Radsport-Wacken: Delmenhorster Fahrer trotzen Sturm und Regen!

Acht Fahrer aus Delmenhorst nahmen am Radsport-Event in Bimbach teil, trotz widriger Wetterbedingungen.
Acht Fahrer aus Delmenhorst nahmen am Radsport-Event in Bimbach teil, trotz widriger Wetterbedingungen. (Symbolbild/MND)

Radsport-Wacken: Delmenhorster Fahrer trotzen Sturm und Regen!

Bimbach, Deutschland - Pfingsten war es soweit: Der Radsportverein Urania Delmenhorst und ein Mitglied der Delme-Cycler machten sich auf den Weg nach Bimbach, um am hochkarätigen Radsport-Event „Radsport-Wacken“ teilzunehmen. Bei diesem Spektakel, das tausende Teilnehmer anlockte, hatten sich die Radler allerdings nicht nur auf sportliche Herausforderungen eingestellt, sondern auch auf schwierige Wetterbedingungen, die den Organisatoren und Fahrern so manch unliebsame Überraschung bescherten. Weser-Kurier berichtet, dass die Athleten mit starkem Regen, kaltem Wind und Temperaturen, die teils auf nur 7 Grad fielen, kämpften.

Bereits um 6 Uhr starteten Oliver Führer, Ingo Köster und Christian Oltsch beim Radmarathon. Nach dem ersten von insgesamt 27 Anstiegen waren die Fahrer durchweicht und benötigten dringend warme Getränke und Decken, die ihnen von Sanitätern zur Verfügung gestellt wurden. Während Köster und Führer aufgrund der extremen Wetterbedingungen die Tour abbrechen mussten, entschied sich Oltsch, trotz der widrigen Umstände weiterzumachen. Ein weiteres Team, bestehend aus Kai Hofmann, Cord Lange und Christian Evers, begann um 8 Uhr und erreichte die nächste Verpflegungsstation gerade noch rechtzeitig.

Schwierige Umstände und eisige Temperaturen

Die Witterung verschlechterte sich zunehmend, und die Fahrer sahen sich nicht nur mit heftigem Regen, sondern auch mit Sturm und Gewitter konfrontiert. „Das war wirklich nicht das beste Wetter für solche Strecken“, stellte einer der Teilnehmer fest. Die Radler mussten schließlich einzeln fahren, da Gruppenfahrten unter den starken Winden schwierig wurden. Bei der Abfahrt zur nächsten Verpflegungsstation froren die Teilnehmer durch und benötigten die warme Verpflegung und das beheizte Zelt zur dringend benötigten Erholung.

Nur Oltsch triumphierte und konnte an der Bimbach400-Sonderwertung teilnehmen, die 422 Kilometer und 7260 Höhenmeter in zwei Tagen beinhaltete. Am Pfingstsonntag knackte er 262 Kilometer und kämpfte sich durch einen Marathon, der ihn über 11 Stunden und 25 Minuten forderte und somit 6700 Kilokalorien verbrannte. Trotz aller Entbehrungen und Erschöpfung zeigten sich die Teilnehmer zufrieden mit ihrer Erfahrung.

Radfahren – auch bei Schlechtwetter ein Thema

Die Herausforderungen, die die Delmenhorster Radfahrer erleben mussten, stehen im Einklang mit einer aktuellen Studie der WWU Münster, die das Radverkehrsverhalten bei schlechtem Wetter in 30 deutschen Städten untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass in Städten wie Münster, Oldenburg und Göttingen das Radfahren bei ungemütlichen Wetterbedingungen kaum zurückgeht. Im Gegensatz dazu reduzierte sich der Radverkehr in Städten mit weniger ausgeprägter Fahrradkultur um bis zu 30 Prozent.

Ein entscheidender Faktor scheint die hohe Resilienz gegenüber schlechten Wetterbedingungen zu sein – ein Aspekt, der durch dichte Radverkehrsnetze und eine hohe Anzahl junger Einwohner verstärkt wird. Der ADFC plädiert für einen weiteren Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur, damit das Radfahren auch bei ungünstigen Bedingungen für alle sicher möglich bleibt.

Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Überzeugung, dass man auch bei Regen und Sturm ans Ziel kommen kann, ist in Städten mit aktivem Radverkehr hoch. Die Integration von Radfahren in den Alltag kann entscheidend zu einer nachhaltigeren Mobilität beitragen – eine Erkenntnis, die sich auch aus den Erlebnissen der Delmenhorster Radler ableiten lässt.

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OrtBimbach, Deutschland
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