Dietrich Kittner: Ein Kabarettist, der Politik heute trifft!

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Entdecken Sie das Leben und Erbe von Dietrich Kittner, dem unvergesslichen Kabarettisten aus Hannover, an seinem 90. Geburtstag.

Entdecken Sie das Leben und Erbe von Dietrich Kittner, dem unvergesslichen Kabarettisten aus Hannover, an seinem 90. Geburtstag.
Entdecken Sie das Leben und Erbe von Dietrich Kittner, dem unvergesslichen Kabarettisten aus Hannover, an seinem 90. Geburtstag.

Dietrich Kittner: Ein Kabarettist, der Politik heute trifft!

Am 30. Mai 2025 hätte der legendäre Kabarettist Dietrich Kittner seinen 90. Geburtstag gefeiert. Leider verstarb er bereits 2013, doch sein Erbe lebt in der deutschen Kabarettszene weiter. Kittner gilt als einer der schärfsten, schlagfertigsten und kompromisslosesten Kabarettisten, die den deutschsprachigen Raum je hervorgebracht hat. Seine klare, analytische Art und unbeugsame Haltung machten ihn zu einer einzigartigen Stimme der politischen Satire, die bis heute nachhallt. Heute wird an Kittners Lebenswerk erinnert, und sein Einfluss auf das Kabarett wird mit dem Kinofilm „Lieder, Lacher, Leidartikel“ gewürdigt, der Szenen aus seinen Programmen präsentiert und zeigt, wie stark sich die politische Landschaft seit seiner Zeit kaum verändert hat – seine Texte sind immer noch hochaktuell.

Dietrich Kittner wurde am 30. Mai 1935 in Oels, Niederschlesien geboren. Nach der Flucht aus seiner Heimat fand er in Hannover eine neue Basis. Hier besuchte er die Humboldtschule und begann ein Studium in Jura und Geschichte an der Universität Göttingen, welches er jedoch 1961 abbrach. 1960 gründete er das “Göttinger Studenten- und Dilettanten-Kabarett DIE LEID-ARTIKLER” und provozierte mit seinen scharfen Programmen Ämter und Behörden. So wurde er 1965 während eines Auftritts im Garten des Café am Kröpcke festgenommen, was seinen Ruf als kritischer Publizist weiter festigte.

Künstlerische Laufbahn und Einflüsse

In den 1960er-Jahren zog Kittner nach Hannover und spielte im bekanntesten Kabarett der Stadt, dem Club Voltaire, wo er ab 1966 Soloprogramme präsentierte. Neben seinem scharfen Witz glänzte Kittner in seinen Darbietungen mit sozialkritischen Inhalten, die auch stark links orientiert waren. Kittner trat mehrfach in der DDR auf und war bekannt für seine radikalen Meinungen, was ihm in den 1970er Jahren einen de facto Fernsehverbot in den öffentlich-rechtlichen Medien einbrachte. Trotz dieser Widrigkeiten blieb er hartnäckig und engagierte sich politisch, unter anderem bei der Aktion „Roter Punkt“ gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr.

Seine Leidenschaft für Satire war nicht nur durch persönliche Überzeugungen geprägt, sondern auch durch die großen Vorbilder des Kabaretts, wie Erich Weinert, den Kittner als wichtigen Einfluss nannte. 1977 produzierte er eine Revue über Weinert, die seinen musikalischen und literarischen Beitrag zur Kabarett-Tradition würdigte. Über die Jahre sollte Kittner insgesamt zwischen 190 und 220 Soloauftritte pro Jahr absolvieren – eine eindrucksvolle Bilanz, die seine Hingabe zur Kunst unterstreicht.

Ein bleibendes Erbe

Kittners Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Organisationen, darunter die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, zeugt von seinem Engagement und seiner Menschlichkeit. Während er sich immer wieder gegen soziale Ungerechtigkeiten positionierte, bewahrte er sich auch einen charmanten Humor, der in seinen Texten und Auftritten zum Ausdruck kam. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover, und im Jahr 2016 wurde der Platz vor dem Bismarck-Bahnhof nach ihm benannt – eine Würdigung für einen der bedeutendsten Kabarettisten des deutschen Sprachraums.

Die „Stiftung kultureller Förderung und Bewahrung des Lebenswerkes von Dietrich und Christel Kittner“ wurde ins Leben gerufen, um das Erbe dieses außergewöhnlichen Künstlers zu bewahren und zukünftigen Generationen zugänglich zu machen. Kittners Werke und Botschaften sind eine kraftvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen – und wie durchdringend der Einfluss von Satire sein kann. So bleibt das Schaffen von Dietrich Kittner ein lebendiges Kapitel in der Geschichte des deutschen Kabaretts und eine Inspiration für viele, die sich mit der Kunst der politischen Satire beschäftigen.

Für weitere Informationen und um mehr über Kittners bemerkenswertes Leben zu erfahren, besuchen Sie bitte die Seiten von Hannover.de, Wikipedia und Overton-Magazin.