Jugendliche in Kassel und Göttingen: Großproteste gegen Wehrpflicht!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 5. Dezember 2025 demonstrieren Schüler in Göttingen gegen die Wehrdienstreform der Bundesregierung und fordern: "Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden."

Am 5. Dezember 2025 demonstrieren Schüler in Göttingen gegen die Wehrdienstreform der Bundesregierung und fordern: "Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden."
Am 5. Dezember 2025 demonstrieren Schüler in Göttingen gegen die Wehrdienstreform der Bundesregierung und fordern: "Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden."

Jugendliche in Kassel und Göttingen: Großproteste gegen Wehrpflicht!

Am vergangenen Freitag, den 5. Dezember, gingen in mehreren deutschen Städten, darunter Kassel und Göttingen, Schüler:innen auf die Straße, um gegen die geplante Wehrdienstreform der Bundesregierung zu protestieren. Die Initiative „Schulstreik gegen Wehrpflicht“ hat diese Demonstrationen organisiert und will ein klares Zeichen setzen: „Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden“ lautet einer der Protestslogans. Laut hn.de waren die Proteste Teil eines bundesweiten Aufrufs, bei dem überall in Deutschland Schüler:innen für ihre Rechte und gegen die Militarisierung ihrer Zukunft eintreten.

In Kassel begann die Kundgebung um 12 Uhr am Rathaus. In Göttingen versammelten sich die Teilnehmer:innen am Neuen Rathaus, um ihre Bedenken kundzutun. Die politische Lage schlägt hohe Wellen: Der Bundestag berät aktuell über die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die voraussichtlich am 1. Januar 2026 in Kraft treten soll und das Ausfüllen von Erhebungsbögen sowie die Teilnahme an medizinischen Untersuchungen für männliche Staatsbürger ab 18 Jahren erfordert. Diese Pläne haben in der Jugend eine große Besorgnis ausgelöst, wie die Politikermeldungen und Schlagzeilen zeigen. Der Tagesschau schildert, dass fast 90 Städte an den Protesten beteiligt waren.

Protestbewegung gewinnt an Fahrt

Die Organisatoren äußern in sozialen Medien, dass sie den zunehmenden politischen Druck und die Möglichkeit, zum Militärdienst gezwungen zu werden, als existentielle Bedrohung wahrnehmen. Unterstützung finden die Schüler:innen nicht nur von anderen Jugendlichen, sondern auch von Parteien wie der Linkspartei und dem Bund für Sozialistische Wahlen (BSW), die die Pläne der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD scharf kritisieren. Die Zeit berichtet von einem verstärkten Zusammenschluss von Schüler- und Jugendorganisationen, die sich gegen die Wehrdienstpläne wandten, insbesondere im Kontext des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

Im Berlin sind am gleichen Tag zwei Schulstreiks angedacht, bei denen mehr als 3.000 Teilnehmer:innen erwartet werden. Hier wird der Protest in den Medien ausführlich beobachtet, da die Abstimmung zur Wehrdienstreform für das Land eine Signalwirkung hat und die sicherheitspolitische Neuausrichtung betrifft.

Reaktionen der Lehrenden und Schüler

Bei all dem Hoffnungsschimmer gibt es auch Bedenken auf Seiten der Lehrkräfte. Der Deutsche Lehrerverband hat eindringlich gewarnt, dass unentschuldigtes Fehlen beim Schulstreik rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Lehrervertretungen raten davon ab, während der Unterrichtszeit zu demonstrieren, da dies zu erzieherischen Maßnahmen oder gar einem Verweis führen könnte. Doch gerade die Schüler:innen zeigen sich unbeeindruckt von diesen Warnungen und betonen, dass sie ihre Stimmen erheben müssen, um den Forderungen Gehör zu verschaffen.

Inmitten dieser Entwicklungen steht die Frage: Wie wird sich die Bundesregierung auf diesen massiven Widerstand einstellen? Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmen der jungen Menschen und der Unterstützer:innen die politische Lage spürbar beeinflussen.