Antoinette Chahine: 4 Jahre gegen die Todesstrafe in Ramonville!
Antoinette Chahine spricht in Ramonville für die Abschaffung der Todesstrafe, markiert vier Jahre Engagement gegen die Peine.

Antoinette Chahine: 4 Jahre gegen die Todesstrafe in Ramonville!
Was sich letzte Woche in Ramonville-Saint-Agne abgespielt hat, war nicht nur eine einfache Feier, sondern ein bedeutender Moment im internationalen Kampf gegen die Todesstrafe. Am 27. November, im Rahmen des vierten Jahrestags der Mitgliedschaft der Gemeinde im globalen Netzwerk der Städte gegen die Todesstrafe, stellte Antoinette Chahine, eine herausragende libanesische Aktivistin, die Dringlichkeit dieses Themas unter Beweis. Die Veranstaltung wurde in enger Zusammenarbeit mit Amnesty International organisiert.
Bürgermeister Christophe Lubac eröffnete die Veranstaltung, bei der er die langjährige Partnerschaft mit Amnesty International hervorhob. „Gemeinsam setzen wir uns unermüdlich für die Menschenrechte ein“, so Lubac. Die Vertreter von Amnesty, MM. Merle und Autier, unterstrichen die Fortschritte seit 2021 durch zahlreiche Sensibilisierungsaktionen und erinnerten an den 40. Jahrestag der Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich.
Antoinette Chahines bewegte Geschichte
Antoinette Chahine wurde 1997 im Libanon fälschlicherweise zum Tode verurteilt, nachdem sie 1994 verhaftet worden war. Ihre Verurteilung basierte auf widerrechtlich erlangten Zeugenaussagen, die unter Folter erzwungen wurden. Sie hat nicht nur die grausame Realität in libanesischen Gefängnissen kennengelernt, sondern ist auch selbst ein Symbol des Widerstands gegen Folter und die Todesstrafe geworden. Im Jahr 1999 wurde sie mit Unterstützung von Amnesty International rehabilitiert und setzt sich seitdem unermüdlich für die Rechte von Folteropfern ein.
Obwohl der Libanon 2004 keinen Vollzug von Todesurteilen mehr durchgeführt hat, sind die politischen und rechtlichen Bedingungen dort nach wie vor alarmierend. Ende 2020 warteten mindestens 82 Menschen, darunter eine Frau, auf die Vollstreckung ihrer Strafe, während die Gefängnisse mit einem Besetzungsgrad von über 236 % die schlimmsten Bedingungen im Nahen Osten aufweisen. Die Regierung hat zwar für ein Moratorium votiert, doch die Todesstrafe bleibt ein Teil des Systems.
Engagement für eine bessere Zukunft
Anlässlich der Veranstaltung hatte Chahine die Möglichkeit, sich mit dem Jugendrat der Gemeinde zu treffen. Der Austausch wurde als bereichernd angesehen und zeigt, dass Bildung und Bewusstseinsbildung entscheidende Schritte im Kampf gegen die Todesstrafe sind. Chahine ist international als Verfechterin der Menschenrechte anerkannt und hat an sechs der sieben Weltkongresse gegen die Todesstrafe teilgenommen. Ihre leidenschaftlichen Gespräche in Schulen und anderen Veranstaltungen ermutigen jüngere Generationen, sich aktiv für die Abschaffung der Todesstrafe einzusetzen.
Zum Abschluss des Abends überreichte Bürgermeister Lubac der Aktivistin die Medaille der Stadt Ramonville als Zeichen der Wertschätzung für ihr Engagement. „Es ist wichtig, dass wir miteinander sprechen und die Geschichten teilen, damit die Menschen die Realität der Todesstrafe verstehen“, sagte Chahine.
Globale Perspektiven der Todesstrafe
Die Bedeutung von Chahines Engagement wird in einem globalen Kontext noch deutlicher. Laut Amnesty International wurden 2024 weltweit mindestens 2.087 neue Todesurteile verhängt, und die Mehrheit der Hinrichtungen fand in China, Iran und Saudi-Arabien statt. Insbesondere störend ist, dass in diesen Ländern die Todesstrafe häufig ohne transparente rechtliche Verfahren vollstreckt wird. Im Jahr 2023 wurden Hinrichtungen allein wegen Drogendelikten dokumentiert, was die Problematik weiter erläutert.
Die Diskussion um die Todesstrafe hat also an Aktualität nichts verloren. Chahine und die engagierten Bürger von Ramonville-Saint-Agne sind Teil eines größeren Kampfes, der für Gerechtigkeit und Menschlichkeit steht. Es ist nie zu spät für einen Wandel, und wo das Engagement so stark ist, wird der Traum von einer Welt ohne Todesstrafe vielleicht eines Tages Wirklichkeit.