Revolution in Niedersachsen: Erste Anlage zur PAK-Behandlung genehmigt!

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In Goslar wird eine innovative Anlage zur thermischen Behandlung von teerhaltigem Straßenaufbruch eingerichtet, um Abfall nachhaltig zu recyceln.

In Goslar wird eine innovative Anlage zur thermischen Behandlung von teerhaltigem Straßenaufbruch eingerichtet, um Abfall nachhaltig zu recyceln.
In Goslar wird eine innovative Anlage zur thermischen Behandlung von teerhaltigem Straßenaufbruch eingerichtet, um Abfall nachhaltig zu recyceln.

Revolution in Niedersachsen: Erste Anlage zur PAK-Behandlung genehmigt!

In einem bemerkenswerten Schritt in der Abfallwirtschaft hat Bettels kürzlich die Genehmigung für die erste Anlage zur thermischen Behandlung von teerhaltigen Straßenaufbrüchen erhalten. Die innovative Anlage, die ein patentiertes Niedertemperaturverfahren der Firma Eisenmann Environmental Technology GmbH nutzt, soll eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft übernehmen. Die Abfälle werden bei Temperaturen von etwa 570 bis 600 Grad Celsius behandelt, was die vollständige Eliminierung von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gewährleistet. Dies ist besonders wichtig, da von jährlich 135.000 Tonnen Straßenaufbruch rund 127.000 Tonnen zurückgewonnen und als wertvolle Rohstoffe eingesetzt werden können, berichtet Euwid Recycling.

Wie hoch ist der Bedarf an solchen Technologien? In Deutschland fallen jährlich über drei Millionen Tonnen teerhaltiger Straßenaufbruch an, und der Deponieraum wird immer knapper. Bislang sind die Entsorgungsoptionen begrenzt: Deponierung und Verbrennung im Ausland sind gängige Praktiken. In den Niederlanden existiert derzeit lediglich eine thermische Anlage, die für die stoffliche Verwertung zuständig ist. Mit der neuen Anlage könnten nicht nur Transportkosten gespart und die Umwelt entlastet werden, sondern auch hochwertige Sekundärrohstoffe zurückgewonnen werden.

Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Die Initiative zur thermischen Behandlung von Straßenaufbrüchen kommt nicht von ungefähr: Das Land Niedersachsen hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Dies erfordert eine Abkehr von den linearen Rohstoffströmen, die jahrzehntelang das Bild prägen. Landesumweltminister Meyer hebt die wirtschaftliche Tragfähigkeit solcher innovativen Lösungen hervor und betont deren Beitrag zu Klima- und Nachhaltigkeitszielen. Die neuen Verfahren sind nicht nur umweltfreundlich, sie machen auch wirtschaftlich Sinn, da sie den Bedarf an Primärrohstoffen aus Steinbrüchen verringern, erläutert Umweltwirtschaft.

Im Rahmen dieser Entwicklungen gibt es bereits zahlreiche Unternehmen, die an ähnlichen Projekten arbeiten. Dazu gehören Strabag und Paul Kleinknecht mit dem Projekt „NovoRock“ sowie Fischer Weilheim mit dem Projekt „VESTA“. Zudem plant die Firma Eurovia die Umsetzung des „InnoTeer“-Verfahrens in Oberhausen. Hierbei wird ein zweistufiges Niedertemperaturverfahren angestrebt, das PAK sicher zerstört und gleichzeitig die physikalischen Eigenschaften der gewonnenen mineralischen Rohstoffe erhält. So könnte die Wiederverwendung der Gesteinskörnungen zur Norm werden, anstatt für Mangelwirtschaft und Deponierungen.

Technologische Fortschritte und ihre Bedeutung

Innovationen in der Abfallwirtschaft sind entscheidend für die ökologische und ökonomische Zukunft Deutschlands. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium gibt es circa 250.000 Beschäftigte in der Entsorgungsbranche, die mit einem Umsatz von etwa 50 Milliarden Euro eine wichtige Rolle in der Wirtschaft spielen. Die Entwicklung moderner Technologien zur Abfallverwertung ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland.

Die Genehmigung für die Anlage von Bettels ist somit mehr als nur ein technologischer Fortschritt; sie stellt einen bedeutenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft dar. Durch innovative Verfahren könnten wir nicht nur den Ressourcenverbrauch optimieren, sondern auch die Umwelt nachhaltig entlasten. Dies ist der Weg, den wir einschlagen müssen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.