inhalte durch Jugendliche auf. Es ist klar, dass auch die Gesellschaft gefordert ist, Schritte zur Prävention zu unternehmen. Nils Becker wurde zur zentralen Ansprechperson bei der Dialogstelle für Demokratiestärkung und Extremismusprävention ernannt, deren Aufgabe nun darin besteht, Brücken zu bauen und die Generation von morgen vor den gefährlichen Verlockungen extremistischer Ideologien zu schützen.

Insgesamt zeigt sich ein dringender Handlungsbedarf, um junge Menschen vor der Radikalisierung zu bewahren und ein sicheres Umfeld für ihre Entwicklung zu schaffen. Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden, Schulen, sozialen Einrichtungen und der Gesellschaft ist von entscheidender Bedeutung. Es gilt, die Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und die Risiken zu minimieren, damit die Jugend gestärkt in eine friedliche Zukunft blicken kann.