Bonobo eröffnet neue Filiale in Steel – Abschied von Jennyfer!

Am 26. Juni 2025 eröffnet Bonobo im Einkaufszentrum Steel als Nachfolger von Jennyfer und stärkt damit die lokale Handelsvielfalt.
Am 26. Juni 2025 eröffnet Bonobo im Einkaufszentrum Steel als Nachfolger von Jennyfer und stärkt damit die lokale Handelsvielfalt. (Symbolbild/MND)

Bonobo eröffnet neue Filiale in Steel – Abschied von Jennyfer!

Celle, Frankreich - Ein neues Kapitel im Einkaufszentrum Steel hat begonnen: Am 26. Juni 2025 wurde die neue Filiale von Bonobo eröffnet, die die zuvor geschlossene Jennyfer-Boutique ersetzt. Die Schließung von Jennyfer war das Ergebnis einer nationalen Liquidation, die tief greifende Auswirkungen auf die Modebranche hatte. Für die fast 350 Mitarbeiter und 34 Geschäfte von Jennyfer gab es Hoffnung, als das Konsortium Beaumanoir/Celio über 2 Millionen Euro in die Übernahme investierte, um einen Teil der Geschäfte zu retten und Arbeitsplätze zu sichern, auch wenn damit letztlich 75 Stellen gestrichen werden mussten.

Die Marke Bonobo, die vor allem für ihr Engagement in der verantwortungsvollen Mode bekannt ist, wird nun die sechste Filiale im Département vertreten. Laut Le Progres sieht der Direktor des Einkaufszentrums die Eröffnung positiv und spricht von einer Bereicherung der Handelsvielfalt und einer Stärkung der Beschäftigung in der Region.

Hintergründe zur Schließung von Jennyfer

Jennyfer, gegründet im Jahr 1984, war einst ein beliebtes Ziel für modebewusste Käuferinnen und Käufer, mit über 220 Geschäften in Frankreich und 80 im internationalen Raum, darunter auch Belgien. Doch die branchenweiten Herausforderungen, einschließlich steigender Kosten und Inflation, führten zu einer gerichtlichen Sanierung im Juni 2023. Trotz eines anfänglichen Investments von 15 Millionen Euro und einem Plan zur Sicherung von Arbeitsplätzen wurde die angestrebte Rückkehr nicht erreicht, wie das Handelsgericht in Bobigny feststellte.

Im Rahmen des Sanierungsversuchs versuchte Jennyfer, ihr Image mit der neuen Markenidentität „Don’t Call Me Jennyfer“ aufzufrischen, kehrte jedoch 2024 wieder zu ihrem Ursprung zurück. Der Geschäftsführer Yann Pasco hatte das Ziel, die Marke zu erhalten und die Zielgruppe zu erweitern, was jedoch nicht erfolgreich war, wie die jüngsten Entwicklungen zeigen.

Marktsituation und neue Trends

Im Kontext der Modebranche hat sich das Kaufverhalten der Verbraucher in den letzten Jahren verändert. Nach den großen Umsatzeinbußen während der Corona-Pandemie orientieren sich viele Käufer zunehmend an nachhaltigen Alternativen und Secondhand-Mode. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 16 Millionen Textilien mit Fairtrade-Siegel verkauft, und viele Konsumenten sind bereit, für nachhaltige Mode einen Aufpreis zu zahlen. Ein Drittel der Deutschen ist dabei, einen höheren Preis zu akzeptieren, was die Nachfrage nach solchen Produkten weiter antreibt.

Diese Entwicklungen könnten neuen Marken wie Bonobo zugutekommen, die auf Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusste Herstellung setzen. In einer Zeit, in der Verbraucher gerne auf gebrauchte Kleidung und hervorragende Angebote zurückgreifen, könnte Bonobo mit seinem bewussten Ansatz und der Eröffnung im Einkaufszentrum Steel genau zur richtigen Zeit kommen.

Auch wenn Jennyfer als Marke einen schwierigen Weg hinter sich hat, bleibt zu hoffen, dass die Übernahme durch Beaumanoir und Celio ein Lichtblick für die gesammelten Mitarbeiter und die Kunden von Jennyfer sein kann. Die neuesten Trends in der Mode können zudem neue Impulse für das Einkaufszentrum Steel bringen.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen in der Modebranche lesen Sie auch die Artikel von Sud Ouest und Statista.

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OrtCelle, Frankreich
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