Rückschlag für grünen Wasserstoff: EWE bleibt trotzdem optimistisch!

Rückschlag für grünen Wasserstoff: EWE bleibt trotzdem optimistisch!

Emden, Deutschland - In Norddeutschland verschiebt sich die Landschaft der Wasserstoffproduktion in eine spannende, aber auch herausfordernde Richtung. EWE, ein Unternehmen aus Oldenburg, verfolgt mit Hochdruck den Bau eines Elektrolyseurs in Emden, der mit einer Leistung von 320 Megawatt aus erneuerbaren Energien, wie Wind und Sonne, grünen Wasserstoff herstellen soll. Diese Technologie ist besonders wichtig für die Umstellung der Stahlindustrie auf CO2-reduzierten Stahl.

Doch nicht alles läuft nach Plan. Ein kürzlich gefällter Beschluss von ArcelorMittal, der die Umstellung seines Stahlwerks in Bremen auf grünen Stahl stoppt, hat direkte Auswirkungen auf EWE. Der ursprünglich geplante 50-Megawatt-Elektrolyseur in Bremen wird deshalb nicht gebaut. Das Unternehmen hat die Entscheidung damit begründet, dass die Produktion von CO2-reduziertem Stahl wirtschaftlich unrentabel sei, während der Wettbewerb mit Billigstahl aus China und den USA zunehmend an Fahrt aufnimmt. EWE-Chef Stefan Dohler kommentiert die Situation und macht deutlich, dass hier die Politik gefordert ist. Er sieht die EU-Auflagen als veraltet an, und diese erhöhen die Kosten für grünen Wasserstoff erheblich.

Optimismus trotz Rückschlägen

Trotz dieser Rückschläge bleibt EWE optimistisch: Ihre Wasserstoffprojekte seien insgesamt nicht gefährdet. Torben Stührmann, der in einem Forschungsprojekt namens hyBit arbeitet, bekräftigt die Hoffnung, dass Technologien zur kostengünstigeren Produktion von grünem Wasserstoff weiterentwickelt werden können. Aktuell liegt der Preis für grünen Wasserstoff bis zu sechsmal höher als der für blauen Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird. Auch ist EWE auf dem besten Weg, bis 2030 eine Wasserstoffanlage mit einer Leistung von 400 Megawatt zu realisieren, die hauptsächlich in der Stahlbranche eingesetzt werden soll.

Ein wichtiges Wasserstoffprojekt in Hamburg wird voraussichtlich um mehrere Jahre verzögert. Das zeigt, wie herausfordernd die Umsetzung solcher großangelegten Projekte ist. Ziel ist es, die Stahlindustrie nachhaltig zu transformieren und weniger CO2-Emissionen zu erzeugen, was parallel zur Volkswagen-Initiative und zu ähnlichen Projekten in der Branche erfolgt.

Technologische Entwicklungen für die Stahlproduktion

Zusätzlich wird in Esslingen ein klimaneutrales Neubauquartier auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs entwickelt, das ebenfalls auf grünen Wasserstoff setzt. Dieses Projekt, das auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern entsteht, erhält Förderung in Höhe von etwa 12 Millionen Euro und soll CO2-Emissionen pro Bewohner auf unter eine Tonne pro Jahr reduzieren. Eine Elektrolyseanlage in diesem neuen Quartier könnte maximal 400 kg Wasserstoff pro Tag produzieren, was zeigt, wie vielfältig die Ansätze zur Integration von Wasserstoff in verschiedene Sektoren sind.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Weiterentwicklung und Innovation in der Wasserstoffproduktion unabdingbar für eine nachhaltige Zukunft ist. Während die Herausforderungen in der Stahlindustrie anhalten, gibt es gleichzeitig zahlreiche Projekte, die zeigen, dass die Technologie zum Greifen nah ist und das Potenzial hat, zur Lösung vieler Probleme beizutragen. Ob und wie schnell der Übergang gelingt, liegt jedoch auch in den Händen der Politik und der Industrie.

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OrtEmden, Deutschland
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