Herzenswünsche am Meer: Wünschewagen erfüllt letzte Träume in Greetsiel

Herzenswünsche am Meer: Wünschewagen erfüllt letzte Träume in Greetsiel
Greetsiel, Deutschland - Die Erfüllung von Herzenswünschen hat für schwerstkranke Menschen oft einen hohen emotionalen Stellenwert. Ein herausragendes Projekt, das sich genau dieser Aufgabe widmet, ist der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Niedersachsen. Dieser ermöglicht es den Betroffenen, ihre letzten Wünsche – wie letzte Reisen an bedeutende Orte – in die Tat umzusetzen. News 38 berichtet, dass das Projekt seit 2017 aktiv ist und vollständig ehrenamtlich getragen wird.
Der Wünschewagen stellt sich nicht nur als einfacher Krankentransportwagen dar, sondern ist speziell ausgestattet, um den Fahrgästen zusätzlichen Komfort zu bieten. Medizinisch geschulte Ehrenamtliche begleiten die Reisen und sorgen dafür, dass auch auf gesundheitliche Belange Rücksicht genommen wird. Eine solche Fahrt wurde erst kürzlich von einer Patientin namens Caro unternommen, die mit ihrem Ehemann Anton eine letzte Reise nach Greetsiel an der Nordsee wagte – eine Strecke von 417 Kilometern, die im Wünschewagen bewältigt wurde.
Besondere Erlebnisse in Greetsiel
Die Reise nach Greetsiel war für Caro und ihre Familie ein unvergessliches Erlebnis, geprägt von Wärme und Lebensfreude. Die Gruppe, zu der auch ihr Hund Amy gehörte, hielt unterwegs regelmäßig an, um Zeit für sich zu haben. Bei Ankunft in Greetsiel besserte sich das Wetter und Caro konnte verschiedene Aktivitäten genießen. Sei es, ein kühles Getränk in einem Café zu sich zu nehmen oder am Kunsthandwerkermarkt zu stöbern – der Moment war für sie voller Normalität, als sie spontan eine Armbanduhr kaufte.
Eine besondere Freude versetzte sie, als sie am Pilsumer Leuchtturm die Aussicht genießen konnte. Trotz aller Erschöpfung war das Glück in ihrem Lächeln erhalten geblieben. Auch die Passanten zeigten sich interessiert und suchten den Kontakt. Manchmal gab es kleine Aufmerksamkeiten und Gespräche, was die Herzwärme des Tages noch weiter verstärkte.
Unterstützung durch die Gesellschaft
Das Projekt Wünschewagen hat großen Bedarf an Unterstützung, um solche Herzensfahrten auch in Zukunft anbieten zu können. Wünschewagen.de hebt hervor, dass viele schwerstkranke Menschen unerfüllte Wünsche haben, die oft an organisatorischen, gesundheitlichen oder finanziellen Hürden scheitern. Deshalb sind Spenden von Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen unerlässlich.
Die LSW Holding GmbH & Co aus Wolfsburg zeigt, wie Unternehmen aktiv zur Unterstützung solcher Projekte beitragen können. Seit 2010 verzichtet das Unternehmen auf Weihnachtspräsente und spendet stattdessen an soziale Institutionen, darunter auch den Wünschewagen. Im Jahr 2019 flossen 2.500 Euro an diesen herzensguten Dienst, um kranken Menschen unvergessliche Erlebnisse zu ermöglichen, die oft nur durch die Beförderungsmöglichkeiten des Wünschewagens realisiert werden können.
Der Wünschewagen ist mittlerweile eine bundesweite Initiative, mit 23 Fahrzeuge in verschiedenen Regionen. Dank des ehrenamtlichen Engagements und der medizinischen Fachkenntnisse der Helfer kann das Projekt unbürokratisch und schnell auf Herzenswünsche reagieren. Positives Feedback von Betroffenen und deren Familien zeigt, wie wertvoll und wichtig dieses Angebot für Menschen und ihre Angehörigen ist.
Bleibt zu hoffen, dass der Wünschewagen auch weiterhin die Möglichkeit bietet, letzte Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen und damit den Betroffenen sowie ihren Familien wertvolle Erinnerungen zu schaffen. Gute Ideen bestätigt die gesellschaftliche Relevanz solcher Projekte, die weit über das Individuelle hinausgehen.
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Ort | Greetsiel, Deutschland |
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