Landtag Niedersachsen: Handyverbote an Schulen im Fokus!

Landtag Niedersachsen: Handyverbote an Schulen im Fokus!
Niedersachsen, Deutschland - Im Landtag von Niedersachsen steht am 24. Juni 2025 eine kontroverse Debatte auf der Tagesordnung: Es geht um ein geplantes Verbot von Handys und Smartwatches für minderjährige Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts, in Pausen und im Ganztag. Der Antrag stammt von der CDU, deren Fraktionschef Sebastian Lechner den wichtigen Aspekt des Kinderschutzes hervorhebt und von einem dringenden Handlungsbedarf spricht. Das Problem von Cybermobbing, sexueller Belästigung und Cybergrooming wird in diesem Zusammenhang aufgerufen, wobei der Antrag der CDU auch die rechtliche Grundlage für das Verbot festlegt. Während Ausnahmen für Oberstufenschüler sowie zu pädagogischen Zwecken vorgesehen sind, bleibt die Nutzung in Notfällen oder medizinisch begründeten Einzelfällen erlaubt, wie [n-tv] berichtet.
Bislang liegt die Entscheidung über den Umgang mit Handys in der Verantwortung der Schulen selbst. Die rot-grüne Landesregierung lehnt ein pauschales Verbot ab und setzt auf die aktuelle Regelung. Dabei zeigt ein Blick über die Grenzen hinweg, dass in Ländern wie Finnland, Dänemark, England und den Niederlanden bereits Handyverbote eingeführt werden, die von vielen als positiv für das Lernumfeld wahrgenommen werden.
Handynutzung der Jugendlichen
Die Diskussion wird durch aktuelle Studien untermauert. Laut der Postbank Jugend-Digitalstudie 2023 verbringen Jugendliche in Deutschland durchschnittlich 36,9 Stunden pro Woche am Smartphone, wobei 16- bis 18-Jährige selbst täglich über fünf Stunden mit ihrem Handy verbringen. Gleichzeitig erhalten 11- bis 17-Jährige bis zu 237 Benachrichtigungen pro Tag, 23 Prozent davon während der Schulzeit, was zu einer erheblichen Ablenkung führen kann, wie die Studie zeigt.
Interessant ist zudem, dass 24,5 Prozent der 10- bis 17-Jährigen soziale Medien riskant nutzen – ein Verhalten, das gesundheitliche Risiken birgt. Die aktuellen Bestrebungen in den Schulen, Handynutzungsregeln zu überdenken, sind demnach mehr als nachvollziehbar.
Unterschiedliche Studienlage
Doch wie wirksam sind diese Verbote tatsächlich? Eine Analyse von 22 Studien weltweit zeigt, dass die Ergebnisse uneinheitlich sind. Während eine 2016 veröffentlichte Studie aus England belegt, dass Schulen mit einem Handyverbot bessere Testergebnisse, insbesondere unter leistungsschwächeren Schülern, erzielten, konnte eine schwedische Studie (2019) keinen positiven Effekt nachweisen. Laut den Forschern ist es wichtig, nicht nur auf Verbote zu setzen, sondern auch die pädagogische Begleitung zu stärken und Medienkompetenz gezielt zu fördern. Diesbezüglich müssen Schulen ein gutes Händchen haben, um Handys als Lehrmittel sinnvoll zu integrieren, wie das Tagesschau berichtet.
Ein einheitliches Verbot sollte zudem mit einem klaren Bildungskonzept gekoppelt werden, um Schüler auf eine verantwortungsvolle Nutzung von Smartphones und Co. vorzubereiten. In vielen Ländern gilt bereits, dass Handys in Schulen verboten sind – ein Schritt, den auch einige deutsche Schulen zunehmend in Betracht ziehen.
Wie sich die Diskussion über Handyverbote in Niedersachsen entwickeln wird, bleibt spannend. Die Entscheidung wird nicht nur die Schulen berühren, sondern auch das Lernen und das Miteinander in der Klasse prägen. In einer Welt, in der digitale Medien omnipräsent sind, ist es entscheidend, dass Schulen einen Weg finden, Technik sinnvoll und verantwortungsvoll im Bildungsalltag zu integrieren.
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Ort | Niedersachsen, Deutschland |
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