Kostenexplosion beim Historischen Museum Hannover: 81 Millionen Euro!

Kostenexplosion beim Historischen Museum Hannover: 81 Millionen Euro!
Pferdestraße 6, 30167 Hannover, Deutschland - Das Historische Museum in Hannover steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Die Kosten für die geplante Sanierung sind von ursprünglich 31 Millionen Euro auf sage und schreibe 81 Millionen Euro gestiegen. Damit spricht man von einer Kostensteigerung von über 160 Prozent, die die Stadtverwaltung und die Ratsfraktionen in helle Aufregung versetzt hat. Laut Hannoversche Allgemeine Zeitung wird derzeit in einer Sondersitzung darüber beraten, ob die Zustimmung zur teuren Sanierung erteilt werden soll.
Ein Abriss des denkmalgeschützten Museums käme aufgrund rechtlicher Vorgaben nicht in Frage. Daniel Gardemin, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, drängt auf eine zügige Sanierung, um einen Leerstand zu verhindern. Er warnt zudem vor jährlichen Baukostensteigerungen von fünf Prozent, die die finanzielle Belastung noch weiter erhöhen könnten.
Stadtverwaltung im Zwiespalt
Die Situation ist angespannt. Die SPD-Ratsfraktionssprecherin Belgin Zaman sieht in den strukturellen Problemen im Rathaus einen wesentlichen Grund für die massive Kostenexplosion. Trotzdem ist sie sich einig mit Gardemin, dass das Historische Museum erhalten bleiben muss. Felix Semper von der CDU verkündet hingegen, dass er keinen Spielraum im städtischen Haushalt sehe. Er fordert eine Überprüfung der Notwendigkeit der Fassadensanierung sowie der Brandschutzmaßnahmen.
Wilfried Engelke von der FDP befürwortet zwar die geplante Kernsanierung, kritisiert jedoch das Gebäudemanagement der Stadt. Er schlägt sogar eine Öffentlich-private Partnerschaft für die Umsetzung vor, was allerdings die bereits zugesagte Bundesförderung von 13,5 Millionen Euro gefährden könnte.
Die Herausforderungen der Sanierung
Das Historische Museum, ein Bauwerk aus den 1960er Jahren, beherbergt wichtige architektonische Elemente, darunter den Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung sowie eine Bruchsteinmauer aus dem 17. Jahrhundert. Ziel der Sanierung ist es, die architektonische Einheit zu erhalten und energieeffiziente Standards zu integrieren. Die umfangreichen Arbeiten – geplant seit 2022 – beinhalten das Zerlegen des Gebäudes in Einzelteile, darunter die beeindruckende Natursteinfassade, die mithilfe rekonstruierter Bauelemente wieder zusammengesetzt werden soll, wie auf der Website der DHL Architekten beschrieben wird.
Allerdings steckt der Teufel im Detail, denn bei der Sanierung von denkmalgeschützten Immobilien können die Kosten schnell aus dem Ruder laufen. Oft unterschätzen Käufer die Aufwendungen – die Sanierungskosten für Altbauten liegen häufig deutlich höher als ursprünglich geplant, was auch auf das-baudenkmal.de hinweist.
Öffentliche Förderungen und Steuervergünstigungen
Derartige Projekte profitieren in der Regel von öffentlichen Förderungen und Steuererleichterungen. Die KfW fördert energetische Sanierungen mit günstigen Krediten, und auch Steuervergünstigungen können eine interessante Hilfe darstellen. So können Vermieter die Sanierungskosten über mehrere Jahre abschreiben, wodurch letztlich das Finanzierungsproblem etwas entlastet wird.
Ob die Sanierung des Historischen Museums also tatsächlich in der geplanten Form realisierbar ist, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Stadt Hannover und ihre Bürger ein wachsames Auge auf die Entwicklungen haben müssen, um die kulturelle Schatzkammer der Stadt nicht zu verlieren.
Details | |
---|---|
Ort | Pferdestraße 6, 30167 Hannover, Deutschland |
Quellen |