Schornsteinfeger in der Krise: Wie die Energiewende ihren Job verändert!

Schornsteinfeger in der Krise: Wie die Energiewende ihren Job verändert!

Delmenhorst, Deutschland - Die Welt der Schornsteinfeger hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Was einst mit dem Kehren von Kaminen begann, hat sich nun in eine vielfältige Rolle als Energieberater und Brandschutzexperten gewandelt. Dirk Rössig, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Oldenburg, gibt Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die sich im Zuge der Energiewende ergeben. Diese Veränderungen brauchen neue Ansätze und ein Umdenken im Berufsstand.

Unser Planet verlangt nach einer Abkehr von fossilen Brennstoffen, und die Schornsteinfeger sind gefordert, als Botschafter dieser Veränderung aufzutreten. Dies spornt die Schornsteinfeger an, sich weiterzubilden und ihre Dienstleistungen zu diversifizieren. Der Pressesprecher der Schornsteinfegerinnung Arnsberg, Andreas Quentmeier, sieht die Zukunft der Branche optimistisch, trotz der anstehenden Herausforderungen. Immerhin ist die Nachfrage nach tradionellen Kehrgeschäften rückläufig, während die Beratungsrolle stetig an Bedeutung gewinnt.

Neue Aufgaben und Weiterbildung

Im Rahmen der Energiewende spielen Schornsteinfeger eine Schlüsselrolle. Sie unterstützen nicht nur bei der Installation nachhaltiger Heizsysteme, sie beraten auch hinsichtlich neuer Technologien und setzen sich mit den Anforderungen des Gebäudeeffizienzgesetzes auseinander. Das in Lüdenscheid ansässige Energieeffizienz- und Umweltzentrum NRW ist ein Beispiel dafür, wie die Branche auf diese Entwicklungen reagiert. Hier wird die Bedeutung von Wärmepumpen und anderen alternativen Heiztechniken veranschaulicht, die in der Zukunft stark nachgefragt werden.

Die Umstellung auf moderne Heiztechnologien hat zur Folge, dass immer weniger Kamine gebraucht werden. Trotzdem sind Schornsteinfeger nicht vor der wirtschaftlichen Unsicherheit gefeit. Viele Bürgerinnen und Bürger haben Bedenken und Existenzängste, insbesondere hinsichtlich der Kosten für die Umrüstung auf Wärmepumpen. Diese Unsicherheiten müssen auch in der Ausbildung und Praxis der Schornsteinfeger berücksichtigt werden.

Ausbildung zum Schornsteinfeger

Die Herausforderungen, die mit der aktuellen Entwicklung einhergehen, werden auch in der neuen Ausbildungsordnung reflektiert, die am 1. August 2025 in Kraft tritt. Diese Reform zielt darauf ab, angehenden Schornsteinfegern wichtige Kompetenzen in Brandschutz, Lüftungstechnik und Energieeffizienz zu vermitteln. Zudem wird Kommunikation und Kundenorientierung stärker gewichtet, was in einem sich wandelnden Markt unerlässlich ist.

In den letzten Jahren haben etwa 850 zukünftige Fachkräfte im Schornsteinfegerhandwerk ihre Ausbildung begonnen. Die neue Ausbildungsordnung stellt sicher, dass die Betriebe in städtischen Regionen agiler auf Veränderungen reagieren, während ländliche Betriebe eine andere Ausgangslage haben. Ein weiterer Punkt ist die Einführung einer Gestreckten Abschlussprüfung, die die bisherigen Prüfungsstrukturen ablösen wird. Damit bereiten sich die Auszubildenden gezielt auf ihre zukünftigen Herausforderungen vor.

Diese Entwicklungen zeigen, dass es für Schornsteinfeger nicht nur um traditionelle Tätigkeiten geht, sondern um eine weitsichtige Anpassung an die sich verändernde Energieversorgung. Der Beraterstatus spielt dabei eine große Rolle, und dafür müssen die Schornsteinfeger hoch technisierte Bau- und Anlagentechnik beherrschen. Auch wenn die Tradition immer einen Platz haben wird, sind die Zeiten des bloßen Kaminkehrens vorbei.

Die Schornsteinfeger sind damit nicht nur gefordert, ihre Kenntnisse zu erweitern und neue Technologien zu erlernen, sondern sie müssen auch als Botschafter der Energiewende in den privaten Haushalten auftreten. Die nächsten Schritte sind entscheidend, um die Chancen und Herausforderungen der Branche optimal zu nutzen.

Weitere Informationen über die umfassenden Veränderungen in der Schornsteinfegerbranche finden Sie in den Berichten von dk-online, come-on und bibb.

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OrtDelmenhorst, Deutschland
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