Dammstraße Hildesheim: Keine Feier zur langerwarteten Freigabe!

Dammstraße Hildesheim: Keine Feier zur langerwarteten Freigabe!

Hildesheim, Deutschland - Am Donnerstag, dem 26. Juni, wird es endlich so weit sein: Die Hildesheimer Dammstraße wird nach einer langen Durststrecke von genau drei kalendarischen und 27 gefühlten Jahren wieder für den Verkehr freigegeben. Doch auf große Feierlichkeiten müssen Anwohner und Pendler verzichten. Das haben die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung entschieden. „Keine Rede, keine Musik, keine Tombola, kein Freibier“ – so sieht es die Hildesheimer Allgemeine berichtet.

Hintergrund der langen Sperrung sind aufwendige Kanalarbeiten, bei denen eine historische Steinbrücke entdeckt wurde. Diese rund 850 Jahre alte Struktur ist die einzige erhaltene mittelalterliche Steinbrücke Norddeutschlands. Um sie zu schützen, wurde sie durch eine Stahlbetonplatte abgedeckt. Eine umfassende Dokumentation der Brücke ist bereits erfolgt, Informationen dazu werden später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wie die Stadt Hildesheim mitteilt hier.

Verkehrsführung und neue Regelungen

Bis zur Freigabe müssen jedoch noch einige Auflagen erfüllt werden. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, müssen die Bushaltestellen und Busspuren in der Dammstraße vorab frei von parkenden Fahrzeugen sein. Ab dem 25. Juni ist mit kostenpflichtigen Verwarnungen für ordnungswidrig parkende Autos zu rechnen. Die Freigabe bringt zudem Veränderungen mit sich: Der Kfz-Verkehr wird zwischen Dammtor und Johannisstraße künftig nur noch über eine Fahrspur pro Richtung geleitet, während separate Schutzstreifen für Radfahrer geschaffen wurden. Radfahrende erhalten außerdem die Möglichkeit, beim Linksabbiegen entweder den Linksabbieger des motorisierten Verkehrs zu nutzen oder sicher über die Kreuzung zu fahren.

Die Stadt bedient sich dabei eines neuen Konzepts zur Verkehrsführung, welches auf eine Verbesserung des Radverkehrs abzielte. Die Dammstraße wurde während der Sperrung neu aufgeteilt, sodass mindestens ein Schutzstreifen für Radfahrer und auch eine rot markierte Radaufstellfläche beim Abbiegen in die Burgstraße bereitsteht. Als zusätzlichen Sicherheitsaspekt wurde ein Trennstreifen in der nördlichen Dammstraße markiert, um Gefahren durch öffnende Autotüren zu minimieren berichtet.

Ein Blick in die Geschichte

Die Dammstraße ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Städte sich ständig verändern und historische Schichten aufbauen. Geschichte und Moderne gehen oft Hand in Hand. So gibt es viele Städte, die auf den ersten Blick chaotisch wirken, aber bei näherer Betrachtung eine durchdachte Stadtplanung erkennen lassen stellt die bpb fest. In diesem Sinne ist die Dammstraße nicht nur eine Verkehrsroute, sondern ein Stück Hildesheimer Geschichte, das durch die Entdeckung der Steinbrücke in neuem Licht erscheint.

Obwohl die Stadtregierung vielen Vorschlägen zur Feier der Wiedereröffnung der Dammstraße eine Absage erteilt hat – darunter auch die Idee einer kleinen Parade mit Archäologen – bleibt die Bedeutung der Straße für die Stadt unbestritten. Die Veränderungen in der Verkehrsführung und die Wiederentdeckung eines historischen Erbes werden sicherlich in den kommenden Jahren ihre Spuren hinterlassen und Hildesheim als lebenswerte Stadt weiter formen.