Skandal im Klinikum: Geschäftsführer Goepfert tritt wegen Rekorddefizit ab!
Skandal im Klinikum: Geschäftsführer Goepfert tritt wegen Rekorddefizit ab!
Braunschweig, Deutschland - In einer entscheidenden Wende für das Städtische Klinikum Braunschweig hat Dr. Andreas Goepfert angekündigt, seine Position als Geschäftsführer zum Jahresende 2025 aufzugeben. Diese Entscheidung, die die Stadt Braunschweig am 14. Juli 2025 in einer Pressemitteilung regionalheute.de bekanntgab, erfolgt vor dem Hintergrund eines Rekorddefizits von 76 Millionen Euro im Jahr 2024. Für 2025 wird sogar ein noch höheres Defizit von 78 Millionen Euro prognostiziert, das bis 2029 auf etwa 90 Millionen Euro steigen könnte.
Das finanzielle Desaster hat zahlreiche Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung und Führung des Klinikums entfacht. Bereits im Mai 2025 beschloss die Stadt eine personelle Ausweitung der Geschäftsführung, indem der bisherige Geschäftsführer und der neu ernannte kaufmännische Geschäftsführer Sascha Altendorf eine Doppelspitze bilden. Diese Maßnahme, die von der SPD unterstützt wird, steht jedoch in der Kritik der CDU, die einen sofortigen Neuanfang in der Geschäftsführung fordert und die bisherigen Führungskräfte scharf kritisiert braunschweig-spiegel.de.
Politische Kontroversen und Forderungen nach Reformen
Die CDU-Ratsfraktion sieht Handlungsbedarf und fordert, dass Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) die Situation entschlossener angehen müsse. „Da liegt was an“, betonen Kritiker, insbesondere im Vergleich zu anderen Städten wie Wolfsburg, wo das Defizit 2024 bei gerade einmal 9 Millionen Euro lag. Während die Politik um Lösungen ringt, wird auch die Strategie des Klinikums hinterfragt, insbesondere in Bezug auf hohe Ausgaben, darunter 1,7 Millionen Euro für neue Beschilderungen und die Erneuerung von Geschirr und Bekleidung. Der Eindruck, dass nicht genug Sparanstrengungen unternommen werden, verstärkt die Unzufriedenheit braunschweig-spiegel.de.
Die allgemeine wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland ist nicht gerade rosig. Eine aktuelle Erhebung daskrankenhaus.de zeigt, dass 61 % der Krankenhäuser Verluste verzeichnen. Für 2024 wird gar erwartet, dass 79 % der Kliniken mit einem negativen Jahresergebnis rechnen müssen. Die inflationären Preissteigerungen beim Personal und bei Betriebskosten setzen die Einrichtungen stark zu, und viele sind auf Unterstützung ihrer Träger angewiesen, um ihre Liquidität zu sichern.
Perspektiven für die Zukunft
Die anhaltende finanzielle Belastung könnte ohne nachhaltige Reformen zu weiteren Einschnitten in der Patientenversorgung führen. Ökonomen und Gesundheitsexperten sind sich einig, dass die Unterfinanzierung und der ausbleibende Inflationsausgleich als zentrale Probleme identifiziert werden müssen. Bei den anstehenden Veränderungen im Klinikum könnte es also darum gehen, nicht nur die Führung neu zu gestalten, sondern auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend zu überdenken.
Bis Ende 2025 wird Dr. Goepfert weiterhin gemeinsam mit Sascha Altendorf die Geschäfte leiten, während die Stadt Braunschweig bereits die Nachbesetzung der Geschäftsführerpositionen vorbereitet. Christian Geiger, Erster Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzender, hat Goepferts Entscheidung zur Kenntnis genommen und sein Engagement in den vergangenen Jahren gewürdigt. Doch die Herausforderungen sind groß und der Weg zur finanziellen Stabilität des Klinikums bleibt steinig.
Details | |
---|---|
Ort | Braunschweig, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)