Tanztrainer aus Bremerhaven: Prozess wegen schwerem Kindesmissbrauch beginnt
Ein ehemaliger Tanztrainer aus Bremerhaven steht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht. Der Prozess beginnt am 8. Dezember 2025 in Bremen.

Tanztrainer aus Bremerhaven: Prozess wegen schwerem Kindesmissbrauch beginnt
Ein dunkles Kapitel der Bremerhavener Tanzszene wird ab Montag, dem 8. Dezember 2025, vor der Jugendkammer des Landgerichts Bremen aufgerollt. Ein 35-jähriger Tanztrainer steht vor Gericht, beschuldigt des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern. Die Staatsanwaltschaft hat ihm in insgesamt 39 Fällen sexuelle Handlungen mit mindestens vier minderjährigen Kindern zur Last gelegt, was schwerer wiegt als mancher Prozess im Bereich des Jugendstrafrechts.
Ins Visier geraten ist nicht nur ein ehemaliger Lehrer, sondern auch ein ehemaliges Vorbild für viele Kinder. Einer der betroffenen Zeugen ist der Profitänzer und TikTok-Star Avemoves, der zuletzt in einem YouTube-Video von seinen traumatischen Erfahrungen berichtet hat. Der Missbrauch, den er durch seinen Tanzlehrer erlitten hat, begann, als er gerade einmal zehn Jahre alt war. Avemoves hatte den Mut, Anzeige zu erstatten, was den Fall ins Rollen brachte.
Die Vorwürfe im Detail
Die Taten liegen in einem Zeitraum von 2009 bis 2022, und unter den Vorwürfen finden sich auch sehr ernste, intime Übergriffe. So ist von Oral- und Analverkehr die Rede, bei einigen Opfern. Diese Vorfälle nahmen zumeist im privaten Bereich ihren Lauf, während die Tanzschule Beer, bei der der Angeklagte arbeitete, von ihm als beliebt bei Schülern und Eltern geschätzt wurde. Horst Beer, der Inhaber der Tanzschule, wies jegliche Vorwürfe zurück und bestätigte, dass in der Schule selbst keine Übergriffe stattgefunden hätten.
Die gelebte Unschuldsvermutung gilt natürlich bis zur Urteilsverkündung, die für den 29. Januar 2026 vorgesehen ist, nachdem insgesamt fünf Verhandlungstermine anberaumt wurden. Sollten die Vorwürfe jedoch zutreffen, könnte der Trainer mit einer Haftstrafe von einem bis 15 Jahren rechnen.
Gesellschaftliche Relevanz und Unterstützung für Betroffene
Dieser Fall beleuchtet ein gravierendes Problem, das durch die Unabhängige Kommission des Bundes seit 2016 aufgearbeitet wird: sexueller Kindesmissbrauch. Oft nutzen Täter ihre Macht- und Autoritätsposition aus, um Kinder und Jugendliche zu manipulieren. Die Definition des sexuellen Missbrauchs erstreckt sich über eine Vielzahl von Handlungen, wobei auch schon verbale Anspielungen als Übergriffe gezählt werden können. Diese Vergehen sind nicht nur in einem Gerichtssaal, sondern auch in der Gesellschaft ein schwerwiegendes Thema, das viele Menschen betrifft.
Besonders wichtig ist, dass betroffene Kinder und Jugendliche nicht alleine gelassen werden. Fachberatungsstellen bieten Unterstützung und therapeutische Begleitung, um die Dinge aufzuarbeiten und einen Weg zurück zur Normalität zu finden. Digitale Medien bringen hierbei zusätzliche Risiken mit sich, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Es ist daher unerlässlich, dass sowohl Schulen als auch Eltern ein wachsames Auge auf die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen haben.
Unter dem Schatten des laufenden Verfahrens bleibt zu hoffen, dass die betroffenen Kinder die Hilfe erhalten, die sie verdienen, und dass die Gesellschaft aus diesen tragischen Ereignissen lernt.
Für nähere Informationen zu diesem Fall und weiteren Details können die Berichterstattungen unter folgenden Links nachgelesen werden: Sat1Regional, Weser-Kurier, und Aufarbeitungskommission.