Proteste in Dijon: Rettet unsere kleinen Bahnlinien jetzt!

Proteste in Dijon: Rettet unsere kleinen Bahnlinien jetzt!
Dijon, Frankreich - Gestern, am 21. Juni 2025, kam es in Dijon zu massiven Protesten gegen die drohende Degradierung und mögliche Abschaffung von kleinen Bahnlinien der TER in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Rund 100 engagierte Bürger versammelten sich vor der Präfektur, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Unterstützt wurden die Demonstranten von verschiedenen Gewerkschaften und politischen Parteien, darunter die CGT, SUD, Solidaires sowie das Parti communiste français und Les Écologistes. Mit klaren Forderungen und einem einheitlichen Slogan „Pour la défense de nos trains. Ensemble, faisons bouger les lignes“ machten sie deutlich, wie wichtig ihnen der Erhalt der Bahninfrastruktur ist. Le Journal de Saône et Loire berichtet, dass vor allem die Linien Morvan (Cravant-Clamecy-Corbigny) sowie die Verbindung von Paray-le-Monial betroffen sind.
Der Sekretär der Gewerkschaft Sud-Rail, Fabien Villedieu, äußerte scharfe Kritik an den Entscheidungen der Behörden, insbesondere im Angesicht der aktuellen Klimakrise. In seinen Ausführungen machte er auf die hohen Kosten des Straßenverkehrs aufmerksam und verwies auf die jährlichen Verluste durch Verkehrsunfälle. Dies verdeutlicht, wie essenziell der Schienenverkehr für die Sicherheit und Umwelt ist. Ergänzt wird diese Sichtweise durch Michaël Vandernoot von der CGT, der die soziale und ökonomische Bedeutung der kleinen Bahnlinien betonte. Diese Infrastruktur trägt nicht nur zur Erhaltung der ländlichen Gebiete bei, sondern könnte auch helfen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Die betroffenen Linien und der Kampf um Mittel
Die Mobilisierung richtet sich nicht nur gegen die Schließung einzelner Linien. Die Inter-Collectifs der Nutzer in Bourgogne-Franche-Comté warnen vor einer möglichen Reduzierung oder Schließung von fünf entscheidenden Verbindungen. Neben der bereits erwähnten Morvan-Linie gehören auch die Étoile de Paray-le-Monial in Saône-et-Loire sowie wichtige Routen wie die Hirondelles im Jura und die Horlogers-Linie im Doubs dazu. Insgesamt wird eine Investitionssumme von fast 500 Millionen Euro für die Renovierung dieser Strecken benötigt, wie France 3 berichtet.
Die Protestierenden fordern nicht nur den Erhalt der Bahnlinien, sondern auch, dass der Staat seiner Verantwortung im Bereich des Schienenverkehrs gerecht wird. Patrick Blin, ein regionaler Vertreter, plädiert für eine stärkere finanzielle Verpflichtung des Staates zur Instandhaltung und Renovierung der bestehenden Infrastruktur.
Diese Entwicklungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da auch ein bundesweiter Streik den Zugverkehr nach Frankreich stark betroffen hat, wie Spiegel berichtet. Die Demonstrationen in Dijon sind somit Teil eines größeren Diskurses über die Zukunft des Schienenverkehrs, der sowohl soziale als auch umweltpolitische Impakte hat. Die Bürger fordern, dass jetzt investiert wird, um eine nachhaltige Mobilität zu gewährleisten und die Lebensqualität in ländlichen Regionen zu erhalten.
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Ort | Dijon, Frankreich |
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