LKA-Präsident Massinger warnt: Gefahren für Kinder im Gaming!
LKA-Präsident Massinger warnt: Gefahren für Kinder im Gaming!
Niedersachsen, Deutschland - Ein frischer Wind weht durchs niedersächsische Landeskriminalamt (LKA). Thorsten Massinger, seit Mai 2025 neuer Präsident, hat sich ein großes Ziel gesetzt: Die Ansprache und Sensibilisierung junger Menschen in digitalen Räumen, insbesondere auf Gaming-Plattformen. Laut n-tv sind Kinder und Jugendliche häufig Opfer von beleidigenden Äußerungen, psychischer Gewalt und sexuellem Missbrauch im Internet. Um dem entgegenzuwirken, plant Massinger eine verstärkte digitale Präsenz der Polizei.
Im Rahmen eines Pilotprojekts streamt ein Team der Polizeidirektion Hannover bereits seit Ende 2024 auf der populären Plattform Twitch. Hier können sie nicht nur Videospiele zocken, sondern auch direkt mit der Community kommunizieren, Fragen beantworten und über wichtige Themen wie Stalking aufklären. Laut Massinger sind täglich etwa 2,5 bis 4 Millionen Nutzer auf Twitch aktiv, was die Plattform zu einem idealen Ort macht, um Aufklärungsarbeit zu leisten.
Gefahren im Netz
„Es liegt uns am Herzen, auch die Eltern zu sensibilisieren“, betont Massinger. Dabei geht es vor allem um die Risiken, die von Internet-Challenges ausgehen und um die Radikalisierung von Jugendlichen, die oft in Verbindung mit rechtsextremen Symbolen steht. Diese Thematik ist dringend, denn Kinder und Jugendliche werden zunehmend von manipulativen Online-Gruppen angesprochen, die sie in gefährliche Kreisläufe aus Drohungen und Erpressung verwickeln. Laut BKA können solch kritische Situationen extrem schlimme Folgen haben, bis hin zu Suizid oder strafbaren Handlungen.
Solche Online-Gruppen, auch „Com“ genannt, nutzen Plattformen, um gezielt psychisch auffällige Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren anzusprechen. Oft agieren die Täter selbst noch in einem jungen Alter und manipulieren ihre Opfer schrittweise, um Macht und Anerkennung zu erlangen. Dies geschieht häufig durch gezielte Ansprachen, auch im Rahmen von Cybergrooming – eine ernsthafte Bedrohung für junge Menschen, die laut einer Befragung der Landesanstalt für Medien NRW 2024 bereits 25 % der Kinder und Jugendlichen getroffen hat.
Was können Eltern tun?
Eltern und Vertrauenspersonen sind gefordert, das Verhalten ihrer Kinder im Netz genau zu beobachten. Warnsignale wie plötzlicher sozialer Rückzug, extreme Online-Zeiten oder unerklärliche Geschenke sollten nicht ignoriert werden. Empfohlen wird eine offene Kommunikation sowie die Suche nach ärztlicher oder psychologischer Unterstützung, wenn Auffälligkeiten sichtbar werden. Bei Verdachtsfällen sollte die Polizei informiert werden und in akuten Gefahrensituationen der Notruf 110 gewählt werden.
Das LKA Niedersachsen, mit rund 1.300 Mitarbeitern die zentrale Stelle für Kriminalitätsbekämpfung im Bundesland, hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit verschiedenen Initiativen das Bewusstsein für digitale Kriminalität zu stärken. Die Polizeidirektion Hannover ist mit ihrer Streaming-Aktion auf Twitch ein Vorreiter in Deutschland. Der Weg, auf diesen beliebten Plattformen aktiv zu sein, könnte der Schlüssel sein, um die nächste Generation vor digitalen Gefahren zu schützen und die Polizeiarbeit näher zu den jungen Menschen zu bringen.
Die Themen, die hier angesprochen werden, sind brisant und aufklärerisch zugleich. Schließlich sind das die Fragestellungen, die lange nicht aus der Mode kommen werden.
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Ort | Niedersachsen, Deutschland |
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