Traditionsbrauerei Carl Betz aus Celle meldet Insolvenz nach 132 Jahren!

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Die traditionsreiche Brauerei Carl Betz aus Celle meldet nach 132 Jahren Insolvenz an – Gründe sind sinkender Bierkonsum und steigende Kosten.

Die traditionsreiche Brauerei Carl Betz aus Celle meldet nach 132 Jahren Insolvenz an – Gründe sind sinkender Bierkonsum und steigende Kosten.
Die traditionsreiche Brauerei Carl Betz aus Celle meldet nach 132 Jahren Insolvenz an – Gründe sind sinkender Bierkonsum und steigende Kosten.

Traditionsbrauerei Carl Betz aus Celle meldet Insolvenz nach 132 Jahren!

Eine schlechte Nachricht erreicht die Bierliebhaber aus Celle: Die traditionsreiche Brauerei Carl Betz hat Insolvenz angemeldet. Nach 132 Jahren im Geschäft ist dies ein schwerer Schlag für die Region und die Liebhaber des unverfälschten Aromas, bekannt durch den Verzicht auf intensive Filtration und Kurzzeiterhitzung. Wie News38 berichtet, ist der Umsatz der Brauerei seit zwei Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Trotz hauseigener Veranstaltungen konnte der Rückgang nicht aufgehalten werden.

Der endgültige Schock kam, als die Brauerei beim Celler Amtsgericht Insolvenz anmeldete. Das Insolvenzverfahren soll am 1. Februar 2026 eröffnet werden. Bis dahin dürfen sich die Beschäftigten allerdings freuen, denn die Agentur für Arbeit sichert ihre volle Bezahlung. Prof. Dr. Volker Römermann, der als Insolvenzverwalter eingesetzt wurde, zeigt sich optimistisch und arbeitet bereits an einer neuen Marketingstrategie, die sich stark auf Vertriebspartner konzentriert.

Der Biermarkt im Wandel

Doch die Situation ist nicht nur für die Carl Betz brauerei bedrohlich. Der Bierkonsum in Deutschland liegt im Sinkflug: Im Jahr 2017 lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 100 Litern, während er 2022 auf 88 Liter gefallen ist. Diese Entwicklung betrifft viele kleinere Brauereien, die derzeit zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Wie auf merkur.de beschrieben, haben seit 2020 über 90 Brauereien in Deutschland aufgrund finanzieller Herausforderungen geschlossen.

Nicht nur der rückläufige Bierkonsum trägt zur Krise bei, sondern auch der demografische Wandel und steigende Energiekosten, die hohe Ausgaben für Brauen, Kühlen und Flaschenreinigung mit sich bringen. Zudem erfordert die angestrebte Klimaneutralität bis 2045 hohe Investitionen und Umstellungen in der Produktionsweise. Die Brauerei Oettinger, noch ein namhafter Vertreter der Branche, hat bereits angekündigt, ihren Standort in Niedersachsen zu schließen und die Produktion nach Nordrhein-Westfalen zu verlagern.

Eine gute Gelegenheit für die Region?

Trotz der düsteren Aussichten zeigt sich die Region solidarisch mit der Brauerei Carl Betz, die als älteste Röstmalzbierbrauerei Deutschlands gilt und im Jahr 1893 gegründet wurde. Die Produktpalette umfasst Klassiker wie Celler Pilsner, Celler Dunkel und Celler Weißbier, die insbesondere bei den Einheimischen hoch im Kurs stehen. Ob die Brauerei in ihrem 132. Jahr noch einmal die Kurve kriegt, hängt nicht nur von der neuen Strategie ab, sondern auch von der Unterstützung aus der Gemeinschaft.

Mit einem guten Händchen und dem notwendigen Rückhalt könnte ein Wendepunkt in Sicht sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die traditionsreiche Brauerei weiterentwickelt und ob es gelingen kann, das einzigartige Brauereiaroma aus Celle auch in Zukunft zu bewahren.