Studierende entdecken Landarztpraxen: Doch bleibt niemand hier?

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Medizinstudierende erhalten durch die „Landpartie“ in Hameln Einblicke in die Hausarztpraxis – gemeinsam für die ländliche Versorgung.

Medizinstudierende erhalten durch die „Landpartie“ in Hameln Einblicke in die Hausarztpraxis – gemeinsam für die ländliche Versorgung.
Medizinstudierende erhalten durch die „Landpartie“ in Hameln Einblicke in die Hausarztpraxis – gemeinsam für die ländliche Versorgung.

Studierende entdecken Landarztpraxen: Doch bleibt niemand hier?

Die Situation in der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ist vielerorts angespannt. In Hameln-Pyrmont versucht man, mit der „Landpartie” Medizinstudierende für die Arbeit in Landarztpraxen zu gewinnen und langfristig die medizinische Versorgung sicherzustellen. Wie dewezet.de berichtet, bietet dieses Programm seit 2019 den Studierenden die Möglichkeit, Einblicke in die praktische Arbeit von Hausärzten zu gewinnen. „Die positive Rückmeldungen von Studierenden und Hausärzten sind vielversprechend, doch bislang bleibt die Niederlassung in der Region aus“, so die aktuellen Einschätzungen.

Der Landkreis weist darauf hin, dass die Facharztausbildung Zeit in Anspruch nimmt und dass der Weg in die Selbstständigkeit häufig mühevoll ist. Aktuell arbeiten vier Medizinstudierende in verschiedenen Praxen in Hameln-Pyrmont, wobei die Nachfrage nach einer langfristigen Niederlassung bisher noch unerfüllt bleibt. Dr. Frank Keller, Allgemeinmediziner in Stadthagen, hat zwar positive Erfahrungen mit Praktikanten, sieht jedoch, dass diese nicht dauerhaft in der Region bleiben.

Erfolgreiche Maßnahmen und neue Hausärzte

Ein Lichtblick ist der Neuzugang von Dr. Shoaib Khan in Hessisch Oldendorf. Bürgermeister Tarik Oenelcin hat sich aktiv für die Nachfolge der Hausarztpraxis eingesetzt und betont, dass Standortfaktoren wie Kinderbetreuung und ein gutes Kulturangebot entscheidend für die Ansiedlung waren. Um die Hausarztproblematik zu adressieren, wurde 2023 ein „Runder Tisch“ für Ärzte ins Leben gerufen, um Lösungen zu finden und die Attraktivität der Region zu steigern.

Interessant ist auch, dass nicht nur Hameln-Pyrmont, sondern auch andere Landkreise um Medizinstudierende werben, um die ländliche Versorgung zu optimieren. Medizinstudierende der Landarztquote Hessen (HeLaMed) haben bereits ein festes Platzangebot und können ab dem 3. Vorklinischen Semester teilnehmen. Es stehen auch Plätze für andere interessierte Studierende zur Verfügung, was die Attraktivität für zukünftige Hausärzte erhöht. Mehr dazu findet man auf der Webseite der JLU Gießen.

Die Perspektive der Medizinstudierenden

Medizinstudentin Alina Rahner, 23, hat bereits gute Erfahrungen mit der ländlichen Umgebung gemacht und könnte sich vorstellen, ihr praktisches Jahr in Hameln zu absolvieren. Sie schätzt die Vielfalt der Hausarztpraxis und die intensive Betreuung der Patienten. „Es ist nicht nur Rezepteschreiben, sondern viel mehr“, sagt Dr. Keller, der die interessante Arbeit in der Allgemeinmedizin lobt. Allerdings bleibt die Herausforderung, die Medizinstudierenden nach ihrer Ausbildung in der Region zu halten.

Die „Landpartie“ bleibt ein entscheidendes Element in der Strategie, junge Mediziner für das Landleben zu begeistern und letztendlich die medizinische Versorgung zu sichern. Denn was bringt die beste Ausbildung, wenn die Fachkräfte nicht bleiben? Die Antwort auf diese Frage bleibt entscheidend für die Zukunft der hausärztlichen Versorgung in Hameln-Pyrmont und darüber hinaus.