Bierkrise in Deutschland: Traditionsbrauerei Carl Betz meldet Insolvenz an!
Die traditionsreiche Brauerei Carl Betz aus Celle meldet Insolvenz an; rückläufiger Bierkonsum und hohe Energiekosten belasten Branche.

Bierkrise in Deutschland: Traditionsbrauerei Carl Betz meldet Insolvenz an!
Die Bierlandschaft in Deutschland steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Der Pro-Kopf-Bierkonsum ist seit Jahren im Rückgang begriffen, was nicht nur den Gaumen der Deutschen betrifft, sondern auch ernsthafte finanzielle Herausforderungen für viele Brauereien mit sich bringt. So hat jetzt die traditionsreiche Brauerei Carl Betz aus Celle Insolvenz angemeldet. Gegründet im Jahr 1893, war sie die älteste Röstmalzbierbrauerei des Landes und bot eine Palette, die unter anderem Celler Pilsner und Celler Dunkel umfasste. Die Anmeldung der Insolvenz beim Celler Amtsgericht ist ein weiteres Alarmzeichen für die Branche.
Die Ursachen für diese wirtschaftliche Schieflage sind vielschichtig. Laut Berichten der Bild sind es der gesunkene Bierkonsum, steigende Energiekosten sowie die notwendige Investitionen zur Klimaneutralität bis 2045, die besonders kleine und traditionelle Brauereien an den Rand ihrer Existenz bringen. Mehr als 90 Brauereien mussten seit 2020 bereits schließen, während der Bierabsatz im Oktober 2025 um 9,5 Prozent gesunken ist – was 600.000 Hektoliter weniger entspricht. Diese Entwicklung wird besonders durch das veränderte Konsumverhalten der jüngeren Generationen verstärkt, die zunehmend auf gesunde Ernährung und weniger Alkohol setzen.
Ein Blick auf die Zahlen
- Marken wie Oettinger in Braunschweig, die im Oktober 2025 die Schließung ihres Standorts bekanntgaben, sind nicht die einzigen. Auch die Privatbrauerei Eichbaum aus Mannheim und viele andere Familienbrauereien stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Ein Überblick über weitere betroffene Brauereien zeigt die Tragweite der Krise:
- Genossenschaftsbrauerei Rötz (Bayern) – Insolvenzanmeldung (Oktober 2025)
- Familienbrauerei Landsberger (Sachsen-Anhalt) – Betriebseinstellung (September 2025)
- Rosenbrauerei Pößneck (Thüringen) – Insolvenzverfahren (Februar 2025)
- Privatbrauerei Märkl (Bayern) – Betrieb eingestellt (Mai 2025)
- Hotel & Brauerei „Schulzens“ (Sachsen-Anhalt) – Insolvenzantrag (Februar 2025)
Die Branche im Umbruch
Die Herausforderungen sind enorm. Höhere Energiekosten und steigende Personalkosten drücken den betroffenen Brauereien zusätzlich auf die Umsatzlage. Die Umstellung von Gas auf Strom erfordert umfassende Investitionen in neue Technik, um den Anforderungen der Klimaneutralität gerecht zu werden. Auch die Statistik belegt, dass seit 2014 der Bierabsatz um 13,7 Prozent zurückgegangen ist.
Die Bierkrise in Deutschland wird nicht nur von den traditionellen Brauereien, sondern auch von demographischen Trends und den sich ändernden Vorlieben der Verbraucher beeinflusst. Was bleibt, sind lange Gesichter und eine bange Frage: Wo führt dieser Weg hin? Die Zukunft des deutschen Bieres steht auf der Kippe.