Töwerland-Wassertaxis stillgelegt: Sicherheitsmängel sorgen für Chaos!

Töwerland-Wassertaxis stillgelegt: Sicherheitsmängel sorgen für Chaos!

Terschelling, Niederlande - Die Situation um die Töwerland-Wassertaxis zur beliebten ostfriesischen Insel Juist hat sich dramatisch verschärft. Aktuell sind die fünf Wassertaxis aufgrund erheblicher Sicherheitsmängel im Hafen festgesetzt. Dies wurde durch die Berufsgenossenschaft Verkehr entschieden, was Reeder Jörg Schmidt als eine Art „Retourkutsche“ der Behörden deutet. Er äußert sich besorgt und bezeichnet die ganze Lage als „Katastrophe“ (ndr.de). Schmidt ist nicht ganz unschuldig an dieser Zwickmühle: Bereits in der Vergangenheit kam es zwischen ihm und der Behörde zu Auseinandersetzungen, insbesondere bezüglich der Besatzungsmitglieder.

Die verschärften Sicherheitsvorschriften, die im November 2022 vom Bundesverkehrsministerium implementiert wurden, haben in Kombination mit fehlenden Dokumenten wie polnischer Seefunknummer und Schiffsbesatzungszeugnis zu dieser massiven Stilllegung beigetragen. So mussten die Passagiere auf die Fähren der Frisia Reederei umgebucht werden, während Schmidt versucht, die Flotte durch ein gechartertes Boot aus Spiekeroog teilweise zu ersetzen. Letztlich ist es ein harter Schlag sowohl für ihn als auch für seine etwa 20 Angestellten, denn laut Schmidt beläuft sich der Umsatzverlust auf 200.000 Euro pro Monat.

Sicherheitsbedenken und tragische Vorfälle

Diese Stilllegung geht auch in den Schatten eines tragischen Vorfalls von 2022, als vier Menschen, darunter ein 12-jähriger Junge, bei einem ähnlichen Unfall vor Terschelling ums Leben kamen. Auch in jüngerer Vergangenheit gab es verschiedene Zwischenfälle mit den Töwerland-Booten, die von einem Motorausfall bis hin zu einem Auflaufen auf eine Sandbank reichten. Trotz dieser Herausforderungen hat Schmidt nachgebessert: „Alle Töwis sind jetzt mit zwei Motoren ausgestattet“, versichert er (ndr.de).

Aktueller denn je ist das Bedürfnis nach Sicherheit auf See. Christian Bubenzer von der Berufsgenossenschaft räumt ein, wie wichtig es ist, die Sicherheit der Fahrgäste jederzeit zu gewährleisten, insbesondere nach den Vorfällen aus der Vergangenheit. Vor einigen Tagen wurden neue Erkenntnisse hinsichtlich eines Notfalles am Schuitengat bekannt. Dort kam es zu einer Kollision zwischen einer Schnellfähre und einem Wassertaxi, was den Einsatz von Rettungskräften und eine Untersuchung nach sich zog (stegfunk.de). Dieses tragische Ereignis führt uns einmal mehr vor Augen, wie wichtig Sicherheitsvorkehrungen in der Schifffahrt sind.

Die weitere Vorgehensweise

Die Hoffnung auf eine baldige Wiederzulassung der Töwerland-Flotte stirbt zuletzt. Schmidt hat bereits signalisiert, seine Flotte unter polnischer Flagge weiterbetreiben zu wollen, da dies die Voraussetzungen und Auflagen für die Crew verringert. Mit einer Ein-Mann-Crew könnte er viel flexibler und damit wirtschaftlich erfolgreicher agieren. Ein erstes Zeichen des Fortschritts ist die vollständige Überarbeitung seiner Boote und die Einhaltung aller nötigen Sicherheitsstandards (ndr.de). Um die Anbindung zur Insel langfristig zu sichern, wird am 3. August über die Flugplatzanbindung auf Juist abgestimmt; bis dahin bleibt die Mobilität der Reisenden über eine Fahrradrikscha gesichert.

Uns bleibt nur zu hoffen, dass durch diese Maßnahmen bald wieder sichere Fahrten auf die schöne Insel Juist angeboten werden können. Die Wassertaxis sind nicht nur ein wichtiges Verkehrsmittel, sie tragen auch zur Lebensqualität und dem Tourismus in der Region maßgeblich bei.

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OrtTerschelling, Niederlande
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