Leerstand in Bad Pyrmont: Die Innenstadt kämpft um neue Perspektiven!
Erfahren Sie, wie Bad Pyrmont mit Leerständen kämpft und neue Geschäftsideen verfolgt, um die Innenstadt zu beleben.

Leerstand in Bad Pyrmont: Die Innenstadt kämpft um neue Perspektiven!
In Bad Pyrmont, Frühsommer ist nicht nur die Zeit der Blüten, sondern auch eine Zeit der Veränderungen – leider oft zum Negativen. Klaus Jürgens und seine Frau, die seit 2013 in der Stadt leben, sind besorgt über die Entwicklung in der Brunnenstraße. Der stetige Rückgang der Geschäfte liegt auf der Hand: Sie zählt 19 Leerstände allein in dieser zentralen Bereich. „Da liegt was an“, äußert sich Jürgens über die Sorge, dass der Leerstand die Attraktivität der Innenstadt gefährdet.
Die Schließungen namhafter Geschäfte in den letzten Jahren sprechen eine deutliche Sprache. So mussten unter anderem das Haushaltswarengeschäft Engelhardt und die Lederwaren Maltzahn im Jahr 2020 baden gehen. Auch die Delikatessengeschäfte Genuss-Lust sowie die Fürsten-Buchhandlung machten 2024 dicht. Zu den bald geschlossenen Läden zählt auch Knoop – Mode für Männer, das noch bis Ende 2023 seine Pforten öffnet. Die Rückkehr der Laufkundschaft scheint eine zunehmend schwierige Mission zu sein.
Ursachen und Auswirkungen
Wirtschaftsförderer Stefan Stuckenberg schildert die Ursachen für die Leerstände: Der Anstieg des Onlinehandels und die fortschreitende Digitalisierung haben dem stationären Handel stark zugesetzt. Das Fehlen von Nachfolgern für viele Geschäfte und der teils marode Zustand von langzeitleeren Läden tragen ebenfalls dazu bei, dass Passanten an vielen Schaufenstern einfach vorbeigehen.
Die Leerstandsquote im bundesweiten Vergleich liegt laut Stuckenberg bei rund 20%. Für die Stadt Bad Pyrmont bleibt die Situation angespannt, da man gegen hohe Mieten wenig unternehmen kann. Die durchschnittlichen Mieten bewegen sich zwischen 9 und 12 Euro pro Quadratmeter. Ein Lichtblick könnte das seit 2023 laufende Förderprogramm sein, von dem bereits 15 Mieter durch Mietzuschüsse profitieren. “Das ist ein kleiner Schritt, aber immerhin“, meint Stuckenberg.
Neueröffnungen und Wünsche an die Zukunft
Aber nicht alles ist verloren! Einige Neueröffnungen stehen in den Startlöchern: Eine Hundeboutique, eine Kreativwerkstatt und ein Wollgeschäft sollen frischen Wind in die Innenstadt bringen. Stuckenberg zeigt sich optimistisch: „Wir wünschen uns mehr Geschäfte, die auf die Bedürfnisse junger Leute eingehen, wie einen Textilhandel oder Nahversorger. Auch ein Erlebnis-Store oder ein veganes Restaurant wären eine Bereicherung.“ Die Gastronomie könnte in Zukunft auch von Mietzuschüssen profitieren, was weitere kreative Möglichkeiten eröffnet.
Der Weg zur Belebung der Innenstadt ist also voller Herausforderungen, aber auch Chancen, wenn sich lokale Unternehmer und Angebote zusammenfinden und die Bedürfnisse der Bürger im Fokus stehen. „Lass uns hoffen, dass die positiven Ansätze bald zu spürbaren Veränderungen führen“, schließt Jürgens nachdenklich.
Abschließend bleibt zu sagen: Bad Pyrmont hat noch Potenzial – es gilt, die richtigen Schritte zu gehen, um die Innenstadt für alle attraktiv zu halten. Nur so wird es gelingen, die Leerstände zurückzudrängen und aus den vielen leeren Schaufenstern wieder lebendige Geschäfte zu machen.