Celle verliert grüne Krone: Hitze-Check bringt nur noch Gelb!

Celle verliert grüne Krone: Hitze-Check bringt nur noch Gelb!
Celle, Deutschland - In einer aktuellen Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat Celle ihren Status als die grünste Stadt Niedersachsens verloren und landet nun lediglich auf Platz 8 im Hitze-Check 2.0. Im Vorjahr war die Stadt noch als besonders hitzeresistent eingestuft worden und belegte bundesweit rankend Platz 22. Doch wie kam es zu diesem schnellen Absturz in der Rangliste?
Der Hitze-Check 2.0 bewertet bundesweit 190 Städte mit über 50.000 Einwohnern und hat hierzu den innovativen Hitzebetroffenheitsindex (HBI) eingeführt, der nunmehr auch berücksichtigt, wie viele Menschen in stark belasteten Gebieten leben, wo hohe Temperaturen, viel Versiegelung und wenig Grünflächen zusammentreffen. Celles HBI liegt bei 14,57, was sie in Niedersachsen im durchschnittlichen Betroffenheitsfeld positioniert. Zum Vergleich: Die grünste Stadt Lingen (Ems) weist lediglich einen HBI von 12,77 auf. Wilhelmshaven folgt mit 13,05, Nordhorn mit 13,45 und Oldenburg mit 13,54.
Städtische Überhitzung und Versiegelung
Die Analyse basiert auf Satellitendaten, die durch die Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH ausgewertet wurden. Sie zeigt, dass mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland in Städten leben, die im Sommer unter extremer Hitzebelastung leiden. Besonders betroffen sind Orte mit hoher Flächenversiegelung. Celle hat aktuell eine Versiegelung von 44,59 Prozent und ein Grünvolumen von nur 4,17 Kubikmetern Vegetation pro Quadratmeter.
In der gesamten Untersuchung schnitt Mannheim am schlechtesten ab, gefolgt von Städten wie Ludwigshafen und Worms, wo bis zu 91 Prozent der Bevölkerung in stark belasteten Gebieten leben. Andererseits zeigen norddeutsche Städte wie Flensburg, Wilhelmshaven und Osnabrück eine weitaus geringere Hitzebelastung, was auf bessere städtebauliche Strukturen und mehr Grünflächen hinweist.
Ein Appell an die Stadtplanung
Die Ergebnisse des Hitze-Checks rufen nach schnellem Handeln. Eine grünere Stadtplanung könnte einen entscheidenden Beitrag zur Minderung der Hitzebelastung leisten. Bäume und Parks sind nicht nur ein schöner Anblick, sie senken zudem die Temperaturen um mehrere Grad und sorgen für ein angenehmeres Stadtklima. Laut dem Bauministerium kann es unter Baumkronen im Umkreis von 40 Metern bis zu zehn Grad kühler sein. Daher ist es von größter Wichtigkeit, verstärkt auf die Schaffung und den Erhalt von Grünflächen zu setzen.
Die DUH hat im Rahmen dieser Untersuchung auch eine Ampelkarte erstellt: 31 Städte erhielten eine rote Karte wegen hoher Hitzebelastung, 131 Städte erreichten eine gelbe Karte dank mittlerer Belastung und nur 28 Städte schafften es in die grüne Kategorie mit geringer Hitzebelastung. Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf in deutschen Städten.
Der Hitze-Check 2.0 führt einmal mehr vor Augen, dass die Herausforderungen unserer urbanen Umgebungen ernst genommen werden müssen. Eine zukunftsorientierte Stadtplanung, die auf Nachhaltigkeit und ein gutes Maß an Grün setzt, ist nicht nur wünschenswert, sondern geradezu notwendig. Weitere Informationen zur Studie und den Ergebnissen finden Sie auf der Homepage der DUH hier, sowie zusätzliche Details über die spezielle Hitzebelastung in Städten auf Spektrum.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um das Stadtklima in Celle und anderen Städten zu verbessern und die Lebensqualität zu fördern. Ein gutes Händchen in der Stadtplanung ist jetzt gefragt!
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Ort | Celle, Deutschland |
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