Trinkwasserpreise in Osnabrück steigen: Das steckt dahinter!

Osnabrück erhöht die Trinkwasserpreise ab 1. Juli 2023 wegen Infrastrukturinvestitionen. Durchschnittliche Mehrkosten: 4 Euro jährlich.
Osnabrück erhöht die Trinkwasserpreise ab 1. Juli 2023 wegen Infrastrukturinvestitionen. Durchschnittliche Mehrkosten: 4 Euro jährlich. (Symbolbild/MND)

Trinkwasserpreise in Osnabrück steigen: Das steckt dahinter!

Osnabrück, Deutschland - Ab dem 1. Juli 2023 spürt Osnabrück eine moderate Erhöhung der Trinkwasserpreise. Die Stadtwerke Osnabrück erhöhen den Preis für 1.000 Liter Trinkwasser von 1,99 Euro auf 2,08 Euro (brutto). Diese Steigerung ist notwendig, um die steigenden Betriebskosten und die zahlreichen Investitionen in die Infrastruktur sicherzustellen. Tino Schmelzle, Geschäftsführer der SWO Netz, unterstreicht die Bedeutung einer zuverlässigen Trinkwasserversorgung und die Notwendigkeit der Investitionen, um die Versorgungsqualität zu garantieren. Laut den Stadtwerken wird der Grundpreis unverändert bleiben und die durchschnittliche jährliche Mehrbelastung für einen Singlehaushalt mit einem Verbrauch von 50 m³ auf etwa 4 Euro steigen, während eine vierköpfige Familie (150 m³/Jahr) mit Mehrkosten von rund 13 Euro rechnen muss. Diese Erhöhungen sind im Vergleich zu anderen niedersächsischen Städten moderat und bewegen sich im Mittelfeld.

Wie kommt es zu dieser Preiserhöhung? Die Antwort liegt in einem der größten Infrastrukturprojekte der Stadtwerke: „PROWasser“. Hierbei handelt es sich um eine Investition von über 120 Millionen Euro. Die Maßnahmen umfassen unter anderem den Neubau des Wasserwerks Thiene, den Bau von neuen Transportleitungen nach Osnabrück sowie den Ausbau eines Wasserhochbehälters am Schinkelberg. Solche Projekte sind nötig, um die Wasserversorgung für die Zukunft zu sichern und die Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten. Die Stadtwerke setzen dabei auf die Modernisierung und Effizienzsteigerung der bestehenden Infrastruktur, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten, wie auch die SWO Netz betont.

Wasserqualität und künftige Herausforderungen

Tagesschau könnte es durch neue EU-Richtlinien zur Trinkwasserversorgung in Zukunft zu weiteren Kostensteigerungen kommen. Diese Richtlinien fordern unter anderem striktere Kontrollen und �berwachungsmaßnahmen, um die Wasserqualität zu verbessern und Schadstoffe wie Mikroplastik zu verringern. Karsten Specht, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), äußert Bedenken über die hohen finanziellen Anforderungen, die an die Wasserversorger gestellt werden. Insbesondere kritisiert er die unverhältnismäßigen Anforderungen, die durch die neue Verordnung entstehen könnten.

Die EU-Richtlinie, die im Dezember 2020 endgültig angenommen wurde, hat das Ziel, den Zugang zu sicherem Trinkwasser zu verbessern und das Vertrauen der Bürger in die Trinkwasserversorgung zu stärken. Um dies zu erreichen, sind alle Mitgliedstaaten gefordert, bis zu einem bestimmten Zeitraum Maßnahmen zu ergreifen. Deutschland steht diesbezüglich unter Druck, seine Verpflichtungen fristgerecht umzusetzen, da ein Vertragsverletzungsverfahren läuft. Die Ampel-Koalition plant zudem weitere Verordnungen für die Einzugsgebiete der Trinkwassergewinnung.

Die steigenden Trinkwasserpreise in Osnabrück sind somit nicht nur das Ergebnis lokaler Infrastrukturinvestitionen, sondern auch Teil eines größeren Zusammenspiels von gesetzlichen Vorgaben und der Notwendigkeit, eine hohe Wasserqualität sicherzustellen. Wie sieht Ihre Meinung zu den bevorstehenden Änderungen aus? Wir laden Sie ein, darüber nachzudenken, wie der Preis für Wasser in Zukunft strukturiert sein könnte und welche Ansprüche Sie an die Qualität Ihres Trinkwassers haben.

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OrtOsnabrück, Deutschland
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