VW verlängert Sommerferien in Emden: Produktionskrise beim ID.4!

VW verlängert die Werksferien in Emden um neun Tage, bedingt durch sinkende Nachfrage nach dem ID.4 und Produktionsanpassungen.
VW verlängert die Werksferien in Emden um neun Tage, bedingt durch sinkende Nachfrage nach dem ID.4 und Produktionsanpassungen. (Symbolbild/MND)

VW verlängert Sommerferien in Emden: Produktionskrise beim ID.4!

Emden, Deutschland - Im VW-Werk in Emden gibt es aktuell eine durchwachsene Stimmung. Wie News38 berichtet, wurden die diesjährigen Sommer-Werksferien um neun Tage verlängert, was die Produktion des beliebten Modells ID.4 betrifft. Der Grund dafür ist ein Verkauf, der nicht so floriert, wie man es sich erhofft hatte. Vom 10. Juli bis zum 12. August wird in Emden stillgestanden, während Betriebsrat und Management die Belegschaft vorsorglich auf eine schwankende Auftragslage einstellen.

Besonders die internationalen Märkte wie Italien, Belgien und Südkorea bereiten sich als unbeständig heraus. Das Werk, das ursprünglich für die Zulieferung von 800 ID.4 pro Tag ausgelegt ist, hat nicht die gewünschte Auslastung erreicht. Nur vor einem Jahr hat man von der Produktion des VW Passat auf den ID.4 umgeschwenkt, doch die Realität sieht anders aus. Demnach wird jetzt sogar die Spätschicht in der Produktion der ID.4- und ID.7-Modelle gestrichen, was weitere Unsicherheiten für die Beschäftigten mit sich bringt.

Schwierige Marktlage für Elektrofahrzeuge

Die Marktlage für die beiden Modelle ID.4 und ID.7 wird als „sehr fragil“ beschrieben, was sich nicht nur auf die Produktion, sondern auch auf die Arbeitskräfte auswirkt. Der Betriebsratschef Manfred Wulff bestätigte die Drosselung der Produktion, die weitreichende Folgen hat. Rund 300 von 1.500 Leiharbeitern in Emden müssen zum August ihre Stellen räumen, während die Nachfrage nach Elektroautos fast 30 Prozent unter den ursprünglich geplanten Produktionszahlen liegt. Diese Entwicklung wird vor allem auf eine sinkende Förderung und hohe Strompreise zurückgeführt, wie auch Tagesschau anmerkt.

Die Kaufzurückhaltung gegenüber E-Autos lässt sich dabei nicht unabhängig von den politischen Rahmenbedingungen betrachten. Diskussionen über neue Kaufanreize, wie eine mögliche Reduzierung der Mehrwertsteuer, sind bereits im Gange. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat diese Thematik aufgegriffen und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Produktionsanpassungen und Zukunftsperspektiven

Die Vorzeichen stehen auf Umbruch. Das geplante dritte Schichtsystem für die Elektro-Modelle, das für den Herbst angedacht war, wird vorerst verschoben. Auch der Mangel an Elektro-Kleinwagen im Angebot deutscher Hersteller stellt eine Herausforderung dar. Die hohe Kostenstruktur für Batterien macht die kleinen E-Fahrzeuge im Vergleich zu ihren Verbrenner-Kollegen weniger attraktiv.

Die Unsicherheit ist nicht zu übersehen: Die Arbeitszeitkonten der meisten VW-Mitarbeiter sind zwar prall gefüllt, was eine gewissen Flexibilität ermöglicht, dennoch gibt es Bedenken, dass einige Angestellte ins Minus geraten könnten, falls die Ausfälle sich fortsetzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für VW und die gesamte Elektroauto-Branche entwickelt, besonders in Anbetracht der besorgniserregenden Verkaufszahlen.

In dieser herausfordernden Zeit müssen sowohl Mitarbeiter als auch die Unternehmensführung den Kurs stetig neu justieren, um die Wende erfolgreich zu meistern.

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OrtEmden, Deutschland
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